Joyce
JOYCE: Hallo, schüchtern-MUIG. Ich bin Joyce und ich soll mich hier vorstellen.
PEBBLES: Joyce ist meine Schwester, reinkräh-MUIG.
TOFFEE: Nun lass' die kleine Joyce doch erstmal für sich sprechen, Pebbles, ermahnend-MUIG.
OSCAR: Mach nur weiter, Joyce. Erzähl einfach was von dir, aufmunternd-MUIG.
JOYCE: Ich bin erst ganz kurz hier. Ich war zusammen mit Pebbles erst auf einem Bauernhof, wo es ganz schrecklich war, dann war ich mit Pebbles in der Notstation, wo es viel besser war, und jetzt bin ich wieder mit Pebbles zusammen hier und hier ist es richtig schön, erleichtert-MUIG.
TOFFEE: Hier brauchst du nie wieder Hunger leiden. Hier gibt's rundum Vollservice und ich stelle sehr erfreut fest, dass du schon sehr schön zugenommen hast, zufrieden-MUIG.
JOYCE: Ich bin sehr froh, dass Pebbles auch da ist. Wir verstehen uns total gut. Auch wenn Oscar und Pebbles mir vieles vor der Nase wegfressen.
PEBBLES: Ach, sei mal nicht so kleinlich. Ich lauf' halt nach vorne, wenn das Zweibein auftaucht, und hol' mir ein Leckerchen ab, während du bisher die ganze Zeit quiekend in ein Versteck geflüchtet bist. Außerdem muss ich auch noch ordentlich zunehmen.
TOFFEE: Joyce ist halt ein bisschen schüchterner als du, Pebbles, während du ein ganz schön vorlautes und freches kleines Ding bist. Nur gut, dass ihr beiden so unterschiedlich seid. Zwei Pebbleses wären schwer auszuhalten. Und Oscar ist halt eine Fressmaschine.
Joyce & Oscar
OSCAR: Na, na.
PEBBLES: Ich komm' gut mit ihm klar, weil er mit seinem vielen Fell nicht gut sieht, was vor seiner Nase liegt. Und ich bin sehr schnell und schnappe mir da die besten Sachen direkt vor ihm weg. Aber da ist er nicht böse auf mich.
OSCAR: Es ist genug da, dass wir alle satt werden, gutmütig-MUIG.
JOYCE: Ich muss der Toffee nichts wegschnappen, das würde sie auch nicht mögen. Aber sie zeigt mir alles, was man essen kann, und teilt es mit mir.
PEBBLES: Das hat die Clara auch mit mir gemacht, das war schön, sehnsüchtig-MUIG. Meine Mama konnte das nicht mit mir machen, weil so wenig zu essen da war. Aber die Clara ist jetzt auch nicht mehr da, traurig-MUIG. Jetzt schnuppere ich immer an Oscars Mäulchen. Da muss ich mich aber immer beeilen, weil er alles so schnell schluckt. Aber bei Toffee darf ich das nicht. Dann knufft sie mich.
TOFFEE: Weil du stiehlst! Joyce stiehlt nicht, sondern fragt artig, ob sie was abbeißen darf.
Joyce & Toffee
OSCAR: Hm, ich erinnere mich, dass Jane und Clara erzählt haben, dass du in deiner Jugend auch oft den anderen das Futter vor der Nase wegstibitzt hast und dass das erst aufgehört hat als du als Erwachsene nicht mehr so schnell mit deiner Beute flüchten konntest.
TOFFEE: Hörst du wohl auf meine Autorität zu untergraben, du Unterwelt-Pädagoge!
PEBBLES: Kicher-MUIG.
JOYCE: Die Mama Kerstin zeigt mir aber auch feine Leckerchen. Die holt mich oft hier aus dem Haus und dann sitze ich auf ihr und kriege was Schmatziges hingehalten zum essen. Am Anfang hatte ich da total Angst, aber die Kerstin hat dann angefangen zu essen und zu kauen und mich anzupusten und weil das gut gerochen hat, hab' ich an ihrem Mäulchen geschnuppert und erst haben wir zusammen ein Salatblatt gegessen und dann jeden Abend ein anderes Gemüse. Die bringt mir auch viel bei.
Joyce
PEBBLES: Warum hat sie das denn mit mir nicht gemacht, enttäuscht-MUIG?
OSCAR: Hat sie doch, das kannst du doch wohl nicht vergessen haben. Obwohl es nicht nötig war. Du hast ganz kess gleich angefangen alles zu essen, was vor dir auftauchte, und du bist auch überall hingelaufen, wo es was zu essen gab, weil du keine Angst vor den Zweibeinern hattest. Joyce ist erstmal weggelaufen, so dass man ihr hier im Haus viele Leckereien gar nicht anbieten konnte. Deshalb hatte sie Intensiv-Privatunterricht. Du sitzt aber auch oft abends bei der Kerstin, genau wie wir alle.
TOFFEE: Inzwischen könnt ihr ja beide schon sehr schön betteln und an der Plexischeibe Männchen machen. Und auch wenn Pebbles den lautesten Sopran singt, den ich je gehört habe, trägt Joyce auch kräftig dazu bei, dass unser Chor jetzt klingt als wären wir ein ganzes Dutzend. Ich hab' das Gefühl, seit ihr Jungvolk da seid kriegen wir mehr Sonnenblumenkerne.
Joyce
OSCAR: Aber ist es nicht erstaunlich, wie unterschiedlich Geschwister sein können? Ihr beiden habt zwar ziemlich die gleichen Farben, aber sonst seid ihr beide unverwechselbar und einzigartig. Pebbles hat ein Crested-Krönchen und eine breite Blesse und Joyce ist ganz glatt und hat eine ganz schmale Blesse.
PEBBLES: Und ich hab' eine Stupsnase!
TOFFEE: Ja, eine wackelnde und viel zu neugierige Stupsnase, die du in alles hineinsteckst. Joyce hat dagegen ein ganz zartes schmales Gesichtchen und man sieht ihr gleich an, dass sie eine ganz sanfte kleine Meerimaus ist.
JOYCE: Ich bin am Anfang immer ganz schnell weggelaufen, wenn was laut war oder plötzlich auftauchte oder die Kerstin reinkam. Das war alles so unheimlich. Aber dann hab' ich genau geschaut, was ihr in so Situationen macht. Und wenn Toffee nicht wegläuft, lauf' ich jetzt auch nicht mehr weg. Und wenn sie nach vorne läuft, geh' ich inzwischen vorsichtig mit und schaue, ob es was Leckeres gibt, stolz-MUIG.
PEBBLES: Bis du dich getraut hast der Kerstin einen Sonnenblumenkern aus der Hand zu nehmen, hast du schon einen ganzen Berg davon verpasst. Du hättest wirklich auf mich hören sollen als ich dir sagte, dass das nicht gefährlich ist.
OSCAR: Manche Erfahrungen muss man für sich selbst machen. Das musstest du auch, nur bist du schon länger hier als Joyce und hast daher einen Erfahrungsvorsprung. Du bist am Anfang auch weggelaufen.
JOYCE: Aber inzwischen fühle ich mich hier schon sehr wohl und hab' auch keine Angst mehr vor der Kerstin.
Joyce
PEBBLES: Du meinst, du rennst jetzt etwas langsamer weg, kicher-MUIG.
TOFFEE: Hack' du mal nicht so auf deiner Schwester 'rum, ermahnend-MUIG.
JOYCE: Ach, Toffee, schimpf doch nicht mit Pebbles. Wir necken uns doch nur ein bisschen. Das machen Schwestern doch so.
PEBBLES: Toffee mag mich nicht so richtig, traurig-MUIG. Clara hatte mich richtig lieb, aber die ist nicht mehr da. Und Toffee mag nur für Joyce eine Mama sein, aber nicht für mich.
OSCAR: Das stimmt so nicht ganz, Pebbles-Kleines, die Toffee ist einfach eine ganz Ruhige und durch deine quirlige Art ist sie überfordert, wo sie doch jetzt auch noch Chefin sein muss, obwohl sie das gar nicht sein wollte.
PEBBLES: Aber sie ist so streng mit mir. Ich kann doch nichts dafür, dass ich bin wie ich bin. Ich bin sehr traurig, dass meine Clara nicht mehr da ist.
JOYCE: Ich hab' dich ganz richtig doll lieb, Pebbles. Und ich finde es total schön, wenn wir Fangen spielen und im Heu toben und dann zusammen was essen. Ich kann mir keine bessere Schwester vorstellen.
PEBBLES: Halb-getröstet-MUIG, ja, das ist schön. Ich bin froh, dass die Mama Kerstin dich noch aus der Notstation geholt hat.
JOYCE: Ich hatte dich dort schon vermisst und konnte gar nicht fassen, dass du weg warst ohne mich. Ich dachte schon, ich seh' dich nie wieder. Als ich hierher kam und dich sah bin ich fast ohnmächtig geworden vor Freude. Dabei hatten mir die großen Schweinchen in der Notstation so Angst gemacht vor der Vergesellschaftung. Aber als ich hier ankam waren alle ganz sanft und lieb und es gab gar keine Aufregung und keinen Stress.
Joyce
PEBBLES: Bei mir auch nicht. Dabei hatte die Kerstin erst Angst, dass ich gejagt oder gebissen werde, wenn sie mich zu euch setzt.
TOFFEE: Na, also wirklich, empört-MUIG. So einen mickrigen Zwerg wie dich. Wir sind doch keine Un-Schweinchen!
OSCAR: Ich würde nie ein junges hübsches Mädel schlecht behandeln.
PEBBLES: Die Kerstin dachte, es könnte ein Mädels-Vergesellschaftungs-Rangproblem geben, vor allem mit Clara. Sie wusste ja nicht, dass sie und ich uns gleich so lieb haben würden.
OSCAR: Ach, welches anständige erwachsene Schweinchen würde sich denn mit einem Baby anlegen? Ihr seid doch noch so mickrig, dass sich keiner Sorgen um seinen Rang in der Gruppe machen muss. Es ist doch offensichtlich, dass ein Baby ganz unten anfängt und sich erst langsam hocharbeiten muss.
TOFFEE: Bis dahin seid ihr nur unnütze kleine Dinger, die man beschützen und denen man alles beibringen muss und die einen mit ihrem Gerenne und Gehüpfe um den Schlaf bringen.
PEBBLES: Die Kerstin dachte, sie reibt mich erst mal mit eurer benutzten Streu ein, damit ich schon ein bisschen nach euch rieche. Sie hielt mich in einer Hand und nahm mit der anderen einen Batzen Heu und Streu, den rieb sie mir über den Rücken. Das fand ich aber ziemlich eklig, der war nämlich Pipi-feucht und ich wollte das nicht im Fell haben. Also hab' ich mich ganz dünn und flutschig gemacht und gewriggelt und hab' meinen besten Raketenstart hingelegt und schwupp war ich weg.
Pebbles & Joyce
JOYCE: Sie hat dich fallen lassen, ungläubig-MUIG?
PEBBLES: Das waren nur ein paar Zentimeter, weil sie mich im Erdgeschoss direkt über die Streu hielt. Und plopp war ich im Haus und bin direkt losgewetzt und wie ein Pfeil in die rechte hintere Ecke geschossen, ganz tief unter den großen Tisch. Die Kerstin war ganz schön verblüfft und schrie "Ach du Sch...
TOFFEE: PEBBLES!!!! Entsetzt-MUIG. Sowas sagt man nicht!
PEBBLES: ..."Ach du Schande, sie ist drin!" wollte ich sagen, unschuldig-MUIG.
JOYCE: Kicher-MUIG.
PEBBLES: Ihr habt gerade alle in der Ecke gelegen und geschlafen als ich da angebrettert kam und ich hab' mich einfach dazu gesetzt. Die Kerstin dachte, gleich kommen wir alle in wilder Jagd wieder raus, aber es passierte gar nichts. Ihr habt erst überhaupt nicht auf mich reagiert.
OSCAR: Wir waren schon ein bisschen baff, aber wir waren grad' müde und ein Baby-Meeri ist ja nichts beunruhigendes. Die kommen ja immer irgendwie aus dem Nichts und plötzlich sind sie da.
TOFFEE: Du weißt aber schon, Oscar, wo die Babies tatsächlich herkommen, oder?
OSCAR: Natürlich, Toffee. Ich mein' ja nur, dass wir Meeris ja wissen, dass Babies plötzlich in die Welt plumpsen und dass dann alle in der Gruppe mit drauf aufpassen müssen. Und wenn eine Mama stirbt, dann versorgen alle anderen das kleine Waisenbaby mit und es darf sogar bei den anderen Mamas mittrinken, wenn die genug Milch haben.
Pebbles, Joyce & Toffee
TOFFEE: Das ist ja wohl eine Selbstverständlichkeit, sich um die Babies zu kümmern. Die sind doch sonst total aufgeschmissen. Wir sind schließlich äußerst soziale Lebewesen.
JOYCE: Bei mir war es ähnlich wie bei Pebbles, nur dass die Kerstin gar nicht erst versucht hat mich mit ekliger Streu einzustinken, weil sie sich dachte, dass die Vergesellschaftung mit jedem Baby so abläuft wie bei Pebbles. Sie hat mich einfach ins Haus gesetzt und ich bin in die hinterste Ecke geflitzt und da ward ihr drei und ich hab mich dazu gesetzt und so getan als sei ich schon immer da gewesen.
TOFFEE: Das ist das Klügste, was man als Neu-Baby in einer bestehenden Gruppe tun kann. Dann können erst alle so tun als hätten sie nichts bemerkt und sich weiter schlafend stellen, während das Baby unauffällig beobachtet wird und jeder erstmal den neuen Geruch aufnimmt und abspeichert.
OSCAR: Genau. Alle sitzen da wie Ölgötzen und wenn schließlich irgendwer als erstes Hunger kriegt und auf Nahrungssuche geht, schütteln alle ihre Benommenheit wieder ab und dann läuft das neue Baby schon mit und gehört zur Gruppe.
PEBBLES: Ach so, diese Baby-Ankunfts-Starre ist also ein normales Verhalten, wenn ein Baby auftaucht? Ich dachte schon, es liegt an mir, dass ihr mich erst so ignoriert habt, erleichtert-MUIG.
JOYCE: Mir ging's doch genau so. Komischerweise warst du aber genau so erstarrt wie die Erwachsenen als ich kam. Dabei sind wir doch gleich alt. Ich dachte erst, du erkennst mich gar nicht mehr.
PEBBLES: Aber klar doch. Wie könnte ich dich vergessen?
Joyce
TOFFEE: Wo wir gerade vom Vergessen sprechen: wir vergessen aber vor lauter Plaudern jetzt nicht, unsere Gurke zu ordern.
OSCAR: Und Möhre.
PEBBLES: Oh ja, darf ich?
MMMMUUUUUUUUUUUUUUUIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIEEEEEEEEEEEEEEKKKKKK….
JOYCE: Wow-MUIG.
KERSTIN-ZWEIBEIN: Letzte Woche haben mich zwei Nachbarn angesprochen, ob ich euch lebendig gehäutet habe, weil Pebbles so ein Organ hat.
TOFFEE: Mach dir nichts draus. Die gewöhnen sich schon noch daran.
KERSTIN-ZWEIBEIN: Das werden sie wohl müssen. Hier, ihr Süßen, eure Gurken und die Möhre, Mahlzeit.
TOFFEE: Danke. Also tschüss dann, mampf schmatz, bis nächste Woche…
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