Da bin ich. Hallo allerseits! Herzlich Willkommen zur 33. Folge von WwW - Wilbert weiß Warum! Köttelkur
Wisst ihr, was ich gehört habe? Die Zweibeins bei SOS sind schon halbe Tierarzthelferinnen, jawohl! Aber was die jetzt machen, geht über Gurkenschnippeln und Karottenraspeln weit hinaus. Ich sage Euch, da macht man als Schweinchen was mit... Die sind alle wahre Köttelversteher. Da wird täglich geschaut, ob wir auch normgerechte Böhnchen produzieren. Und wehe, wenn nicht! Bei Matschekötteln oder schiefen Zipfelkandidaten, bei Bauchweh oder Pupsegas geht die Apothekentür auf. Und zwar gaaanz weit - mit dem Neuesten: der Köttelkur!
Köttelkur:
Es kann manchmal schnell geschehen: Nach einer Operation, einer Antibiotikagabe oder einer längeren Krankheit gerät der Verdauungstrakt unserer Meerschweinchen aus dem Tritt. Die sonst so präzise Köttelproduktion gerät ins Stocken. Mit der bewährten Medikation von benebacgel kann man der Darmflora, mit den darin enthaltenden gefriergetrockneten Bakterienkulturen, die auch natürlich im gesunden Dickdarm vorkommen, wieder auf die Sprünge helfen. Auch proprebac oder OmnifloraN unterstützen den Darmaufbau nach Medikamentengaben und es gibt gewiss noch weitere Fabrikate, die im Bedarfsfall genutzt werden können.
Doch manchmal möchte ein Halter nicht noch länger zu einem Präparat greifen oder ein Meerschweinchen verträgt die Medizin auf Dauer nicht. Was ist dann zu tun? Mit einer Köttelkur lassen sich sehr gute Erfolge erzielen. Köttelkur bedeutet, dem kranken Tier Köttel von einem GESUNDEN Tier zu verabreichen. Bestenfalls von einem Tier, dass aus einer anderen Gruppe stammt. Vielleicht hat es der ein oder andere schon einmal im Gehege beobachtet. Ein krankes, Durchfall geplagtes oder schwaches Tier versucht immerwieder, an frische Köttel seiner Kameraden zu kommen. Das Schweinchen zeigt uns mit seinem Verhalten ganz natürlich, was es braucht. Und das sind FRISCHE Darmbakterien. Das Tier versucht auf die einfachste Art, diese aufzunehmen. Hier können wir unterstützend helfen.
Morgens und abends jeweils 4 - 5 sehr frische Köttel eines gesunden Tieres zerkleinern und mit etwas Wasser und Päppelbrei dem kranken Tier füttern. Am besten über 8 - 10 Tage. Dann sollte sich eine Besserung einstellen. Und so geht es:
Man sammle die Köttel in einem sauberen Schälchen (Haar- und Einstreufrei)
Mit einer Gabel fein zerreiben (puh... stinkt)
Nun sind die Köttel zu Pulver geworden...
Mit einem Teelöffel Wasser verrühren
Danach einen kleinen Messbecher Päppelbrei hinzu
Die dazugehörige Menge warmen Wassers zugeben und verrühren