Wilbert kam im Oktober 2014 zu uns. Seine ehemalige Halterin musste ihn schwersten Herzens aus eigenen gesundheitlichen Gründen abgeben. Er hatte zuvor mehrere massive Kokzidienbefälle erlitten, und dadurch war sein Magen-Darm-Trakt sehr in Mitleidenschaft gezogen. Der süsse Schatz zog somit direkt bei seiner Patentierpflegestelle ein. Er fühlte sich auf Anhieb wohl und genoss die Gesellschaft seiner Damen. Das Bäuchlein beruhigte sich und letztlich köttelte Wilbert wieder ganz normal. Durch die nötigen Behandlungen vorher musste seine Verdauung jedoch stets im Auge behalten werden. Bald entwickelte sich bei Wilbert eine Zahnproblematik, er konnte kaum bis stellenweise gar nicht fressen, verlor stark an Gewicht und musste letztlich in einer Zahnoperation einen Schneidezahn entfernt bekommen. Dies waren sehr bange Zeiten, doch unser tapferer Bub überstand durch die liebevolle und aufopferungsvolle Pflege seiner Pflegemama alles recht gut. Die Zähne blieben Wilberts Manko, und mussten regelmässig überprüft und ggf. korrigiert werden. So konnte Wilbert gut leben.

Für den Bericht was nun in der letzten Zeit geschehen ist, hat Wilbert, unser Reporterschweinchen im Ruhestand, selbst zur Feder gegriffen.

 

Wilberts letzte Mission als rasender Reporter!

 Hallo an alle meine lieben Paten und Freunde,
 
hier schreibe ich, Wilbert, der rasende Reporter im Ruhestand - ein letztes Mal. Diese kleine Geschichte schrieb ich schon vor einigen Tagen, denn ich habe geahnt, dass ich nicht mehr lange zu leben habe.
Da ihr dies nun lesen könnt, ist das Schlimmste eingetreten.
Ich bin zu all den anderen Fellnasen ins Regenbogenland gezogen, in das Land der immergrünen Wiesen, wo die Sonne scheint und man ohne Schmerzen rum toben kann.
Aber warum das lest hier:
Vor einiger Zeit mußte mein Zweibein feststellen, dass ich schlechter fresse und an Gewicht verlor.
Also gab es erst einmal Schmerzmittel und Päppelbrei für mich. HMMMMM..so lecker hat der Brei geschmeckt.
Wirklich, ich hätte Tonnen fressen können, man wird so richtig süchtig danach.
Aber es half ja nichts, also ging es ab zum Tierarzt. Dort bekam ich die Schneidezähne etwas gekürzt, sowie die Spitzen an den Backenzähnen entfernt. Eigentlich sollte jetzt alles besser werden. Mein Gurkenschnippler hat mir das Frischfutter richtig mundgerecht geschnippelt, aber das wollte ich nicht. Dafür freuten sich meine beiden Mädels.
Das Einzige was ich futtern wollte war Salat, Heu habe ich nur bedingt gefressen und grüner Hafer schmeckte auch ganz gut.
 
Aber am liebsten mochte ich Päppelbrei, und diesen gleich am besten kiloweise. Nach zwei Tagen dann konnte ich ganz vorsichtig das kleingeschnippelte Gemüse fressen, aber so wirklich gut werden wollte es nicht.
Eine Woche später wurde der nächste Tierarztbesuch fällig, denn jetzt ging gar nichts mehr ausser meinem geliebten Päppelbrei. Mein Zweibein schaute nach den Zähnen und erschrak zu Tode, sie wurde ganz blass: meine Schneidezähne sahen ganz, ganz schlimm aus. Sie sagte, so etwas hätte sie noch nicht gesehen. Also ging es wieder zum Tierarzt - oh graus, oh weh was würde mich da erwarten?
 
Dort wurden meine Zähne dann nur begradigt mehr geschah nicht, die kleinen Spitzen hinten blieben. Die einzige Aussage war, dass für mich ab jetzt das Gemüse klein gemacht werden und man ständig eine Korrektur der Zähne vornehmen lassen müsse. Damit wollte sich meine Gurkenschnipplerin nicht zufrieden geben, und schwubbs kam ein Termin in der Tierklinik auf mich zu. 
Das war auch gut so, denn fressen mochte und konnte ich noch immer nicht, im Gegenteil, es wurde immer schlimer. Ich wußte ja selbst nicht was los war mit mir.
Bei dem Termin in der Tierklinik meinte die Tierärztin, mein verbliebener Zahn sei nicht mehr in Ordnung. Er war zu dick und er würde splittern. Auch eine leichte Verdickung am Kiefer hat sie ertastet. Wieder wurde mein Zweibein blass.
Also wurde ein Röntgentermin in Narkose vereinbart.
Hierbei sah man, dass der Kiefer in Ordnung war, nicht aber der Schneidezahn. Dieser mußte raus! Hier war ein schleichender Prozess im Gang, der wohl bereits damals anfing, als die Probleme mit meinem Abszess waren, sicher wisst ihr noch, damals haben ja so Viele die Daumen für mich gedrückt.
Also wurden der Zahn und auch die Brückenbildung, die sich inzwischen schon wieder gebildet hatte, direkt entfernt.
Zunächst war ich schnell wieder fit,  sogar das angebotene, in winzige Stücke geschnittene Frischfutter nahm ich an. Zur Sicherheit und Beobachtung blieb ich die Nacht in der Tierklinik, wurde dort weiterversorgt, bekam Infusionen für meinen Flüssigkeitshaushalt und das Kreislaufsystem. Am nächsten Tag wurde mein Zweibein informiert wie es mir ging. Sie mußte sich sehr gefreut haben, wie man mir erzählte. Dann kam der Schlag, den ich schon in Vorahnung hatte. Die Nachwirkungen der Narkose schlugen zu, ich hatte mit einem Mal dünnen Kot, eine Aufgasung und keinen Appetit mehr, ich wollte nichts mehr richtig zu mir nehmen. In der Tierklinkik kämpfte man echt sehr um mich, am Tag darauf gab es ein leichtes Aufwärts, doch dann folgte wiederum einen Tag später der endgültige Zusammenbruch. Mein Zweibein wurde telefonisch über meinen aktuellen Zustand informiert, ich hatte inzwischen eine sehr heftige Aufgasung, der Futterbrei lief mir aus dem Mäulchen, ich konnte nicht mehr abschlucken. "Er kann nicht mehr" wurde ihr gesagt.
So entschied sich mein Zweibein ganz schweren Herzens, dass man mich mit meinen 7 J. einschlafen lassen soll.
So ließ man mich am 29.03. sanft auf die Wiesen im Regenbogenland dahin gleiten.

Ich sage jetzt einfach nur noch

"Gute Nacht und vergesst mich nicht, euer Wilbert"

Noch ein letzter Gruß vom Zweibein:
Der Schmerz sitzt so tief! Wilbert, du warst einmalig! Eine Fellnase, für die es nicht die treffenden Worte gibt. Du warst unbeschreiblich. Wilbert, du bist und bleibst in meinem Herzen.

Jeden Abend schaue ich gen Nachthimmel und suche den am hellsten und blinkensten Stern am Himmel, denn das bist du, Wilbert, und schickst mir einen Gruß.

1000 Tränen deine Pflegemama Birgit

 

 

Erinnerungen, die unser Herz berühren, 

gehen niemals verloren.

(unbek. Verfasser)

 

Wilbert wird unvergessen sein! Seine Kolumne "Wilbert weiss warum" wird weiterhin auf unserer Homepage unter "Wissenswertes" erhalten und ihm zu Ehren zu lesen sein.

Komm gut an, lieber Schatz!

 


 

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.