...so jedenfalls könnte man eine Stellenausschreibung als Pflegestelle auch betiteln. Mir wurde dies mit meinem Patienten David mal wieder sehr klar vor Augen geführt. Es wäre ja zu schön gewesen, wenn die Wunde einfach und problemlos abgeheilt wäre..... Von dem Wundsekret, welches austrat, hatte ich schon berichtet. Es war klar und geruchlos, also machten wir uns keine weiteren Gedanken und beobachteten nur. Am Samstag, den 01.10., holte ich David morgens raus und da war.... DER Eiter.... muss ich hier erwähnen, wie gerne ich diesen habe...? Na toll, meine Tierärztin hatte schon geschlossen, es nahte ein langes Wochenende. Wie gut es doch ist als Pflegestelle schon eine mittelgroße Apotheke sein Eigen zu nennen. Ich schnappte mir also Kanüle, Spritze und Kochsalzlösung und begann die Wunde auszuspülen. Den Geruch kann ich leider nicht beschreiben, sonst würde ich euch, liebe Leser, gerne daran teilhaben lassen. Jedenfalls spritzte der Eiter unter dem entstehenden Druck nur so aus der Wunde heraus und plötzlich tauchten zwei weitere kleine Wundöffnungen auf, so dass eine auch Richtung mein Gesicht zeigte, ich führe dies nun nicht weiter aus.....
Nach Rücksprache mit meiner Tierärztin, die ich auch zu später Stunde am Telefon erreichen kann, stimmte sie meiner Behandlungsweise mit Spülen und Antibiotika zu und wir verabredeten ein Termin für den kommenden Dienstag. Wie schon vermutet, haben sich die Unterfäden entzündet und eiterten nun. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten, die Fäden schaffen es alleine raus zueitern oder wir müssen David wieder aufschneiden. Die Wunde wurde unterspritzt, ein weiterer Termin für Freitag reserviert und die Behandlung ging weiter. Durch die Unterspritzung und das Spülen wurde der Eiter nun langsam dünnflüssiger und schaffte sich heraus. Am Freitag war Entzündung schon deutlich abgeschwollen, die Fäden haben es allerdings noch nicht aus der Wunde geschafft. Am Samstagmorgen holte ich David zu nächsten Spülung, hier muss man erwähnen, wie tapfer der kleine Mann ist. Angenehm ist es ihm nicht, er quitscht dabei immer kläglich, aber er ist brav und hält still. Beim Spülen machte es dann plötzlich "plob" und auf dem Tuch lag ein erbsengroßes Eitergebilde in dem auch Fäden auszumachen waren.... ich erwähne hier nochmal den Magen aus Blei..... ob das nun alle Fäden waren?
Seit wenigen Tagen beginnt sich das Wundloch nun immer wieder zu schließen und zu vergrinden, was ich dann leider wieder aufmachen muss, um weiter spülen zu können. Die Wundhöhle ist schon kleiner geworden, der Eiter deutlich weniger. Ich hoffe wirklich, wir können ihm eine weitere OP ersparen! Nun beginnt allerdings das Auge wieder Probleme zu bereiten. Ich dachte wir haben die Einblutung im Griff, nur leider hat sich die Einblutung im Auge am Wochenende verschlimmert, das Auge ist komplett blutunterlaufen. Es sieht nicht sehr schön aus, Schmerzen scheint er allerdings keine zu haben und wir steigern die Cortisongabe.
David selbst hat durch den Eiter auch erst mal wieder etwas abgenommen, seit drei Tagen hat er aber nun kontinuierlich wieder jeweils 10 Gramm zugenommen und kratzt nun an den 900 Gramm. Vor der OP hatte er auch nur maximal 940 Gramm. Ich hoffe, es geht weiter bergauf!

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