Joyce

 JOYCE: Hallo Leute, hier ist wieder eure Joyce.

Letzte Woche haben wir euch ja den kleinen Unterschied erklärt und diese Woche sprechen wir über die Notwendigkeit von Kastrationen.

OSCAR: Oh weh-MUIG. Letzte Woche war schon schrecklich. Und ich fürchte jetzt das Schlimmste für diese Woche, schudder-MUIG. Ich wünschte, ich wär' über's Wochenende weggefahren.

PEBBLES: Aber dir kann doch gar nichts mehr passieren. Du bist doch schon kastriert!

OSCAR: Die Erinnerung an das, was ich verloren habe, bleibt, wehmütig-MUIG.

TOFFEE: Ach, sei nicht theatralisch. Du lebst doch genau so wie vorher.

OSCAR: Ja, schon, aber...

JOYCE: Du verunsicherst die Leser mit deinem Selbstmitleid, Oscar, streng-MUIG. Deshalb erklären wir jetzt, warum das Kastrieren der Böckchen so wichtig ist, wenn man nicht gerade mit ihnen züchten möchte.

PEBBLES: Also stellt euch vor, ihr habt ein frisch geborenes Meeriböckchen und ein genauso frisches Meerimädchen und ihr habt sie auch eindeutig als Böckchen und Mädchen identifiziert. Das könnt ihr ja seit letzter Woche. Dann könnt ihr die Geschwister erstmal gemütlich beisammen und bei ihrer Mama in der Kinderstube lassen.

TOFFEE: Den Papa habt ihr aber hoffentlich spätestens bei der Geburt rausgesetzt, weil die Mama direkt nach der Geburt wieder aufnahmebereit ist und wenn ihr das Böckchen bei den anderen lasst, ist die Meerimama ratz-fatz schon wieder schwanger, warnend-MUIG.


Toffee

DAISY: Ich hab' auch einen Bruder und eine Mama und einen Papa und ich hab' euch, freu-MUIG.

PEBBLES: Ich bin froh, Daisy, dass dein Papa nicht kastriert war, sonst hätten wir dich nicht, liebevoll-MUIG. Aber viele ungeplante Meeris finden kein so schönes Zuhause, sondern landen in Notstationen oder im Tierheim, traurig-MUIG. Deshalb ist es so sinnvoll, die Böckchen zu kastrieren und deshalb, Leute,  müsst ihr in unserem Beispiel mit der Kinderstube jetzt das Babyböckchen fest im Auge behalten.

JOYCE: Ja, kleine Meeriböckchen werden nämlich schon im zarten Alter von nur drei Wochen bzw. mit einem Gewicht von 250 Gramm geschlechtsreif und dann können sie direkt ihre Mama und ihre Schwester schwängern, aufklär-MUIG. Damit das nicht passiert, müssen die kleinen Böckchen rechtzeitig von den Mädels getrennt oder eben frühkastriert werden bevor sie geschlechtsreif werden.

TOFFEE: Die kleinen Meerimädels sind mit ca. 4 -5 Wochen geschlechtsreif und können dann direkt schwanger werden, obwohl sie körperlich noch gar nicht ausgewachsen sind. In dem Alter wäre es für sie megagefährlich ein Baby zu kriegen, grusel-MUIG. Und auch wenn die Geburt gut ginge, würde das Mutter-Baby sich selbst körperlich nicht mehr so weiterentwickeln können wie es nötig ist. Deshalb müssen unkastrierte Brüder rechtzeitig raus aus der Kinderstube, schwupp-MUIG.

DAISY: Daisy kann jetzt auch ein Baby bekommen, neugierig-MUIG?

TOFFEE: Nur theoretisch, zum Glück. Dank Oscars Kastration. Nicht auszudenken, wenn du jetzt schwanger wärst, alle-Haare-zu-Berge-steh-MUIG. Du bist doch selbst noch so ein Winzling.

OSCAR: Grumpf-MUIG. Ich verstehe gar nicht, warum man nicht die Mädels kastriert. Die sind doch die, die nicht schwanger werden wollen, muffig-MUIG.


Pebbles

PEBBLES: Was soll das heißen? Dass Verhütung Frauensache ist oder was??? Kampflustig-MUIG.

JOYCE: Seit wann bist du so ein Macho, Oscar?

TOFFEE: Bei uns domestizierten Meeris ist die Verhütung nun mal Männersache. Das geht auch gar nicht anders. Es gibt keine "Pille" für Meerschweinchen.

PEBBLES: Und eine Kastration bei uns Mädels wäre eine richtig große und gefährliche Operation mit Bauchaufschneiden und so. Die dauert viel länger als bei den Jungs, weshalb auch das Narkoserisiko höher ist und auch das Risiko von Komplikationen.

JOYCE: Genau. Die OP-Wunde bei einer Mädels-Kastration ist viel größer und weil es eine Bauch-OP ist, ist auch die Gefahr größer, dass unsere Verdauung nach der OP nicht mehr anspringt.

TOFFEE: Deshalb werden Mädels nur kastriert, wenn es aus Gesundheitsgründen unbedingt sein muss.

OSCAR: Ihr habt echt Glück, dass eure ganzen Fortpflanzungsorgane so tief innen drin sitzen, dass man da so schlecht drankommt, beneid-MUIG. Und wir Jungs müssen es ausbaden.

PEBBLES: Naja, ihr tragt halt eure Juwelen auf dem Präsentierteller 'rum. Deshalb ist es viel leichter, mit einem kurzen Schnitt an eurem Heck mal eben das Problem der ungebremsten exponentiellen Vermehrung aus der Welt zu schaffen.

JOYCE: Wir Meeris sind halt sehr fortpflanzungsfreudig und ohne Schnipp-Schnapp-Verhütung könnten wir in kürzester Zeit ganze Kontinente besiedeln.

TOFFEE: Wärst du echt lieber nicht kastriert, Oscar? Du weißt schon, dass du dann nicht mit uns netten Mädels zusammenleben könntest, sondern in einer Bockgruppe sitzen müsstest.


Joyce & Oscar

OSCAR: Es gibt sehr nette Bockgruppen, trotzig-MUIG. Und ihr Mädels seid auch gar nicht immer nett.

JOYCE: Aber schau mal. Nur als kastriertes Böckchen stehen dir alle Möglichkeiten offen. Du kannst dann überall hin vergesellschaftet werden, in einen Mädels-Harem und in eine Bockgruppe. Schließlich weiß keiner, was die Zukunft noch so alles bringt, argumentier-MUIG.

PEBBLES: Es ist bestimmt nicht lustig, als unkastrierter Altbock irgendwo übrig zu bleiben und dann in einer Notstation zu sitzen, am Ende noch in Einzelhaft, weil man nirgendwo mehr dazu passt. Und dann vielleicht noch im Alter kastriert zu werden, wo man eine OP nicht mehr so gut wegsteckt wie in der Jugend, nee, das braucht doch auch keiner.

TOFFEE: Richtig. Und der Henry hat immer gesagt, mit einer Kastration übernimmt man Verantwortung dafür, dass nicht immer mehr Meeris geboren werden, die dann zu Notschweinchen werden. Das ist ein nobles Opfer für eine gute Sache.

OSCAR: Hat er das wirklich gesagt, misstrauisch-MUIG?

TOFFEE: Aber ja doch. Schau mich an, können diese Augen lügen? Mühsam-ernst-bleib-MUIG.

DAISY: Oscar ist ganz nobel, damit es Daisy gut geht, dankbar-MUIG. Oscar ist lieb, anschmacht-MUIG. Oscar ist ein Held, mit-großen-Augen-bewundernd-anschau-MUIG.


Daisy & Oscar

OSCAR: Naja, geschmeichelt-dahinschmelz-MUIG, man tut, was man kann, hö hö. Man ist ja schon auch ein Ehrenmann, sich-selbst-gut-find-MUIG.

PEBBLES: Da hast du völlig Recht, Daisy. Wir sind dem Oscar alle dankbar für das große Opfer, das er für uns gebracht hat, damit wir hier als Gruppe so unbeschwert miteinander leben können.

OSCAR: Machst du dich etwa über mich lustig?

PEBBLES: Das würde ich NIE tun! Grinsen-unterdrück-unschuldig-flöt-MUIG.

JOYCE: Ehrlich, Oscar, wir wissen, dass ihr Böckchen da den schlechteren Part habt. Und natürlich ist eine Kastration immer ein Risiko, auch wenn es eine vergleichsweise leichte und kurze Operation ist. Jede Narkose ist ein Risiko und jede OP-Wunde ist eine Wunde, die sich entzünden oder vereitern kann, auch wenn die Kastration längst eine Routineoperation ist, bei der selten was passiert.

DAISY: Bei Oscar ist alles gut, Oscar ist nichts passiert, fröhlich-MUIG.

OSCAR: Na, Gott sei Dank. Ich möchte nicht das Ausnahmeböckchen sein, bei dem was schiefgeht.

TOFFEE: Wahrlich! Aber auch nicht das Zweibein, das sein geliebtes Böckchen zur Kastra bringt und es geht was schief. Aber die Narkosen heutzutage sind schon sehr gut und die Tierärzte kennen sich inzwischen auch mit uns Meeris besser aus. Das war vor einigen Jahren noch ganz anders.

OSCAR: Trotzdem, ihr Jungs da draußen, wenn ihr hört, dass ihr wohl nicht zu Zuchtböckchen auserkoren seid, sondern euer Zweibein plant euch kastrieren zu lassen, dann schadet es nicht, wenn ihr rechtzeitig im Internet oder bei euren Kumpels oder bei Notstationen und Tierheimen nachfragt, welche Tierärzte in der Umgebung auf Meeris spezialisiert sind, damit ihr das euren Menschen sagen könnt.


Oscar

TOFFEE: Das ist wahr. Ein guter und auf uns Meeris spezialisierter Tierarzt ist Gold wert, nicht nur bei Kastrationen, zustimmend-MUIG.

PEBBLES: Wenn man sich also entschlossen hat, unser Babyböckchen aus dem Beispiel oben kastrieren zu lassen, dann gibt es verschiedene Zeitpunkte, um die Kastration durchzuführen. Es gibt die Frühkastration, die man macht bevor das Böckchen geschlechtsreif wird, also vor Ablauf der dritten Lebenswoche und bevor der kleine Kerl ein Gewicht von 250 Gramm erreicht hat. Alles danach ist dann eine "normale" Kastration im geschlechtsfähigen Alter.

OSCAR: Ich kann mich nicht erinnern, wann ich kastriert wurde, das ist zu lange her, aber ich glaube nicht, dass das eine Frühkastration war.

JOYCE: Heutzutage weiß man, dass eine Frühkastration am wenigsten belastend ist. Das kleine Böckchen kann dann nach der Kastration direkt wieder zu seiner Mutter und seinen Geschwistern gesetzt werden und muss keine Kastrationsfrist absitzen.

TOFFEE: Außerdem vertragen die Jungtiere die OP viel besser als ältere Tiere. Die kleinen Hüpfer sind nach der Frühkastra ganz schnell wieder fit und sausen schon ein paar Stunden später wieder im Gehege 'rum als wäre nie was gewesen. Die OP-Wunde ist bei der Frühkastration auch viel kleiner. Dadurch heilt sie schneller und das Infektionsrisiko ist viel geringer. Und man muss die kleinen Böckchen nicht erstmal tagelang auf Handtüchern halten, sondern kann sie gleich wieder auf die Streu lassen.

OSCAR: OK, also das Gesundheitsrisiko ist bei der Frühkastration viel geringer, das Böckchen erholt sich nach der OP schneller wieder und es muss nicht von seiner Familie getrennt werden. Dann ist das wohl generell besser als eine spätere Kastration, oder?

DAISY: Ganz schnell Schnipp-Schnapp, vergnügt-MUIG.


Daisy

PEBBLES: Genau so sieht's aus. Das ist der Stand der Wissenschaft.

JOYCE: Bei der späteren Kastration sind die OP-Risiken höher. Dazu erzählen wir nächste Woche mehr. In jedem Fall ist aber klar, dass ein Meeri nur kastriert werden darf, wenn es im Moment der OP auch ganz fit und gesund ist.

TOFFEE: Wenn ein Bock schon älter ist, muss man mit dem Tierarzt abklären, wie die Aussichten sind, dass er die Kastrations-OP gut übersteht. Manchmal sollte man dann auch überlegen, ob nicht statt der Kastra die Möglichkeit besteht, ihn mit ein oder zwei frühkastrierten jüngeren Böckchen in eine Bockgruppe zu setzen.

OSCAR: Endlich mal ein Wort dazu, dass nicht JEDER Bock IMMER kastriert werden MUSS, zufrieden-MUIG.

JOYCE: Natürlich nicht! Man muss in jedem Einzelfall abwägen, was das Beste ist, und dementsprechend entscheiden.

TOFFEE: Wenn jetzt aber so ein alter Muffelkopf wie du, Oscar, der bisher mit Mädels gelebt hat, als unkastrierter oder auch als kastrierter Senior plötzlich in eine Bockgruppe gesetzt wird, dann funktioniert das nicht unbedingt, auch nicht mit frühkastrierten Böckchen. Ein Bock, der schon mal mit Mädels gelebt hat, will auf die nie mehr verzichten, weil es sich mit uns einfach großartig lebt, auch wenn du die ganze Zeit am Meckern bist.


Toffee

DAISY: Wir Meerimädchen sind ganz großartig, überzeugt-MUIG.

PEBBLES: Man behauptet ja, dass kastrierte Böckchen verträglicher sind als unkastrierte. Aber so richtig beweisen kann man das nicht, weil ja jeder Bock nur das eine oder das andere sein kann. Und es gibt eben auch total verträgliche unkastrierte Jungs und auch ziemlich ruppige kastrierte. Das dürfte also wohl mehr am individuellen Charakter liegen und nicht an den Hoden.

OSCAR: Hey, nicht mal ich glaube, dass eine Kastration was am Sozialverhalten ändert. Wer schlecht sozialisiert ist, hat immer Stress in der Gruppe, egal ob er kastriert ist oder nicht. Ein Stinkstiefel bleibt ein Stinkstiefel, mit oder ohne sein Patengeschenk, so-ist-das-MUIG.

TOFFEE: Frühkastrierte Böckchen haben halt mehr Chancen auf eine gute Sozialisierung, weil sie in der Gruppe bleiben können und früh lernen, mit Mädels und anderen Böcken umzugehen.

JOYCE: Heute weiß man auch, dass auch Frühkastrationen nicht zu einer Entwicklungsveränderung der kleinen Böckchen führen. Die werden genauso groß wie die unkastrierten, kriegen keinen anderen Körperbau und haben auch keine schöneren Singstimmen.

OSCAR: Hä? Singstimmen? Was hat denn Kastrieren mit der Stimme tun?

PEBBLES: Früher hat man kleine Menschenjungen kastriert bevor sie geschlechtsreif wurden. Dadurch kamen sie nicht mehr in den Stimmbruch und behielten ihre hohen schönen Singstimmen. Aber bei uns Meeris gibt's ja eh keinen Stimmbruch.

TOFFEE: Ja ja, früher war alles anders und gar nicht immer besser. Da glaubten die Menschen ja auch, man solle alle Weibchen, ob Mensch oder Tier, wenigstens einmal schwanger werden lassen, weil das besser sei für den Körper und die Psyche. So ein Quatsch, pffth-MUIG. Wo soll denn der ganze Nachwuchs hin? Die Welt ist eh schon so voll. Wir brauchen keinen Nachwuchs, um glücklich zu sein. Es reicht, wenn wir Sex haben. Und Sex ohne Schwangerschaft ist schließlich Genuss ohne Reue.

OSCAR: TOFFEE!!! Das kannst du doch nicht sagen, hier in der Kolumne!!! Entsetzt-MUIG.

TOFFEE: Warum nicht? Es ist die Wahrheit. Glaubst du, die Leser denken, wir hätten kein Liebesleben?


Oscar & Toffee

DAISY: Oscar-Pornostar, jauchz-MUIG! (düst popcornend durchs ganze Haus.) Oscar hat Sex, rausposaun-MUIG!

OSCAR: Stöhn-MUIG. Da hast du mir was eingebrockt, Toffee. Das wird ewig an mir kleben bleiben.

TOFFEE: Ach was, sie ist ein Baby. Das verwächst sich. Und wenn es dir nicht so peinlich wäre, hätte sie nur halb so viel Spaß daran. Aber lass uns für heute Schluss machen bevor du im Boden versinkst.

Keeeeeerstiiiiiiiiiiiiinnn...

KERSTIN-ZWEIBEIN: Ich hör' schon, ihr hattet wieder Spaß heute.

OSCAR: Mitnichten, konsterniert-MUIG.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Lass dir trotzdem dein Möhrchen schmecken. Und ihr euch eure Gurke.

JOYCE: Danke, Mama Kerstin, also tschüss dann, mampf schmatz, bis nächste Woche…

 

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