Pflegestelle Mannheim-Wallstadt

Der Kastrat meiner eigenen Gruppe, mein süßer Dalmatiner-Bock Picasso, wird heute bei bester Gesundheit vier Jahre alt und darüber freue ich mich natürlich. Er stammt noch aus meiner "Vor-Vereins-Zeit" und ist als einziger unserer Meeris kein SOS-Tier, aber ich möchte unseren geneigten Lesern mal kurz berichten, wie Picasso zu uns kam, weil wir nämlich so ziemlich alles falsch gemacht haben. (Er hat es aber zum Glück "überlebt"...)

Wir hatten schon etliche Jahre Meerschweinchen, zunächst für die Kinder, aber dann erfasste die ganze Familie die Begeisterung für die Fellnasen. Wir hatten mit reinen Weibchengruppen angefangen und in der Zeit bereits 6 Damen, die älteste, Rocky, war eindeutig die Chefin vom Rudel und recht dominant. Mit den Jahren war aber auch das Wissen um die richtige Haltung gewachsen und so beschlossen wir eines Tages, dass doch endlich ein Kastrat dazu sollte. Eigentlich wollten wir ja ins Tierheim, aber dann entdeckten wir zufällig in einer Zoohandlung (in einem kleinen Gehege saßen sage und schreibe 14 Böcke und zofften sich ordentlich), einen kleinen süßen Dalmatiner-Bock. Dalmatiner sind eine besondere Züchtung und landen nur äußerst selten in einer Zoohandlung, Picasso hatte aber keine Blesse und war deshalb wohl "aussortiert" worden, da er nicht dem Rassestandard entsprach.

Wir kauften ihn also, pflegten erst mal seinen stressbedingt enstandenen massiven Pilzbefall gesund und ließen ihn in einem Käfig neben dem Weibchengehege stehen, "damit er nicht so alleine war" (1. Fehler: denn für Meeris ist es der totale Stress, zumal bei Bock-Weib Kontakt, wenn sie Gitter an Gitter stehen, sich riechen und fühlen, aber keine Rangordnung klären können). Picasso litt sehr, sein Rütteln am Gitter nahm immer weiter zu. Endlich konnte er dann kastriert werden, musste ja aber noch seine 4 Wochen absitzen, wir litten alle mit ihm, dann endlich konnten wir ihn ganz unbedarft als 4-monatigen Jungbock zu den Weibchen ins Gehege entlassen. (2. Fehler: Wir ließen die Gruppe nicht an einem neutralen Ort zusammen, sondern im Gehege. 3. Fehler: Wir hatten nicht frisch geputzt, damit es für alle neutral roch. Zum Glück für uns ist unser Gehege ja extrem groß, war also nicht ganz so schlimm. 4. Fehler: Ein so kleiner Bock kann da massive Probleme bekommen, zumal in einer so großen Weibchen-Gruppe und für den Rest seines Lebens verdorben sein.) Rocky gab ihm ordentlich auf die Mütze und ließ ihn nicht aufreiten, obwohl sie schon eine ältere Dame von 6 oder 7 Jahren war, Picasso war aber so klug sich erst mal zu fügen. (Er versuchte es instinktiv hauptsächlich bei der Chefin, wie die anderen Weibchen reagierten, weiß ich gar nicht mehr, ich glaube aber, sie haben ihn erst mal mehr oder minder ignoriert.) So wuchs unser Kleiner erst mal noch einige Wochen und probierte es hartnäckig immer wieder, irgendwann hatte er es dann doch geschafft, vielleicht hatte er auch Glück, da Rocky dann doch schon sehr alt geworden war.

Seitdem ist er der unangefochtene Boss unseres Rudels und sorgt wunderbar für Ordnung unter seinen vielen Frauen. Wir lieben ihn heiß und innig und sind mit unserem heutigen Wissen heilfroh, dass die Vergesellschaftung doch irgendwie geklappt hat. Man kann es aber echt besser machen!

Ich habe das berichtet, weil wir immer wieder bei Vermittlungen überlegen müssen, ob die neue Gruppenkonstellation funktionieren kann und wie man am besten vorgeht.  Deshalb beraten wir ja alle unser Halter ausführlich, damit dann alles klappt--- zum Wohle der Tiere!

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Happy Birthday Picasso!

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... und hier im Kreise seiner "Lieben"

(von links: Holly, Aurora, Emily, Calista, Leonie und Aila)

 


 

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