Toffee
TOFFEE: Hallo Leute, hier ist wieder eure Toffee.
Jetzt ist es schon ein Jahr her, dass unser lieber Henry über die Regenbogenbrücke gegangen ist, am 4. Juli 2017, traurig-MUIG. Deshalb widmen wir ihm heute diese Folge.
OSCAR: Mir ist da ganz wehmütig ums Herz, seufz-MUIG. Wäre er hier geblieben, hätte ich hier nicht einziehen können. Aber ich hätte ihn echt gerne kennengelernt, bedauernd-MUIG. Er muss ein ganz großartiger Schweinchenbock gewesen sein, nach allem, was du so erzählt hast, Toffee.
TOFFEE: Das war er auch, aus-tiefster-Seele-MUIG. Und in manchen Dingen bist du ihm durchaus ähnlich. Er war auch so ein gutmütiger Schluffen wie du und auch nicht aus der Ruhe zu bringen, wehmütig-MUIG.
Henry
JOYCE: Du hast so viel von ihm erzählt, Toffee, dass ich manchmal denke, ich hätte ihn noch kennengelernt. Ich habe richtig lebendige Erinnerungen an ihn, verwundert-MUIG.
TOFFEE: Das ist gut so! So lange es jemanden gibt, der sich an einen erinnert, bleibt man lebendig, überzeugt-MUIG.
PEBBLES: Und auch, so lange das weiterwirkt, was man getan und verändert hat mit seinem Leben, weise-MUIG.
DAISY: Ich hab' am Anfang gedacht, der Henry sei ein Meerschweinchengott, bis ich irgendwann mitgekriegt habe, dass er echt hier gelebt hat. Was hat der Henry denn eigentlich getan und verändert, neugierig-MUIG.
TOFFEE: Der Henry war immer sanftmütig und friedfertig, erinner-MUIG. Und dabei hat man ihm so Schlimmes angetan und ihn im eiseskalten Wald zum Sterben weggeworfen. Aber er hat nie gehadert, sondern war dankbar für das Glück, dass er hier ein zweites schönes Leben haben durfte. Und weil er so bescheiden und freundlich war und trotz seiner schlimmen Erfahrungen wieder Vertrauen gefasst hat, hat er sein neues Zweibein ganz tief berührt und zum Nachdenken über ganz viele Dinge gebracht.
DAISY: Unsere Mama Kerstin?
Henry
OSCAR: Genau. Ohne den Henry hätte die Kerstin nie angefangen Meerschweinchen zu halten. Aber als sie ihn gefunden hat an diesem eisigen 18. Januar 2014 hat er sich direkt in ihr Herz geschlichen, bewundernd-MUIG.
PEBBLES: Und seitdem hat die Mama Kerstin wohl diesen verzückten Gesichtsausdruck, immer wenn sie ein Meeri sieht?
TOFFEE: Genau. Und seitdem ist sie schrecklich traurig darüber, was Menschen unschuldigen und wehrlosen Tieren antun.
DAISY: Und schrecklich zornig ist sie doch auch, oder?
TOFFEE: Ganz genau, zustimmend-MUIG. Und inzwischen kümmert sich die Mama Kerstin um uns 5 Notschweinchen, hat 2 SOS-Patenschweinchen, sie isst kein Fleisch mehr und weil das gute Vorbild ansteckend ist, sind jetzt schon mehrere ihrer Freunde auch Vegetarier. Sie mäht ihren Rasen jetzt ökologisch mit einem Handrasenmäher, unterschreibt ganz viele Petitionen zum Tier- und Umweltschutz und weil alles mit allem zusammenhängt, kauft sie jetzt fair und bio und vermeidet Plastik, aufzähl-MUIG.
DAISY: Und das hat alles der Henry gemacht??? Ungläubig-MUIG.
TOFFEE: Irgendwie schon, sinnier-MUIG. Weißt du, Daisy, auch ein Einzelner, und wenn er noch so klein ist, kann eine Entwicklung in Gang setzen, die wie ein rollender Schneeball immer größer wird. Wir Mädels haben dem Henry dann aber natürlich auch nach Kräften geholfen, stolz-MUIG.
Joyce
JOYCE: Ich bin auch ziemlich stolz, dass wir sein Werk jetzt fortsetzen und versuchen Wissen zu vermitteln, damit die Menschen lernen uns besser zu verstehen und artgerechter zu halten.
DAISY: Ach, wir machen das gar nicht, weil's Spaß macht?
PEBBLES: Doch, auch. Der Spaß daran ist ein angenehmer Nebeneffekt unserer Mission, freu-MUIG.
TOFFEE: Der Henry hat immer gesagt, nur wer selbst für eine Sache brennt, kann auch ein Feuer in anderen entfachen, zitier-MUIG.
DAISY: Wie macht man denn so ein Feuer, ohne dass unser Haus abbrennt?
OSCAR: Indem man anderen nicht sagt, was sie tun und lassen sollen, sondern bei sich selbst anfängt, Dinge besser zu machen, erklär-MUIG. Weißt du, Daisy, jedes Lebewesen weiß in seinem tiefsten Inneren ganz genau, was gut oder schlecht ist und wie man richtig oder falsch handelt, sogar die Menschen, überzeugt-MUIG. Aber jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er auf seine innere Stimme hören und zu einer besseren und schöneren Welt beitragen möchte. Und manchmal, wenn jemand vorausgeht, dann gehen plötzlich andere mit.
Henry
TOFFEE: Und so ist der Henry einfach vorausgegangen auf seinen legendären X-Beinchen, in-Erinnerungen-schwelg-MUIG.
DAISY: Aber wenn er so klein war und X-Beine hatte, wie kann er denn da ein Held gewesen sein? Helden sind doch irgendwie, naja, heldenhaft, oder?
JOYCE: Weißt du, Daisy, die wahren Helden sind oft die unscheinbaren Normalen, die nicht nur gedankenlos mit der Herde mitlaufen, sondern dem Leben einen Sinn geben wollen, tiefsinnig-MUIG.
PEBBLES: Viele werden zu Helden in ihrem Leben, weil sie selbst einen Schicksalsschlag erlitten haben, so wie Henry. Dadurch merken sie wie wichtig es ist, selbst etwas zu tun, was gut und schön ist. Und oft gibt ihnen ihr Schicksalsschlag die Kraft, für eine gute Sache vorauszugehen, damit andere mitgehen können, die sich sonst nicht als Erster auf diesen Weg trauen würden.
OSCAR: War es nicht auch Henry, der gesagt hat, dass jeder von uns so leben soll, dass durch uns die Welt ein bisschen schöner wird, auch für die, die um uns herum sind?
TOFFEE: Ja, das hat er gesagt, beipflicht-MUIG.
Oscar
OSCAR: Ich finde, das ist eine schöne Lebensaufgabe, zufrieden-MUIG.
PEBBLES: Ich finde es aber auch gut, dass er bei allem trotzdem auf dem Boden geblieben ist. Er hat ja wohl auch gesagt, dass man auch gut zu sich selbst sein soll und wenn man müde ist, dann soll man schlafen, und wenn man hungrig ist, dann soll man essen. Man muss nicht gleich ein Heiliger werden, erleichtert-MUIG.
TOFFEE: Stimmt. Und schlafen konnte er wie ein Weltmeister, liebevoll-zurückdenk-MUIG. Aber er war nie gierig. Er hat uns Damen beim Essen immer den Vortritt gelassen. Ein echter Gentleman war er. Er sagte, Gier macht unzufrieden und undankbar und wir würden hier ja ohnehin im Überfluss leben und auch für den letzten sei noch genug da.
Henry
DAISY: Na, Gott sei Dank, weil ich ja jetzt die Letzte hier bin und ich bin schon froh, dass genug da ist, um auch fünf Schweinchen satt zu machen, glücklich-MUIG.
OSCAR: Aber ein kleines bisschen Luxus hat er sich ja doch gegönnt. Den Treppenlift aus der Henry & Co. - Folge 34 finde ich total klasse, begeistert-MUIG. Den gönne ich mir inzwischen auch ab und zu. Der Henry hatte das der Mama Kerstin so perfekt beigebracht, dass ich nur ihre Erinnerung ein bisschen auffrischen musste. Und jetzt muss ich sie nur noch bittend anschauen, schon hebt sie mich auf die obere Etage, breit-grins-MUIG.
JOYCE: Manchmal frage ich mich, ob ALLE Jungs so faul sind, resigniert-MUIG.
OSCAR: Nix faul, du weißt doch, wie der Henry das genannt hat: effizientes Energiemanagement.
DAISY: Das ist lustig, kicher-MUIG. Aber ganz ehrlich, ein bisschen faul bist du schon, Oscar.
Henry
TOFFEE: An dir hätte der Henry auch Spaß gehabt, Daisy. Er konnte so herzhaft lachen und deine aufmüpfige Frisur hätte ihm gefallen. Und dein kesses Mundwerk. Je älter du wirst, umso scharfsinniger und schlagfertiger wirst du.
PEBBLES: Ja, hoffentlich bleibst du so lieb. Nicht, dass du so eine rasende Rosette wirst, befürcht-MUIG.
DAISY: Abwarten, locker-flockig-MUIG. Alles kommt, wie es kommen muss. Und dann muss man es so annehmen und das Beste draus machen.
TOFFEE: Ach sieh an, unsere Daisy ist auch schon ganz durchdrungen von Henrys Botschaft. Das war nämlich ein Original-Henry-Zitat, freu-MUIG.
PEBBLES: Also, mich tröstet es immer, wenn ich meine regelmäßigen Multivitamine kriege, dass der Henry die auch immer einnehmen musste. Und er hat sich einfach nichts draus gemacht, sondern sich so damit arrangiert, dass die ihm am Schluss sogar geschmeckt haben, bewundernd-MUIG. Da denke ich immer dran, wenn die Kerstin mit meiner Spritze ankommt und ich anfange, die Vitamine aufzuschlabbern. Und es stimmt, wenn man akzeptiert, dass es nun mal so ist, dann schmecken die Vitamine tatsächlich ganz gut. Aber mit den B-Vitaminen hatte er auch Recht, die sind komplett ungenießbar, angewidert-MUIG.
Henry
TOFFEE: Ja, das ist auch eine Henry-Lebensweisheit: man muss wissen, was man hinnehmen muss und wogegen es sich zu kämpfen lohnt. B-Vitamine gehören eindeutig zu letzterem.
DAISY: Ich mag gerne, dass der Henry Probleme so unbeeindruckt und pragmatisch gelöst hat. Sein Versteck im CD-Regal beim ersten Ausflug hat mir gut gefallen und wie er einfach von seinem Wackelbrett abgestiegen und unterm Sofa verschwunden ist, das finde ich klasse, fröhlich-MUIG. Ich versuche das jetzt auch. Gestern wollte mich die Kerstin von hinten anschubsen, damit ich die Treppe hochlaufe zum Buffet, das fand ich aber doof, also hab' ich ihr eine Pipidusche verpasst und schon hat sie aufgehört und ging erstmal Hände waschen. Problem gelöst, selbstzufrieden-MUIG.
OSCAR: Aber Daisy, du kannst doch der Mama Kerstin keine Pipidusche aufbrutzeln, das gehört sich nicht, entsetzt-MUIG.
DAISY: Hat aber sofort funktioniert!
JOYCE: Ich denke, dass der Henry das nicht so gut gefunden hätte, nachdenklich-MUIG. Er war immer sehr auf Höflichkeit und gutes Benehmen bedacht, auch wenn man über eine Sache verschiedene Ansichten hatte. Und Gewalt hat er abgelehnt.
Henry
DAISY: Eine Pipidusche ist doch keine Gewalt, verteidigend-MUIG.
OSCAR: Oh doch! Und ich weiß aus eigener nasser und müffelnder Erfahrung, wovon ich spreche, vielsagend-MUIG.
TOFFEE: Dank Henry haben wir in der Gruppe auch alle gelernt, wie man mit flachen Hierarchien umgeht und trotzdem eine funktionierende Rangordnung hat und eine stabile Regierung mit Gewaltenteilung, ohne dass irgendwer gemobbt wird. Er und Jane haben sich wunderbar ergänzt und ich hab' mir ganz viel abgeschaut, obwohl ich nie gedacht hätte, dass ich jemals Chefin einer Meerigruppe sein würde, seufz-MUIG. Aber mit Joyce als Vizechefin läuft es hervorragend. Sie ist jung und fit und macht die anstrengende Aufpasserei und ich kann mit meiner Lebenserfahrung punkten, dankbar-MUIG.
Henry & Jane
JOYCE: Ja, ich finde auch, dass wir ein gutes Team sind. Und ich bin froh, dass ich von dem Modell der aufgeteilten Regierung gehört habe, bevor hier Unfrieden über die Rangordnung entstehen konnte.
TOFFEE: Ja, vom Henry konnte man viel lernen und wenn ich die Augen zumache, sehe ich ihn immer noch vor mir, wie er mich über seine dicke schwarze Nase angeschaut hat mit seinen pechschwarzen Augen. Ich vermisse ihn immer noch. Er war mein bester Freund. Und seit er mich bei der Vergesellschaftung vor Claras Verfolgung beschützt hat, habe ich ihn immer geliebt, mit-Tränen-in-den-Augen-MUIG.
OSCAR: Es ist gut, dass ein so beachtlicher Schweinemann unvergessen bleibt, Toffee. Aber es gehört zu den Dingen, die wir alle akzeptieren müssen, dass auch die Größten und Besten von uns gehen müssen, mitfühlend-MUIG.
JOYCE: Wir werden ihn nie vergessen und sein Andenken immer in Ehren halten.
Pebbles
PEBBLES: Und Daisy ruft jetzt mal nach der Mama Kerstin und entschuldigt sich für die Pipidusche. Und dann stoßen wir mit einem großen Stück Gurke auf den Henry an.
DAISY: Och nöööööh, bitte, quengel-MUIG.
TOFFEE: Doch, das ist nämlich auch eine Henry-Lektion. Man muss für seine Taten einstehen und die Verantwortung übernehmen. Also los jetzt.
DAISY: Gnatsch-MUIG. Keeeeeerstiiiiiiiiiiiinnn…
KERSTIN-ZWEIBEIN: Na, Gurke gefällig?
Daisy
DAISY: Sei nicht böse, dass ich dich angepieselt habe, Mama Kerstin, es tut mir leid. Die anderen haben gesagt, das sei nicht OK.
KERSTIN-ZWEIBEIN: Vergeben und vergessen, Daisy. Hier, eure Gurkenscheiben.
TOFFEE: Danke, Mama Kerstin, Und jetzt ein Hoch mit der Gurke auf den Henry. Er lebe hoch!
KERSTIN-ZWEIBEIN: Dreimal hoch auf den Henry!!!
TOFFEE: Danke, Mama Kerstin. Also tschüss dann, mampf schmatz, bis nächste Woche…
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