Henry & Co.: Was bisher geschah.... 
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HENRY: Hallo Leute, ich bin's wieder, euer Henry.

Heute wollte ich mal über den Schweinchen-TÜV sprechen.

TOFFEE: Ooch, über sowas Doofes...

HENRY: Das ist aber was ganz Wichtiges.

CLARA: Bloß, weil es dir nichts ausmacht dich fangen zu lassen.

HENRY: Ehrlich, ich verstehe gar nicht, warum ihr Mädels da jedes Mal so Stress habt.

JANE: Das ist genetisch, da können wir nichts für. Das ist bei Meeris so programmiert, dass wir uns auf keinen Fall fangen lassen wollen, weil in der Natur gefangen werden bedeutet gefressen zu werden. Also haben wir einen Reflex. Wenn wer oder was nach uns grabscht, machen wir automatisch einen Raketenstart und sind zack erstmal ganz weit weg, schwupp-MUIG.

HENRY: Ich hab' sowas nicht.

JANE: Ich sag' s dir nicht gern', Henry, aber du hast da einen Programmierungsfehler.

HENRY: Ich nenne das eine gelungene Anpassung an die Domestizierung. Mir geht's richtig gut damit, während ihr ewig Stress habt.

CLARA: Stöhn-MUIG. Was soll man dazu noch sagen?

HENRY: Also, die Kerstin wusste am Anfang noch gar nicht, dass man uns regelmäßig durchchecken muss. Deshalb gab es noch keinen TÜV als ich noch allein hier wohnte. Aber dann ist die Kerstin immer schlauer geworden, weil sie so viel über Meeris in Büchern und im Internet gelesen hat. Und als Röschen dann einzog fing die Mama Kerstin an mit dem TÜV. Da war sie aber noch ganz ungeschickt und wusste noch gar nicht wie man Meerschweinchen überhaupt richtig anfasst.

CLARA: Bloß nicht so feste drücken.

TOFFEE: Bloß nicht fallen lassen. Schön festhalten.

JANE: Unsere Hinterbeine nicht runterhängen lassen. Ordentlich unter den Hintern fassen und abstützen.

CLARA: Nicht zu schnell hochheben.

TOFFEE: Und erst Recht nicht zu schnell runtersetzen. Alles schön langsam.

HENRY: Das hat die Mama Kerstin alles gelernt. Und dann kam der wöchentliche Check. Erst kommt ein allgemeiner Blick, ob wir munter und gut drauf sind oder irgendwie matt und gedämpft, da sieht man schon ganz viel an unserer Körperhaltung. Dann schaut sie uns tief in die Augen, ob die schön klar sind und glänzen, ob sie tränen, ein Heuhalm im Augenlid steckt, das Fell drumrum verklebt ist usw. Das konnte sie ganz fix.

CLARA: Na, das ist ja wohl nicht so schwer. Dafür stehen die Augen ja vorne links und rechts vom Kopf ab. Die könnte man eigentlich auch checken ohne uns zu fangen.


Toffee

HENRY: Dann kam der Ohrencheck.

TOFFEE: Das sieht man aber auch von weitem, ob die noch dran sind.

HENRY: Es geht ja nicht um die Ohrwascheln, sondern um's Innenleben. Da dürfen keine Fremdkörper drin sein, kein Schorf, keine Schuppen und kein auffälliges Ohrenschmalz. Wenn so was auftaucht, kann es leicht eine Ohrenentzündung geben. Bei meinen Ohren stöhnt die Mama Kerstin immer, weil die ganz schwarz sind, da erkennt man so schlecht was.

JANE: Ich war schon froh, dass die Mama Kerstin damals beim Check die Stelle gefunden hat wo Clara mir ins Ohr gebissen hatte. Das tat nämlich ganz schön weh, aber die Kerstin hat es dann so lange eingecremt bis es verheilt war.

CLARA: Tut mir echt leid, nachträglich, reumütig-MUIG.

HENRY: Seht ihr. Dann müssen beim Check die Nase und die Lippen angeguckt werden. Wenn wir eine Laufnase haben, sind wir vielleicht erkältet. Und wenn wir sabbern, wachsen wahrscheinlich unsere Zähne falsch. Da muss dann ganz fix was getan werden. Und Schorf ist vermutlich Lippengrind, der muss ganz doll einge­cremt werden.


Toffee

CLARA: Wisst ihr noch wie entsetzt die Kerstin mal war als sie mich anschaute und dachte, ich sei schwer verletzt, weil in der Spalte meiner Oberlippe alles rot war wie Blut? Sie hat mich sofort gefangen und untersucht, dabei war es nur Rote Beete Saft, der sich da festgesetzt hatte.

JANE: Das kommt davon, wenn man sich nach dem Essen nicht ordentlich das Gesicht putzt.

CLARA: Du weißt ja wie das ist mit dem Glashaus und den Steinen...

HENRY: Ähem, räusper-MUIG. Dann müssen die Zähne gecheckt werden, zumindest die Schneidezähne. Hinten die Backenzähne sieht man ja nicht so. Da wußte die Kerstin auch erst nicht wie man ein Meerschweinchen dazu bewegt den Mund aufzumachen.

CLARA: Man fragt höflich.

HENRY: Ach komm, wir haben am Anfang alle ganz fest die Ladeluke zugepresst und uns geweigert. Aber mit der Zeit sind wir ja alle routinierte Profis geworden und haben uns an den TÜV gewöhnt.

TOFFEE: Naja, es erleichtert die Sache schon, dass wir alle wissen, dass wir nach dem TÜV immer in den großen Auslauf im Wohnzimmer dürfen mit ganz viel Salat und Gemüse. Da bringt man den TÜV halt so schnell wie möglich hinter sich.

HENRY: Es geht aber auch viel leichter, weil wir nicht versuchen abzuhauen. Die Mama Kerstin weiß, dass wir brav sitzen bleiben, also muss sie uns nicht auf den Schoß nehmen oder festhalten, sondern kann uns ganz gemütlich auf ein Handtuch auf dem Esstisch setzen. Dann setzt sie sich vor uns und wir sind ganz entspannt, weil sie nicht von oben nach uns greifen muss. Sie nimmt dann mit beiden Händen vorsichtig unsere Köpfchen und stützt den Hinterkopf mit den Zeigefingern ab während sie mit den Daumen unsere Oberlippe hochschiebt und die Unterlippe runter, damit sie unsere Schneidezähne gut sehen kann.


Jane

JANE: Mögen tu ich das nicht gerade, aber es geht ja schnell rum.

CLARA: Ha! Die Mama Kerstin war am Anfang ganz beeindruckt davon wie lang unsere Schneidezähne sind. Und dabei sieht man nur das, was aus dem Zahnfleisch rausguckt. Im Kiefer drin sind die noch viel länger. Wenn wir die nach außen tragen würden, würden wir aussehen wie Säbelzahntiger und alle hätten Angst vor uns.

TOFFEE: Wir wären aber immer noch ziemlich kleine Säbelzahntiger...

JANE: Ach, wenn wir jemanden beissen wollten, dann könnten wir das mit unseren Zähnen ganz hervorragend. Unsere Schneidezähne sind total fest und total scharf.

TOFFEE: Ich möchte aber gar niemanden beissen.

HENRY: Musst du ja auch nicht. Beim TÜV muss das Zweibein schauen, ob unsere Schneidezähne schön gleichmäßig abgenutzt sind und gerade aufeinander stehen. Wenn die schräg abgenutzt sind oder ein Zahn abgebrochen oder gespalten ist, müssen wir fix zum Tierarzt und genauso, wenn wir eklig aus dem Mäulchen riechen, weil dann kann da eine Entzündung sein oder ein Abszess.

TOFFEE: Was man alles schreckliches haben kann, grusel-MUIG. Hoffentlich krie­gen wir sowas nie.

HENRY: Das hoffe ich auch. Es geht ja aber noch weiter mit dem TÜV. Dann checkt die Kerstin, ob wir irgendwo am Körper Knubbel haben oder Beulen, das könnten Tumore sein oder Zysten oder was ähnlich Unangenehmes. Dazu muss die Kerstin uns mit beiden Händen oben und unten und links und rechts und vorne und hinten abtasten und auch drauf achten, ob uns das irgendwo weh tut.

CLARA: Toffee hat hinten links und rechts zwei ganz schöne Beulen.

TOFFEE: Das sind meine Vorratspölsterchen. Die sind völlig OK!

HENRY: Als die Kerstin uns am Anfang abgetastet hat war sie erst ganz entsetzt, weil sie beim ersten Schweinchen schon einen ganz festen Knubbel in der Brust spürte. Aber den hatten wir dann alle und das fand sie dann doch einen zu großen Zufall, also hat sie wieder ganz viel darüber gelesen wie wir innen so aufgebaut sind.

JANE: Hihi, das ist das Brustbein. Die Kerstin ist wohl nicht gerade der geborene Diagnostiker.

CLARA: Ja, das ist so eine ihrer Ängste, dass einer von uns was Schlimmes haben könnte und sie erkennt es nicht.


Henry

HENRY: Nach dem Abtasten kommen das Fell und die Haut dran. Das Fell wird durchgeschaut, ob es schön glänzt, nirgends verklebt ist, ob es kahle Stellen hat oder ob kleine Krabbeltiere drin wohnen und dann wird es gegen den Strich hochgeklappt, damit die Kerstin die Haut drunter checken kann auf Wunden, Krusten, Ekzeme und so. Bei mir dauert das immer am längsten, weil ich so oft Probleme habe mit der Haut. Da muss auch oft was eingecremt werden.

JANE: Bei mir geht das gar nicht, weil ich so viel Fell habe und das ist so dicht und lang, da kann sie strubbeln wie sie will, da kann sie nicht bis auf die Haut schauen.

HENRY: Dann müssen wir leider auf den Rücken gedreht werden, weil auf der Unterseite gecheckt werden muss, ob unsere Zitzen OK sind und unsere Genitalien. Bei mir hatte sich letztens ein kleiner Heuhalm in mein bestes Stück gepiekt und dort verklemmt. Das war gar nicht schön, aber die Kerstin hat ihn entdeckt und rausgefummelt, dann ging's wieder. Von sowas kann man sonst ganz schön böse Entzündungen kriegen.


Clara

TOFFEE: Bei euch Jungs ist das irgendwie aufwändiger. Bei uns wirft die Kerstin immer nur einen kurzen Blick auf unsere Schatzkästchen und weil die immer hübsch sauber aussehen, war's das dann schon. Aber ihr habt ja auch noch diese Perinealtasche.

HENRY: Die habt ihr Mädels auch. Aber bei uns Jungs ist sie viel größer, da kann schon mal Schmutz reingeraten. Das hatte ich aber zum Glück noch nicht. Ich kümmer' mich aber auch darum, die in einem anständigen Zustand zu erhalten, damit die Kerstin die nicht reinigen muss. Das wär' mir schon peinlich.

TOFFEE: Nach der Besichtigung der Unterseite kommt dann aber noch das Schlimmste: der Krallencheck. Ich hab' das Gefühl, meine müssen ständig geschnitten werden, viel öfter als eure.

CLARA: Definitiv wachsen meine am schnellsten. Dabei hab' ich echt Angst vor dem Krallenschneiden.

JANE: Ihr habt wenigstens nur 14 Krallen. Ich hab' 15!


Jane

HENRY: Meine Krallen wachsen überhaupt nicht. Die mussten noch nie geschnitten werden.

MÄDELS-CHOR: Boah! Wie ungerecht!!! Mopper-MUIG!

HENRY: Die Kerstin sagt, sie schwitzt immer Blut und Wasser beim Krallenschneiden aus Angst  dass sie zu viel abknipst und euch weh tut. Dabei müssen eure Krallen an den Vorderfüßchen auch noch extra kurz gehalten werden, weil die sich so einrollen.

CLARA: Gut, dass wir Mädels wenigstens nur helle Krallen haben. Da sieht man zumindest, wo man nicht mehr schneiden darf.

JANE: Ich finde das Abschneiden der Hornballen am schlimmsten. Da darf man nicht mal zittern vor Angst, weil die Kerstin sonst womöglich den ganzen Ballen vom Fuß mit abschneidet. Ich verstehe gar nicht, warum wir diese Hornhaut kriegen, wo uns die Mama Kerstin doch zweimal täglich die Füße eincremt, damit sie schön zart bleiben.


Clara

HENRY: Das kriegen ganz viele Meeris. Das kann Veranlagung sein oder Übergewicht...

JANE: Bei MIR ist das definitiv VERANLAGUNG!!!

CLARA: Aber nach den Füßen ist der TÜV dann auch fast zu Ende. Nur noch das peinliche Wiegen.

HENRY: Da führt aber kein Weg dran vorbei. Das Gewicht sagt ganz viel über unsere Gesundheit. Wenn wir mehr als 50 Gramm abnehmen in einer Woche, dann ist das schon bedenklich. Und auch, wenn wir so schleichend über längere Zeit immer ein bisschen abnehmen, kann das auf eine ernsthafte Krankheit hindeuten.

JANE: Ich hab' aber oft größere Gewichtsschwankungen. Manchmal nehme ich 70 Gramm ab von einem TÜV zum nächsten. Das hab' ich dann aber nächste Woche wieder drauf. Das war schon immer so bei mir.

CLARA: Naja, jedes Meeri ist ja auch individuell. Deshalb beobachtet die Kerstin das alles ja auch ganz genau. Vielleicht liegt es bei dir ja dran, dass du ziemlich groß bist, da sind 70 Gramm im Verhältnis zum Gewicht weniger als 50 Gramm bei einem ganz kleinen Schweinchen. Da du ja fit bist, ist das wohl nicht so beunruhigend.

HENRY: Dann werden unsere Gewichte noch sorgfältig in einer Tabelle notiert und dann ist der TÜV endlich 'rum.

TOFFEE: Empört-MUIG!!! Nein, ist er nicht! Zum TÜV gehört auch die Belohnung am Schluss mit einem extra feinen Leckerchen für jedes Meeri. Kein anständiger Mensch mutet uns das zu ohne Belohnung!

HENRY: Da hast du natürlich völlig Recht. Kein TÜV ohne Leckerchen. Das steht allerdings meistens nicht in den TÜV-Anleitungen der Zweibeiner.

CLARA: Die werden ja auch von Menschen geschrieben ohne uns um Rat zu fragen. Dabei weiß niemand besser über uns Bescheid als wir selbst.

TOFFEE: Aber jetzt kriegen wir doch auch unser Leckerchen, oder?

KERSTIN-ZWEIBEIN: Na klar doch. Wo's doch auch noch eine TÜV-Folge ist. Bitte sehr. Lecker Gurke.

HENRY: Danke. Also tschüss dann, mampf schmatz, bis nächste Woche...

 

..... Fortsetzung folgt nächste Woche Samstag....


 

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