Da bin ich. Hallo allerseits! Herzlich Willkommen zur 19. Folge von WwW - Wilbert weiß Warum! Findelkinder
***Snief-muig***, schluck...! Ach, ich bin ganz schweinetraurig. Habt ihr die Geschichte mit den 8 Findelkindern gelesen? :-( Auf-den-Boden-guck :-( Ich weiß, wie das ist. Ich weiß, wie viel Angst man hat, wenn man in einer Kiste kauert und nicht versteht, was passiert. Ich bin auch ein Findelkind! Mit meinem Leo Löwenzahn und dem Kaju zu Kürbiskern stand ich am Rand eines Stadtparks. Es war kalt an dem Tag, lauter Lärm von Straßenbrumms, Hunger, Furcht... Meine jetzige Gurkenschnipplerin hat uns gefunden und mitgenommen. Sie wusste nicht viel von Schweinchen wie uns und bekam Hilfe von SOS! Wir haben uns dolle beeilt, uns in ihr Herz, und das von ihrem Mann, zu schweineln und durften bleiben. Hoffentlich haben die 8 genauso viel Glück...
Findelkinder:
Unfassbar, das es immer noch geschieht - Meerschweinchen werden ausgesetzt! Gerade in einem Land wie dem unsrigen sollte man doch meinen, es gibt genug umwelt- und tierschützende Vereine. Wohl weit gefehlt. Es gibt noch jede Menge verantwortungsloser Menschen, denen das Schicksal kleiner, wehrloser Tiere egal ist. Es geschieht ständig, doch gibt es auch Menschen, die ein Herz haben und nicht wegsehen. Die helfen und Tiere retten. Doch was tut man, wenn man Meerschweinchen, ausgesetzt in weiter Flur oder in der Stadt, findet?
Die 10 Notfallregeln:
1. Wo sind die Tiere ausgesetzt? Gibt es in einer Straße z.B. Nachbarn, die etwas beobachtet haben können? Gibt es eventuell Zeugen? Nachfragen, ob Passanten etwas gesehen haben? Gibt es Auffälligkeiten um den Fundort herum?
2. Wenn möglich, den Fundort, die Box (oder wo immer die Tiere drin sind), fotografieren!
3. Ein wichtiges Engagement ist, die Polizei zu informieren, dort Rat zu suchen und bestenfalls Anzeige zu erstatten!
4. Falls man nicht zur Polizei gehen möchte, Kontakt zum nächsten Tierheim, Tierschutzorganisation oder Notstation aufnehmen. Adressen sind schnell im Internet gegoogelt. SOS-Meerschweinchen Hotline: +49 (0) 700 63374 767 (0700 MEERI SOS)* oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! sowie Notstationen
5. Nimmt man die Tiere mit nach Hause, am Besten sofort einen kurzen Check machen, ob es den Tieren gut geht. Bei Bedarf Check beim Tierarzt (Parasiten, Pilz, Durchfall, o.ä.)!
6. Die Tiere unbedingt mit Heu versorgen - es ist mit das Wichtigste, das Nahrung da ist. Wasser sofort zur Verfügung stellen, vielleicht sind die Tiere dehydriert.
7. Die Schweinchen an einen ruhigen Ort in einer Notfallbehausung (z.B. große Kiste, evt. alter Käfig, oder Kinderplanschbecken) unterbringen. Bitte kein Duchgangszimmer, keine Musik, kein Fernsehen. Die Tiere sind verängstigt und benötigen Ruhe!
8. Nicht streicheln! Was zur Beruhigung gut gemeint ist, ist größter Stress für die Tiere!!!
9. Den Schweinchen kleine Mengen an Karotte, auch Gurke oder Paprika anbieten, sie werden Hunger haben. Aber nicht zuviel auf einmal, denn man weiß nicht, was sie vorher gefressen haben und was sie kennen. Lieber mehrere kleine Mahlzeiten, als eine große.
10. Einige alte Kartons mit 2 Eingängen versehen und als Unterschlüpfe in das Notgehege stellen.
Hat man dies alles beachtet, ist die schlimmste Gefahr gebannt und es kann, mit der Unterstützung der Tierschutzorganisation, nach einer Lösung gesucht werden. Im Fall von Wilbert und seinen beiden Freunden ist es so ausgegangen, dass die Notgurkenschnippler zu den Hauptschnipplern wurden und die drei Kameraden nicht mehr weg geben konnten. Das ist nun fast drei Jahre her. Kein Tag davon wurde bereut... :-)
In der ersten Nacht waren Wilbert von Weizen, Leo Löwenzahn und Kaju zu Kürbiskern in einem Hamsterhaus als Notbehelf untergebracht. Man sieht, wie klein sie noch waren. Pimpfe, mit 350 - 400 Gramm Gewicht. Andrea von SOS wurde zur guten Beratungsfee!
Ganz nah saß Wilbert immer mit Leo in der Röhre, so schüchtern
Nach einiger Zeit hatte Baby-Wilbert Vertrauen und traute sich in die Welt...
"Wer Tiere quält ist unbeseelt
und Gottes guter Geist ihm fehlt,
mag noch so vornehm drein er schaun,
man sollte niemals ihm vertraun."
Johann Wolfgang von Goethe
***Genau-muig*** So ist das. Viel Spaß beim Lesen und bis nächsten Sonntag, wenn es wieder heißt: WwW - Wilbert weiß Warum!
P.S.: Wilberts Geschichte aus dem Jahre 2011: Ein Anruf mit Folgen