Pebbles
PEBBLES: Hallo Leute, hier ist wieder eure Pebbles.
Wir hatten euch ja vor zwei Wochen von den Satinschweinchen erzählt. Heute erzählen wir euch von einer weiteren Meerschweinchen-Qualzucht, nämlich von Nacktmeerschweinchen.
OSCAR: Ja, es ist wirklich unglaublich, was die Menschen uns alles antun. Die schrecken echt vor nichts zurück, bekümmert-MUIG.
JOYCE: Und stellt euch vor, es gibt sogar zwei verschiedene Sorten Nacktmeerschweinchen. Die nennt man Skinnys und Baldwins. Hier, schaut mal, so sieht ein Skinny-Meerschweinchen aus.
Skinny-Meerschweinchen
TOFFEE: Der arme Schatz, mitleidig-MUIG. Ich kann mir gar nicht vorstellen wie es sich anfühlen muss, kein Fell zu haben. Das ist so unglaublich widernatürlich. Wir brauchen doch unser Fell. Das ist doch ein wichtiger Teil unseres Körpers.
DAISY: Ich kann das gar nicht glauben. Ein nacktes Meeri. Das sieht so seltsam aus. Hm-MUIG, wie würden wir wohl ohne Fell aussehen, rätsel-MUIG? Das macht doch unser ganzes Aussehen aus. Stellt euch doch mal unseren Oscar ohne Fell vor.
TOFFEE: Ungern, grusel-MUIG.
JOYCE: Ach Leute, wir dürfen ein Tier nicht nach seinem Aussehen beurteilen. Das arme Wutzerl hat eine schwere Behinderung, traurig-MUIG. Beim Fell geht es ja nicht nur um's Aussehen, sondern um die vielen Funktionen, die es erfüllt.
PEBBLES: Genau. Wir hatten ja schon mal erklärt, welche wichtige Rolle unser Fell bei der Thermoregulation spielt. Ein Nacktwutzerl kann ja gar nicht mit Temperaturschwankungen umgehen. Meistens friert es erbärmlich, mitfühlend-MUIG. Die Nacktschweinchen brauchen immer eine Zimmertemperatur von 24-26 °C. Und wenn es kühler ist, brauchen sie Wärmepads.
OSCAR: Und diese Temperatur muss möglichst konstant sein. Bei weniger kühlen sie aus, bei Zugluft oder Temperaturschwankungen kriegen sie ganz leicht eine Erkältung und bei Hitze und Sonne fehlt ihnen das isolierende Fell gegen Überhitzung und sie kriegen ratzfatz einen Sonnenbrand, bedauernd-MUIG.
JOYCE: Wenn sie krank werden, kühlen sie auch ganz schnell aus. Deshalb überstehen Nacktmeerschweinchen auch Operationen wie z. B. Kastrationen nur schwer.
DAISY: Die Nacktmeerizüchter reden sich damit raus, dass Meeris mit Fell sich auch erkälten können, pffft-MUIG, aber wir Fellschweinchen sind halt viel robuster.
TOFFEE: Deshalb darf man Nacktmeerschweinchen auch nicht in Außenhaltung halten. Im Winter ist es zu kalt, im Sommer zu heiß und dazwischen ist es zu nass. Wir Fellschweinchen können ja auch ein bisschen Feuchtigkeit aushalten, weil unser Fell sie von unserer Haut fernhält. Aber so ein Nackedei ist ja sozusagen sofort nass bis auf die Haut, schudder-MUIG.
Skinny-Meerschweinchen
JOYCE: Und alles andere geht ja bei den armen Nacktschweinchen auch gleich an und unter die Haut. Milben zum Beispiel und andere Parasiten. Durch unser dichtes Fell kommen die nicht so leicht durch. Aber so ein Nacktmeeri ist ja ein gefundenes Fressen für alle Blutsauger, autsch-MUIG.
PEBBLES: Die können sich ja nicht mal kratzen, wenn es juckt, weil sie sich dabei mit ihren Krallen die Haut aufschrappen. Und wenn mal ein Kumpel beim Drängeln um's Essen auf so ein nacktes Schweinchen tritt, so wie Daisy es immer mit uns macht, gibt es ja gleich eine Verletzung. An die Gefahren einer Vergesellschaftung darf ich gar nicht denken, oh-weh-MUIG. Wer ein Nacktschweinchen hält, muss bei ihm und allen seinen Mitschweinchen jedenfalls ständig die Nägel ganz kurz halten.
DAISY: Die Nacktschweinchenzüchter behaupten, die nackten Meeris hätten nicht mehr Narben als wir Fellmeeris, bloß tät' man es bei uns nicht sehen. Das stimmt aber nicht, empört-MUIG. Unser Fell schützt wirklich vor Verletzungen. Bei uns hält das Fell auch mal einen Schnapper ab, aber bei einem nackten Meeri tut's ja direkt richtig weh.
JOYCE: Ja, bei Nacktmeeris sind auch Verletzungen immer schlimmer als bei uns. Die bekommen auch viel schneller Abszesse als wir Fellschweinchen und außerdem heilen die Abszesse auch viel schlechter als bei uns, seufz-MUIG.
Skinny-Meerschweinchen
OSCAR: Tatsächlich haben Nacktmeerschweinchen so empfindliche Haut, dass man sie nicht mal auf Stroh halten soll, erklär-MUIG. Sie sollen auch keine Holzhäuschen bekommen, weil sie sich an scharfen Kanten verletzen können. Auch Zweige soll man ihnen nicht ins Haus legen. Sie brauchen ganz weiche Einstreu und schöne weiche und wärmende Kuschelsachen, die man oft waschen muss, damit sie immer hygienisch sind.
PEBBLES: Außerdem muss die Einstreu immer besonders sauber gehalten werden. Alle nassen Stellen müssen ständig entfernt werden, denn wenn so ein nacktes Schweinchen in seinen Ausscheidungen sitzt, können sich ganz schnell wunde oder entzündete Stellen bilden, besonders in Hautfalten oder kleinen Rissen und Kratzern, warnend-MUIG.
TOFFEE: Und bei jeder Hautverletzung besteht das Risiko, dass ein Hautpilz entsteht oder Parasiten sich einnisten. Und dabei wird auch noch oft behauptet, die Haut von Nacktmeerschweinchen brauche keine besondere Pflege. So ein Blödsinn, schnaub-MUIG.
DAISY: Viele Züchter behaupten, die Haut der Nacktmeeris brauche gar keine Pflege, weil sie einen eigenen Schutzfilm aufbaue, der durch Pflege nur zerstört werde, Aber einige Halter cremen ihre Nacktschweinchen täglich ein, damit die Haut nicht spröde wird, igitt-MUIG. Man soll dann aber überschüssige Cremereste wieder abwaschen. Und die Creme sollte ganz natürlich und unparfümiert sein.
PEBBLES: Naja, man muss diese nackte Haut schon sauber halten. Schließlich fehlt da das schmutzabweisende Fell. Manche Halter waschen ihre Nacktschweinchen mit einem warmen feuchten Waschlappen ab, andere baden sie sogar bei ungefähr 30 ° C im Waschbecken, Horror-MUIG. Es gibt auch welche, die massieren nach der Reinigung die Haut der Schweinchen mit einem pflegenden Öl.
JOYCE: Was für eine Zumutung für die armen Tiere, pikiert-MUIG.
Daisy & Joyce
TOFFEE: Viele Halter von Nacktschweinchen bilden sich ein, ihre Schweinchen seien besonders zahm und würden gerne mit ihnen kuscheln. Aber auch diese Meeris sind echte Meeris und Meeris mögen einfach keinen Körperkontakt.
OSCAR: Tja, die armen Nacktschweinchen haben ja nur die Wahl zwischen zwei gleichermaßen unangenehmen Alternativen. Entweder kein Kuscheln und dafür frieren oder sie dulden das Zwangsgekuschel für ein bisschen Wärme.
DAISY: Die armen Schweine würden bestimmt alles tun für ein bisschen Wärme, verständnisvoll-MUIG. Die können ja auch nicht so ausgiebig chillen wie wir, sondern müssen sich viel mehr bewegen, um sich warm zu halten. Dadurch haben sie einen viel höheren Energiebedarf und müssen gaaanz viel essen.
TOFFEE: Na, das ist doch endlich mal was Positives, überrascht-MUIG.
JOYCE: Von wegen. Oft sind sie auf eine Zufütterung von energiereichem Trockenfutter angewiesen, aber das schadet wieder ihrer Verdauung. Und durch ihren viel schnelleren Stoffwechsel haben Nacktschweinchen auch eine deutlich geringere Lebenserwartung, schwermütig-MUIG.
PEBBLES: Das Füttern ist ein Problem, wenn haarige und nackte Schweinchen zusammen gehalten werden. Die Nackedeis müssen ihr Trockenfutter getrennt von den anderen kriegen, sonst werden die Normalschweinchen zu fett.
OSCAR: Aber vom Stoffwechsel abgesehen sind Nacktschweinchen genau wie wir, verhalten sich wie wir und haben die gleichen Bedürfnisse. Sie brauchen auch immer Partnertiere.
Skinny-Meerschweinchen
PEBBLES: Wir Meeris machen auch keine Unterschiede untereinander und würden auch mit einem Nacktschweinchen immer ganz normal umgehen. Wir diskriminieren unsere Mitschweinchen nicht, bloß weil sie behindert sind, egal ob das Fell fehlt oder ein Füßchen oder so.
DAISY: Was ist denn jetzt eigentlich der Unterschied zwischen Skinnys und Baldwins, neugierig-MUIG?
JOYCE: Ein Skinny hat noch ein paar Haare an einzelnen Stellen, während Baldwins überhaupt keine Haare mehr haben.
PEBBLES: Die Skinnys haben noch einen kleinen Fellrest am Kopf, der V-förmig im Gesicht wachsen soll, jedenfalls stellen sich die Züchter das so vor. Meistens wächst der Fellrest aber nur auf der Nase. Außerdem haben sie zumindest Wimpern und Vibrissen am Mäulchen, auch wenn die Tasthaare über den Augen und hinten am Kopf meistens fehlen. Die Füße der Skinnys sind behaart wie bei Hobbits. Manchmal haben sie auch noch ein paar einzelne Härchen auf dem Rücken, beschreib-MUIG.
JOYCE: Die armen Baldwins sind noch schlimmer dran. Die haben noch nicht mal mehr Wimpern und Tasthaare. Damit fehlt ihnen komplett der Tastsinn. Dabei ist der bei uns sogar wichtiger als das Sehen. Baldwins können sich deshalb im Dunkeln kaum orientieren und können nicht mal checken, ob sie durch eine Öffnung passen. Oft sind sie kleinwüchsig. Außerdem haben sie kein funktionierendes Immunsystem, so dass sie oft nur wenige Wochen alt werden, mitleidig-MUIG.
TOFFEE: Baldwins werden erstmal mit komplettem Fell geboren. Nach ungefähr drei Tagen fängt das Fell dann an auszufallen, erst am Kopf und dann immer weiter nach hinten. Mit zwei Monaten sind sie komplett kahl. Die Skinnys kommen dagegen schon so zur Welt wie sie auch bleiben, nackt mit den paar kleinen Fellstellen und sie werden auch so groß wie ihre Fellkollegen.
OSCAR: Die ersten Skinnys hatten auch kein richtiges Immunsystem. Aber man hat sie weitergezüchtet und gesunde Fellmeeris eingekreuzt, dadurch haben sie heute halbwegs normale Abwehrkräfte. Aber richtig alt werden sie meistens nicht, bedauernd-MUIG.
Skinny-Meerschweinchen
DAISY: Wie sind die Menschen nur auf die Idee gekommen, uns unser Fell wegzuzüchten, verständnislos-MUIG?
TOFFEE: Die Idee hatten sie erst gar nicht, zugesteh-MUIG. Die Natur probiert ja viel Neues aus, deshalb entstehen Mutationen. Gute Mutationen setzen sich durch, schlechte sterben ganz schnell wieder aus, wenn die Tiere damit nicht überlebensfähig sind. Und vor vierzig Jahren hat die Natur durch zwei verschiedene Genmutationen gleich zwei Sorten Nacktmeeris entstehen lassen, seufz-MUIG. Und wenn die in der Wildnis zur Welt gekommen wären, wären sie gleich nach 1-2 Generationen wieder ausgestorben, so wie schon viele andere natürliche Fehlversuche.
PEBBLES: Dummerweise wurden die ersten Nacktschweinchen in Gefangenschaft geboren und die Menschen haben nicht einfach diese armen behinderten Geschöpfe liebevoll versorgt, sondern diese lebensuntauglichen Meerimutationen weiter miteinander verpaart, bitter-MUIG.
DAISY: Mann, die Menschen sind echt krank im Kopf, fassungslos-MUIG. Die können ja gar nicht mehr zwischen richtig und falsch oder gut und schlecht unterscheiden. Mit so einem Gendefekt züchtet man doch nicht weiter! Wann kommt denn endlich mal eine Mutation, die den Menschen Vernunft bringt?
Skinny-Meerschweinchen
JOYCE: Die ersten Skinnys wurden 1978 im Tierversuchs-Institut Armand Frappier in Kanada geboren. Dort hat man die sogenannten Hartley Inzuchtlinien gezüchtet, das sind weisse Glatthaarmeeris. Die Inzucht soll bewirken, dass alle Tiere möglichst identisch sind, damit die Menschen ihre Forschungsergebnisse besser vergleichen können, frustriert-MUIG. Daraus entstand dann die Skinnymutation. Deshalb waren die ersten Skinnys auch alle weiß und wurden alle nicht alt. Weil dann normale Fellschweinchen eingekreuzt wurden, hat sich das Immunsystem verbessert und die Skinnys gibt es jetzt in allen Farben, erklär-MUIG.
OSCAR: Die Baldwins sind auch 1978 in Kalifornien entstanden. Da gab's eine Züchterin namens Carol Miller, die weiße American Crested Meeris gezüchtet hat. Dort haben plötzlich zwei Jungtiere nach wenigen Wochen ihr gesamtes Fell verloren bis sie schließlich ganz nackt waren. Und leider ist ihr nichts Klügeres eingefallen als ausgerechnet mit den beiden weiterzuzüchten, grummel-MUIG.
DAISY: Was für ein Unglück für die vielen, vielen Baldwins, die seitdem so behindert auf die Welt kommen mussten, bekümmert-MUIG.
TOFFEE: Inzwischen gibt es auch Baldwins in allen Farben. Ihre Haut hat ziemlich viele Falten und auf dem Kopf erkennt man noch, wo das Crested-Krönchen sein sollte. Und sie haben ziemlich große hängende Schlappohren. Aber Gott sei Dank gibt es sie hier nicht, sondern vor allem in Nordamerika, Norwegen und Schweden.
DAISY: Sind die Menschen dort denn besonders dumm?
OSCAR: Hm, was Nacktschweinchen angeht wohl schon. Dort sind Skinnys und Baldwins anerkannte Rassen.
DAISY: Was?? Ungläubig-MUIG. Das sind doch keine Rassen, sondern Behinderungen! Wenn man jetzt Menschen ohne Beine züchten würde, wär' das doch auch keine neue Menschenrasse.
PEBBLES: So was nennt man eine Qualzucht. Eigentlich soll eine Zucht die Tiere besser machen, also gesünder, robuster und langlebiger. Aber vielen Züchtern ist das Tierwohl egal. Die züchten immer neue Modetiere, weil die Menschen ständig was Neues und Ausgefallenes wollen, zornig-MUIG.
JOYCE: Im Tierschutzgesetz steht, dass Qualzuchten verboten sind. Das sind Züchtungen, bei denen besondere Merkmale, die zu Leiden bei den Tieren führen, gewollt gezüchtet werden.
DAISY: Ich kann einfach nicht begreifen, dass es Menschen gibt, die Tiere bewusst leiden lassen wollen, traurig-MUIG.
Toffee & Oscar
TOFFEE: Leider werden hier in Deutschland nur Baldwins als Qualzucht betrachtet, Skinnys nicht. In Österreich gelten beide als Qualzuchten, weil ihnen das wichtige Fell fehlt. Dort sind der Import, der Kauf und Verkauf und das Ausstellen von Tieren mit Qualzuchtmerkmalen verboten. Aber hier bei uns sieht man nur die fehlenden Tasthaare der Baldwins als Problem. Dass der Rest vom Schwein nackt ist, stört hier in Deutschland nur die betroffenen Meeris.
OSCAR: Das verstehe ich aber gar nicht, verwundert-MUIG. Laut dem deutschen Tierschutzgesetz ist es doch verboten, Wirbeltiere zu züchten oder zu verändern, soweit zu erwarten ist, dass als Folge der Zucht oder Veränderung bei der Nachzucht, den veränderten Tieren selbst oder deren Nachkommen erblich bedingt Körperteile oder Organe für den artgemäßen Gebrauch fehlen oder untauglich oder umgestaltet sind und hierdurch Schmerzen, Leiden oder Schäden auftreten oder jeder artgemäße Kontakt mit Artgenossen bei ihnen selbst oder einem Artgenossen zu Schmerzen oder vermeidbaren Leiden oder Schäden führt, zitier-MUIG. So steht das da drin.
DAISY: Das trifft aber doch voll auf die Skinnys zu! Denen fehlt doch das Fell, also ein üblicher Teil des Körpers, und sie leiden unter Kälte und Hitze. Und beim normalen Umgang mit anderen Meeris kriegen sie Kratzer und Verletzungen, feststell-MUIG.
PEBBLES: Ja ja, hier in Deutschland liegt beim Tierschutz noch ganz viel im Argen. Bei den armen Tieren, die für Tierversuche gequält werden, man nennt das "für wissenschaftliche Zwecke notwendig", darf man sogar auch Qualzuchten vornehmen, aufreg-MUIG. Und viele Skinnys und Baldwins werden für Tierversuche verwendet, weil die Forscher für viele Forschungen deren schwaches Immunsystem ausnutzen.
JOYCE: Jedenfalls gibt es seit 2005 Skinnys in Deutschland. Gott sei Dank gibt es nicht viele davon. Aber die Skinny-Züchter reden das ganze Problem klein und tun so als sei das Züchten von Nacktschweinchen eine ganz tolle Errungenschaft und als seien Skinnys was für wahre Meeri-Fans. Dabei würde jemand, der uns Meeris wirklich liebt, nie unterstützen, dass uns so etwas angetan wird, überzeugt-MUIG.
TOFFEE: Angeblich gibt es ja auch keine Nottiere unter den Skinnys, weil sie von den Menschen, die so viel Geld für sie ausgeben, besonders gut gehalten werden.
OSCAR: Haha. Aber die drei Skinnys auf den Bildern hier sind bei SOS gelandet. Sie hießen Jantje, Jaron und Jarig. Nur gut, dass sie im Verein in einer wunderbaren Pflegestelle bis an ihr Lebensende bleiben konnten.
Skinny-Meerschweinchen
DAISY: Dass auch Allergiker Skinnys halten können, ist auch gelogen. Meistens sind die Menschen gar nicht gegen unsere Haare allergisch, sondern gegen Hautpartikel, Urin, Heu oder den Staub, den unsere Einstreu aufwirbelt.
JOYCE: Jedenfalls ist es so, dass das Gen, das die Skinnys haarlos macht, ein ganz anderes Gen ist als das, das die Baldwins nackt sein lässt. Beide Gene vererben sich rezessiv. Das heißt, dass nur dann ein nacktes Baldwin-Meeri entsteht, wenn es von beiden Eltern ein Baldwin-Haarlos-Gen bekommt. Und ein Skinny braucht von beiden Eltern ein Skinny-Haarlos-Gen.
PEBBLES: Also wenn ein Skinny oder Baldwin mit einem normal behaarten Meeri verpaart wird, dann haben die Jungen alle Fell. Sie tragen aber das rezessive Haarlos-Gen. Sie sind also Skinny-Träger bzw. Baldwin-Träger.
TOFFEE: Das ist ein Problem, weil man es den Trägertieren nicht ansieht. Die sehen aus wie normale Meeris, aber stellt euch vor, zwei Skinny-Trägertiere bekommen Junge und die kriegen von beiden Elternteilen das Haarlos-Gen. Auf einmal sind da Skinny-Babies und die Zweibeiner wissen gar nicht, warum ihre kleinen Wutzen nackt sind. Was für ein Schock.
JOYCE: Ja, und außerdem können die Trägertiere das Haarlos-Gen oder ein schwaches Immunsystem in eine gesunde Zuchtlinie normaler Meeris hineinbringen. Das verschlechtert dann die Gene der ganzen Zucht auf lange Zeit.
DAISY: Was passiert denn eigentlich, wenn man ein Skinny mit einem Baldwin kreuzt, interessiert-MUIG?
OSCAR: Genau solche neugierigen Fragen sind schuld daran, dass die Menschen solche Sachen ausprobieren, Daisy. Natürlich wollten die Menschen das auch wissen. Es entstehen behaarte Meeris, die aber Trägertiere für beide rezessiven Haarlos-Gene sind.
Joyce & Oscar
DAISY: Dann könnte ja jeder von uns auch ein rezessives Skinny-Gen haben.
JOYCE: Richtig. Das weiß man halt nicht. Deshalb soll man ja als Laie auch nicht einfach seine Meeris Junge kriegen lassen. Aber da wir keine Babies kriegen, werden wir es nie erfahren. Aber Hauptsache, wir haben alle Fell.
TOFFEE: Ich hab' bestimmt diese rezessiven Gene, überzeugt-MUIG. Das würde erklären, warum ich immer so einen riesigen Nacktschweinchen-Hunger habe.
KERSTIN-ZWEIBEIN: Hallo meine haarigen Freunde. Ich hab' hier mal ein extra großes Leckerchen für euch. Ich dachte mir schon, dass eure Solidarität mit den Nacktschweinchen besonders hungrig macht.
PEBBLES: Sehr gut mitgedacht, freu-MUIG. Danke, Mama Kerstin.
Also tschüss dann, mampf schmatz, bis nächste Woche...
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