Daisy
DAISY: Hallo Leute, hier ist wieder eure Daisy.
Wir sind völlig konsterniert heute. Und frustriert, seelenverkrumpelt-MUIG.
PEBBLES: Ja, der Kostenvoranschlag ist da. Der vom Schreiner für unser geplantes neues Haus, niedergeschlagen-MUIG.
OSCAR: Die Mama Kerstin hat ihn aufgemacht und dann hat sie seeeehr lange nichts gesagt, seufz-MUIG.
JOYCE: Sie hat ein bisschen geröchelt, da wussten wir schon, dass das mit unserem neuen Haus noch längst nicht in trockenen Tüchern ist, schneuf-MUIG.
TOFFEE: Nun lasst mal die Ohren nicht hängen, unbeeindruckt-MUIG. Das ist nur ein Kostenvoranschlag. Das ist noch längst nicht das Ende vom Lied, zuversichtlich-MUIG.
DAISY: Aber unser neues Haus ist unvorstellbar teuer!!! Leicht-panisch-MUIG.
PEBBLES: Unerschwinglich!!! Tremolo-in-der-Stimme-MUIG.
OSCAR: Wer hätte denn aber auch gedacht, dass Schreiner so teuer sind? Kopfschüttel-MUIG.
Joyce
JOYCE: Na, die Kerstin jedenfalls nicht. Die war komplett erschlagen.
TOFFEE: Da war sie wohl ein bisschen naiv.
OSCAR: Nennen wir es doch "zu hoffnungsvoll", das klingt netter.
DAISY: Wieviel sind denn 3.700 € eigentlich?
OSCAR: Das entspricht ungefähr der Schutzgebühr für 148 Meerimädchen oder 1,2 Tonnen Erbsenflocken.
Oscar
DAISY: Und DAS will der Schreiner für ein bisschen Holz und Glas und ein paar Schrauben, fassungslos-MUIG?
TOFFEE: Tja, kein Wunder, dass es heißt "Handwerk hat goldenen Boden".
PEBBLES: Aber wir brauchen doch gar keinen goldenen Boden. Kann er den nicht weglassen und beschichtetes Holz nehmen? Dann ist es bestimmt billiger, hoffnungsvoll-MUIG.
OSCAR: Pebbles, Süße, der hat keine goldenen Fußböden für unser Haus geplant, der lässt sich unser neues Haus nur gut bezahlen. Quasi in Gold aufwiegen.
JOYCE: Die Mama Kerstin hat gesagt, ihre ganze Küche habe damals nur 3.600 € gekostet, und das mit allen Elektrogeräten wie Herd und Spülmaschine und so. Einschließlich Aufbau, und den habe schließlich auch ein Schreiner gemacht.
PEBBLES: Wir brauchen ja aber auch keinen Herd und keine Spülmaschine. Wir essen schließlich alles kalt und ohne Geschirr.
Pebbles
DAISY: Ich will jetzt aber nicht in die Küche umziehen, trotzig-MUIG.
OSCAR: Wir sollen doch gar nicht in die Küche umziehen, Daisy-Schatz. Das ist bloß ein Vergleich. Die Kerstin dachte, dass ein einzelnes Schweinehaus nicht so teuer sein kann wie eine ganze Küche mit mehreren Schränken und dem ganzen Elektrozeugs, erklär-MUIG.
DAISY: Naja, aber die Küche ist ja auch schon uralt. Die wäre heute bestimmt auch teurer.
PEBBLES: So olle Küchen gibt's doch heute gar nicht mehr.
DAISY: Vielleicht kann die Kerstin sie verkaufen und davon unser neues Haus bezahlen, vorschlag-MUIG.
TOFFEE: Aber NICHT den KÜHLSCHRANK!! Der bleibt!!! Keine-Widerrede-duld-MUIG!
JOYCE: Ihr macht mich ganz wuschig. Ich wollte euch nur gerade erklären, dass das Geld immer weniger wert wird. Alle 25 Jahre halbiert sich der Wert, so dass man heute für etwas, was vor 25 Jahren einen Euro gekostet hat, heute zwei Euro bezahlen müsste. Das nennt man Inflation.
TOFFEE: Aber vor 25 Jahren gab es doch noch gar keinen Euro, verständnislos-MUIG.
Toffee
OSCAR: Ich glaub', der Mama Kerstin ihre Küche ist erst 12 Jahre alt, nachdenk-MUIG.
DAISY: Sie will doch gar keine neue Küche, oder?
PEBBLES: Hey, aber erst ist unser Schweinehaus dran, besorgt-MUIG.
JOYCE: Darum geht es doch alles gar nicht!!! Blutdruck-leicht-ansteig-MUIG.
OSCAR: Jedenfalls ist es zu teuer. Die Mama Kerstin hat gesagt, für soooo viel Geld macht sie das nicht, enttäuscht-MUIG.
PEBBLES: Warum hat die Mama Kerstin nicht vor 25 Jahren ein schickes Meerihaus bauen lassen als es nur die Hälfte gekostet hat?
TOFFEE: Da wusste sie doch noch gar nicht, dass sie mal Meerschweinchen haben würde. Und uns gab es noch gar nicht.
DAISY: Schon doof, dass das Leben nicht alle wichtigen Sachen in der richtigen Reihenfolge bringt, bedauernd-MUIG.
OSCAR: Nun, einen Trost haben wir ja. So wie der Schreiner das neue Haus entworfen hat, wollen wir es ja auch gar nicht haben. Das ist einfach kein richtig guter Schweinepalast, betrübt-MUIG.
DAISY: Ja, genau, mein Prinzessinnenturm ist nicht eingezeichnet.
JOYCE: Naja, das war zu erwarten. Aber man merkt leider deutlich, dass der Schreiner keine Ahnung von Meerschweinchen hat, seufz-MUIG. Dabei hat er doch unser jetziges Haus gesehen und die Mama Kerstin hat ihm ganz viel gesagt, worauf er achten muss.
Joyce
TOFFEE: Ich weiß, wir waren ja dabei als die Besprechung vor unserem Haus stattfand. Bloß hat er das Meiste nicht umgesetzt, konsterniert-MUIG.
OSCAR: Für das neue Haus sind drei Etagen geplant. Bloß hat er die beiden oberen Etagen zurückgesetzt und ihre Flächen dadurch ein ganzes Stück kleiner gemacht als unsere jetzige obere Etage, grumpf-MUIG. Dadurch hätten wir kaum mehr Platz als bisher. Dabei zählt doch in einem Meerihaus jeder Quadratzentimeter Fläche, die wir mehr zur Verfügung haben.
PEBBLES: Und die Etagen sind viel zu niedrig. Die Mama Kerstin sagt, sie braucht eine Etagenhöhe von 45 cm, damit sie beim Putzen unseres Hauses mit dem Oberkörper so weit rein kommt, dass sie auch die hinterste Ecke noch gut putzen kann.
DAISY: Na, in dem geplanten Haus müsste sie dann aber ordentlich den Bauch einziehen und sich flach machen, wenn sie bis in die Ecke putzen will. Und den Kopf würde sie sich bestimmt auch ständig anhauen.
Daisy
TOFFEE: Damit könnten WIR ja noch leben, aber in unserem jetzigen Haus haben wir diese wundervollen herausnehmbaren großen Zwischenetagen-Tische, schwärm-MUIG. Die machen ja aus der unteren Etage im ganzen hinteren und rechten Hausteil quasi zwei Etagen, die beide schön niedrig sind. Das ginge in dem neuen Haus nicht mehr, da passen die Tische nicht rein.
JOYCE: Ja, für die Kerstin wären die neuen Etagen zu niedrig und für uns viel zu ungemütlich hoch. Hier in unserem jetzigen Haus können wir uns alle zusammen unter den großen rechten Tisch quetschen wie in eine kuschelige Höhle, die kaum höher ist als wir. Das ist herrlich da in der weichen Streu mit dem soliden Tischdach über uns, glückselig-MUIG.
PEBBLES: Ja, da sitzen wir jeden Tag mehrere Stunden zusammen und dösen, erzählen und fressen den großen Heuhaufen, den die Kerstin jeden Tag für uns da drunter stopft.
Pebbles
OSCAR: Undenkbar, wenn das nicht mehr möglich wäre, ernst-dreinschau-MUIG.
DAISY: Darauf können wir nicht verzichten! Das ist doch der wichtigste Teil unseres Familienlebens, ausruf-MUIG.
JOYCE: Außerdem hat das neue Haus auf drei Seiten praktisch nur Glaswände. Da sitzen wir total auf dem Präsentierteller, wärks-MUIG. Von überall kann man zu uns reinschauen.
TOFFEE: Genau. Das geht gar nicht. Und dann noch diese schrecklichen Treppen! Der Schreiner hat wohl noch nie was vom Andenkondor gehört.
OSCAR: Erklär das mal mit den Treppen, Toffee.
TOFFEE: Wir wollten sichere, flache, breite und kurze Treppen. Die im neuen Haus sind aber ewig lang und steil, weil sie die ganzen Etagen überbrücken, während unsere jetzigen Treppen nur vom Boden zur Zwischenetage führen und von der Zwischenetage nach oben. Dadurch sind sie viel kürzer.
PEBBLES: Ganz genau. Und unsere jetzigen Treppen sind zwar schmal, aber führen alle an einer soliden beruhigenden Wand entlang. Da kann man sich drandrücken beim Treppenlaufen und muss keine Angst haben runterzufallen. Aber die Treppen im neuen Haus sind so schmal wie wir und auch noch FREISTEHEND mitten in der Mitte vom Haus. Nicht-zu-fassen-MUIG.
TOFFEE: Keine Chance, dass ich eine freistehende lange schmale Treppe benutze! Niemals! Fest-entschlossen-MUIG.
Toffee
OSCAR: Wenn einer von uns da runterfällt, kann er sich ja alles brechen.
DAISY: Und außerdem gibt es nur eine Treppe zwischen den Etagen. Dabei weiß doch inzwischen wirklich jeder, dass wir immer zwei Ein- und Ausgänge pro Häuschen brauchen und natürlich auch zwei Treppen. Wenn einer grad die eine Treppe hochkommt, muss man doch die Möglichkeit haben, sich über die andere Treppe dezent zurückzuziehen, indigniert-MUIG.
JOYCE: Und an einer Stelle der zweiten Etage ist ein Holzhäuschen vorgesehen, das so nah an der Umrandung steht, dass man vom Häuschendach aus mit einer unbedachten Bewegung runterfallen kann bis ins Erdgeschoss, fassungslos-MUIG.
OSCAR: Alles in allem war das ein Griff ins Klo.
PEBBLES: Aber was machen wir denn jetzt? Wir wollen doch ein neues Haus.
OSCAR: Ja? Ist schon komisch. Eigentlich waren wir ganz zufrieden hier und nur die Kerstin wollte für uns ein neues Haus. Und plötzlich wollen wir das auch.
DAISY: Nur wegen des Prinzessinnenturms.
JOYCE: Ich glaube, das vergessen wir alles mal gepflegt. Andere Schreiner sind bestimmt genauso teuer. Das Projekt dürfte gestorben sein, pessimistisch-MUIG.
TOFFEE: Ach Liebes, da kennst du unsere Mama Kerstin aber schlecht, tröstend-MUIG. Die gibt nicht so leicht auf. Gestern wollte ich was im Internet nachschauen, aber die Mama Kerstin hatte den ganzen Abend den Laptop in Beschlag. Sie surft jetzt nach Holzhandel und Glaszuschnitt und so komischen Maschinen, die heißen sowas wie Oberfräse.
PEBBLES: Du glaubst, sie will jetzt doch wieder selbst ein Haus für uns bauen, verblüfft-MUIG?
TOFFEE: Schaut so aus.
OSCAR: Aber sie hat doch gesagt, sie kann das nicht.
Oscar
TOFFEE: Zu mir hat sie gesagt, bei dem Preis muss sie es einfach können. Und sie meint, wenn sie bessere und schönere Materialien kauft und die Fehler vermeidet, die sie beim ersten Hausbau gemacht hat, wird es vielleicht nicht perfekt, aber hoffentlich viel schöner als jetzt.
JOYCE: Oh je, dabei liegen für jeden Fehler, den man nicht mehr macht, 20 neue auf der Lauer.
OSCAR: Ich denke, das kann sie schon schaffen. Und die letzte Perfektion kriegt das neue Haus durch das Einsparen des Schreiners.
DAISY: Da bin ich mal sehr gespannt. Und vielleicht kauft sie uns für das gesparte Geld dann wenigstens noch eine halbe Tonne Erbsenflocken.
PEBBLES: Wir können ja mal nach einem Vorschuss fragen. Keeeeeerstiiiiiiiiiiiinn...
KERSTIN-ZWEIBEIN: Na, wie schaut's aus? Gurke? Möhre? Maisblätter?
DAISY: Ja! Ja! Ja! Und bitte ein paar Erbsenflocken.
KERSTIN-ZWEIBÉIN: Ihr seid ganz schön anspruchsvoll. Aber OK, heute gibt's alles. Auf den Schreck mit dem Kostenvoranschlag.
DAISY: Danke, Mama Kerstin. Also tschüss dann, mampf schmatz, bis nächste Woche...
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