"Sag mal, Balduin, deine Pflegemama sagt, dass du so ein toller Bub bist, was meint sie denn damit?"

Lass mal überlegen... - da fallen mir gleich fünf Gründe ein! *angeb muig* Ich bin toll,...

...weil ich am 13.01.2023 wegen meiner blöden OD beim Kontrollröntgen war und das Ergebnis war eigentlich gar nicht schelcht, es hat sich nämlich zumindest nichts verschlimmert und hey, bei einer so schlimmen Krankheit wie meiner ist das ein Grund zum Feiern! *freu muig*

...weil ich gelernt habe, meine Medikamente verpackt in leckeren Päppelbrei ganz brav im Gehege vom Löffel zu schlecken! Das bedeutet, weniger Risiko für meine Knochen *stolz muig*

...weil ich so ein toller Haremswächter bin und meinen Mädels in jeder Lebenslage und trotz meiner dummen Krankheit immer zur Seite stehe! *gentlepig muig*

...weil ich so tiefenentspannt mein Mittagsschläfchen halte, ohne mich von Sorgen stören zu lassen, denn ich lebe im Hier und Jetzt und das genieße ich einfach! *weise muig*

...weil ich so unfassbar putzig schauen kann! Der wichtigste Grund überhaupt, finde ich und wisst ihr was? Dafür gibt's auch so oft eine Extra-Erbsenflocke! *grins muig*

Na, stimmt ihr meiner Pflegemama zu, bin ich nicht ein gaaaaaanz toller Kerl???cool


 

Im Rahmen unserer Mailkontrollen fragten wir mal nach, wie es unserern Glücksschweinchen Johannes, Urraco und Kylian so geht. Die drei Kastraten leben in einem sehr großzügigen und abwechslungsreichen Gehege - oft der Schlüssel zu einer funtionierenden Böckchengruppe.

Wie wir hörten, haben alle drei Buben leider gesundheitliche Probleme, werden aber natürlich bestens behandelt, gepflegt und liebevoll umsorgt, sodass sie trotz ihrer Handicaps ein wunderschönes Schweinchenleben genießen können.

Mit genügend Platz, um sich bei Unstimmiglkeiten aus dem Weg gehen zu können, verstehen sich die Süßen bestens und das freut uns sehr!laughing

Leider erreichte uns kürzlich die traurige Nachricht, dass der süße Johannes am 20.01.23 aufgrund einer Tumorerkrankung erlöst werden musste. Komm gut an, lieber Johannes! Wir wollten euch dennoch diese zauberhaften Bilder nicht vorenthalten.

Urraco und Kylian, genießt weiterhin den tollen Abenteuerspielplatz, den ihr euer Zuhause nennen dürft und danke für die schönen Grüße von euch!!!


 

Viele Halter, die eine Haremsgruppe oder eine Gruppe aus Weibchen halten, werden früher oder später mit einem Thema konfrontiert: Ovarialzysten. An den Eierstöcken des Weibchens entstehen in diesem Fall Hohlräume im Gewebe, die mit einer Flüssigkeit gefüllt sind. Die genaue Ursache ihres Entstehens ist leider unbekannt, Hormone spielen hierbei eine Rolle. Statistisch nicht ausreichend belegt ist die Theorie, dass das Vorhandensein eines Kastraten in einer Gruppe das Risiko von Ovarialzysten verringert, dennoch empfehlen wir (nicht nur aus diesem Grund) stets einen Kastraten in der Gruppe zu haben und vermitteln auch nicht in reine Weibchenhaltung.

Betroffene Schweinchen zeigen oftmals einen Haarausfall an den Flanken, in Extremfällen kann sich dieser auch weiter ausbreiten.

typischer Haarausfall an den Flanken

Extremer hormonell bedingter Haarausfall bis über den ganzen Rücken hinauf

Neben diesem typischen Merkmal zeigen viele betroffene Meerschweinchendamen ein sehr auffälliges Verhalten. Sie sind unruhig, laufen viel mehr im Gehege herum und erwecken den Anschein, als wären sie weder mit sich selbst noch den anderen Gruppenmitgleidern im Reinen. Sie brommseln viel, reiten auf und zeigen Dominanzverhalten. Oft suchen sie auch Streit und verhalten sich aggressiv.

Bei verhaltensauffälligen Damen wie unserem inzwischen verstorbenen Patenmädchen Burgunde ist es naheliegend, dass eine hormonelle Problematik wie Eierstockzysten die Symptomatik auslöst.

Sind die Zysten sehr groß, kann man sie manchmal schon an der Körperform erkennen, das Schweinchen wirkt am Hinterleib sehr rund und aufgebläht. Oft haben solche Schweinchen auch Verdauungsprobleme, da die Zysten einen großen Raum einnehmen und damit auf andere Organe einwirken.

Schweinchen Queenie hatte durch zwei große Ovarialzysten einen stark vergrößerten Hinterleib, als sie zu unserem Mitglied kam.

Es treten nicht immer alle Symptome zusammen auf und es können auch Zysten vorhanden sein, obwohl keinerlei Symptome beobachtet werden. Andererseits können den beschriebenen Symptomen selbstverständlich auch andere Ursachen zugrunde liegen!

Ovarialzysten variieren stark in der Größe, von sehr klein (nicht tastbar) bis zu mehren Zentimetern Durchmesser. Auch variieren sie in der hormonellen Aktivität. Manche Zysten sind eine abgeschlossene Blase, andere sind mehrfach gekammert.

Bei der tierärztlichen Abklärung der Zysten findet meist zunächst eine Tastuntersuchung statt. Dabei werden in der Regel größere Zysten ertastet (auch wir Halter*innen können beim Meeri-TÜV manchmal größere Zysten ertasten), sehr kleine Eierstockzysten sind oft auch für erfahrene Tierärzt*innen nicht tastbar, sondern bedürfen einer Ultraschalluntersuchung. Bei dem Verdacht auf Zysten wird ohnehin meist Ultraschaldiagnostik angewendet, da die Zysten hier auch genauer definiert und abgebildet werden können.

Bei einer Ultraschalluntersuchung wird in der Regel der Bauch des Schweinchens...

...und/oder die Flanken geschoren, die Untersuchung ist für das Tier völlig schmerzfrei.

Werden Ovarialzysten diagnostiziert, ist das erstmal kein Grund zur Panik. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten wie Ansätze mittels Hormontherapie oder auch homöopathische Therapien. Bei großen Zysten kann oft auch unter Ultraschallkontrolle und gleichzeitiger Flüssigkeitszufuhr per Infusion in leichter Narkose ein Teil der Flüssigkeit abgezogen werden. Diese Punktion kann den durch die Zysten hervorgerufenen Druck verringern und dem Weibchen so Erleichterung verschaffen. Welche Therapie für das jeweilige Schweinchen geeignet ist, kommt auf den Einzelfall an, dies entscheidet die behandelnde Tierärzt*in. Nur in Extremfällen, bei denen z.B. andere Therapien keinen Erfolg gezeigt haben, kann auch eine Kastration in Betracht gezogen werden. Dies ist jedoch ein großer Eingriff mit entsprechendem Risiko.

Sind bekannte Zysten vorhanden, sollte das Schweinchen engmaschig auf Änderung im Verhalten etc. beobachtet werden und auch Kontrolluntersuchungen sind anzuraten. Schweinchen sprechen aber nach unserer Erfahrung in der Regel gut auf die verschiedenen Therapien an und dieses Handicap steht einem ganz normalem und glücklichen Schweinchenleben nicht im Wege.

Auch in unserer Vermittlungsrubrik wartet derzeit eine liebe Dame mit Ovarialzysten auf ein schönes neues Traumzuhause: Faye. Ihre Zysten sind hormonell nicht aktiv, sie zeigt kein auffälliges Verhalten. Natürlich müssen sie dennoch beobachtet werden. Wer möchte dieser süßen Maus eine Chance geben?

In unserer Rubrik "Wissenswertes" könnt ihr auch jederzeit wichtige Infos zum Thema Zysten finden und zwar HIER.


 

 

Im August 2019 kam der süße Bub zusammen mit einem weiteren Böckchen und einem Weibchen zu SOS. Die beiden Buben waren unkastriert und so waren die drei Schweinchen leider jeweils alleine gesessen. Bei der Aufnahme fiel direkt auf, dass der liebe Willi mit nur 805g sehr leicht und auch auch sehr klein und zierlich für ein Teddy-Schweinchen war. An einer Seite hatte der Bub ein Rollid, das zunächst medikamentös mit einer Salbe behandelt wurde. Beim tierärzlichen Check wurde zudem festgestellt, dass Wilhelms Zungengrund proportional deutlich zu groß war, was ihm aber zum Glück keine Probleme beim Fressen bereitete. Schon bald merkte seine Pflegemama, dass Willi sehr schlecht hörte oder gar taub war, nicht einmal ein Klopfen an der Wand seines Schlafhäuschens konnte den Bub aus dem tiefen Schlummer wecken. Mit seinen Mitschweinchen kam er aber gut zurecht, er schien an sein schlechtes Hörvermögen gewöhnt zu sein.
 
Wilhelm war also in jeder Hinsicht ein Handicap-Schweinchen, vermutlich waren seine Baustellen bedingt durch Inzucht. Damit stand natürlich fest, dass der kleine Schatz als Patentier im Verein bleiben sollte. Er fand ein tolles Zuhause in der Pflegestelle Worms in einem großzügigen Gehege, in dem schon 5 goldige Meerschweinchenmädels auf ihn warteten. Willi lebte sich bestens ein und bekam von seinen Pflegeeltern den Spitznamen "Wupps" bzw. "Wuppser". Selbstverständlich hatte er nicht nur seine Weibchen, sondern auch seine Gurkenschnippler in Rekordzeit ums Pfötchen gewickelt.
 
Im November trübte sich Willis Hornhaut, sein Rollid musste nun doch operiert werden, da sich sonst auf Dauer eine Infektion gebildet hatte. Er überstand die Operation gut und die Wunde heilte unkompliziert ab. Parallel dazu hatte er sich eine Kokzidieninfektion eingefangen, die medikamentös behandelt wurde. Es dauerte eine Weile, aber schließlich war er die Darmparasiten los. Seine Köttel blieben jedoch noch längere Zeit matschig und übelriechend, Aufbaukuren brachten Abhilfe. Willi freute sich seines Lebens, "wuppste" fröhlich herum und ließ sich verwöhnen. Sein geringes Gewicht steigerte sich von 805g auf stolze 1198g im Juni 2020, ein gesundes Schweinchengewicht. Wilhelm war ein echtes Charakterschweinchen, tiefenentspannt bei allem - auch bei der Reinlichkeit und jederzeit für seine geliebten Erbsenflocken zu haben. Meist lief er mit rot/orangenen Bart durch das Gehege, denn mit dem Saubermachen nach der Paprika hatte er es nicht wirklich. Etwa einmal pro Monat musste sein Unterboden sanft gebadet werden, da machte der Bub brav mit und stolzierte dann stolz durch sein Reich.
 
Im März 2021 zog sich der kleine Wupps eine Blasenentzündung zu, diese verging unter Antibiotikagabe schnell. Kurz danach, im Juni 2021, piekte sich Wilhelm einen Heuhalm ins Auge mit der Folge einer Hornhautverletzung, aber auch das heilte durch konsequente Pflege schnell ab. Willi genoss sein Leben im großen Rudel, in das auch noch ein Zweitkastrat einzog, mit dem er sich nach kurzer Angewöhnungsphase gut verstand. Zu Beginn der Vergesellschaftung zog sich Willi dabei eine kleine Verletzung am Ohr zu, die sich entzündete, aber wieder gut verheilte. Willi genoss stets die Aufmerksamkeit in Form von Leckerlis und Krauleinheiten.
 
Der Wuppser und seine Augen - dieses Problem tauchte leider immer wieder auf, im September 2021 in Form einer neuen Hornhautverletzung. Auch diese verheilte gut, Willi war zwar wie immer von der Salbenprozedur nicht begeistert, ließ sich aber immer mit ein paar Leckerlis überreden, ein braver Patient zu sein.
 
Im April 2022 stand für Wilhelm ein Tieraztbesuch aufgrund seines staksig gewordenen Gangs an, die Diagnose lautete Arthrose in den Sprunggelenken, den Knien und dem hinteren Rückenbereich. Dafür bekam er unterstützende Präparate, doch ansonsten sah gesundheitlich beim Check-up alles gut bei dem inzwischen 4-jährigen kleinen Mann aus. Wilhelm lebte ein fröhliches Schweinchenleben, war munter und fröhlich.
 
Umso überraschender kam es, dass ihn seine Pflegemama am Vormittag des 16.12.2022 friedlich entschlafen vorfand. Noch wenige Stunden zuvor hatte er genüsslich seine heißgeliebte Paprika verspeist.
 
Wilhelm wurde fast 5 Jahre alt. Leb wohl, kleiner Wuppser, du wirst uns allen sehr fehlen!
 
Mit großer Traurigkeit nehmen wir Abschied von unserem Unikum, dem Wuppser, der alles mit purer Fröhlichkeit erlebte, von seinen Mitschweinchen geschätzt wurde und seine ganze Gruppe zu etwas einzigartigem gemacht hatte. Ein Charakterschweinchen wie Wilhelm hinterlässt große Fuß- bzw. Pfötchenspuren.
 
 
"Ich habe deinen Namen in den Himmel geschrieben,
aber der Wind hat ihn davongeweht.
Ich habe deinen Namen in den Sand geschrieben,
aber das Wasser hat ihn verwaschen.
Ich habe deinen Namen in mein Herz geschlossen
und dort, dort wird er für immer bleiben."
Unbekannter Verfasser
 
Hab es wohl und komm gut an auf den immergrünen Wiesen, lieber kleiner Wupps!

 

Ein Meerschweinchen isst ein Pak Choi-Blatt

"Erstmal ein großes Häppchen nehmen!!!" Patenmädchen Steffi (ehemals Tiramisu) ist seit Samstag in der Pflegestelle Mannheim II eingezogen und hat eines sofort gefunden: den Gemüsenapf! Sie stellt sich euch bald richtig vor - und freut sich auf viele liebe Patinnen und Paten.


 

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