Henry & Co.: Was bisher geschah....

Folge 1: Die Katastrophe Folge 11: Endlich vereint  
Folge 2: Die Rettung Folge 12: Wie der Hund auf's Schwein kam  
Folge 3: Im neuen Zuhause Folge 13: Von Schwänzchen und Schubladen  
Folge 4: Bei der Weißkittel-Frau Folge 14: Wer braucht schon Gäste?  
Folge 5: Der Kaufkäfig Folge 15: Wie man sich bettet, so liegt man  
Folge 6: Der geölte Blitz Folge 16: Wohin mit dem Müll?  
Folge 7: Schnipp-Schnapp Folge 17: Am Müll führt kein Weg vorbei  
Folge 8: Die Privatzucht Folge 18: Frollein Singer  
Folge 9: Alle Seelen sind gleich groß Folge 19: Auslauf  
Folge 10: Der Eigenbau Folge 20: Ab in der Urlaub  

 

Heute gibt es ein Exklusivinterview mit Henry.

Das Interview wird geführt von Henrys Brieffreund und Mama-Kerstins Kastrationspatenschweinchen Desiderius (SOS) aus der Patenstelle Malsch:


Desiderius

DESIDERIUS: Hallo Henry, schön, dass du dir heute die Zeit genommen hast ein biss­chen zu plaudern. Deine Fans wollen ganz viel über dich wissen.

HENRY: Ja, hallo Desiderius. Hallo Leute. Also, räusper-MUIG, ich bin schon ein biss­­­chen nervös heute. So ein Interview hab' ich ja noch nie mitgemacht.

DESIDERIUS: Ganz locker, Henry. Ganz viele Leser verfolgen deine Kolumne jede Woche und warten ganz gespannt auf die Fortsetzungen. Hättest du gedacht, dass deine Kolumne so ein Erfolg wird?

HENRY: Nein, echt nicht, obwohl man natürlich schon hofft, das das, was man zu erzählen hat, den Lesern auch gefällt. Das sind ja alles Sachen, die in meinem Leben wichtig waren oder sind. Aber ohne meine Mädels hätte ich das bestimmt nicht so hingekriegt. Die bringen ja schon eine Menge Leben in die Kolumne. Und ohne die Kerstin, die das alles für uns tippt, ginge es auch  nicht.

DESIDERIUS: Habt ihr denn genug Themen, damit sich die Fans noch auf viele Fortsetzungen freuen können?

HENRY: Ich denke schon. Bei uns ist ja immer was los und unsere Mama Kerstin lässt sich auch immer was Neues für uns einfallen. Langweilig wird es bei uns nie.

DESIDERIUS: Wie fühlst du dich denn, so als Star jetzt.

HENRY: Ach, weißt du, eigentlich gar nicht anders als vor der Kolumne. Am Anfang war ich ziemlich aufgeregt als die SOS-Zweibeins gefragt haben, ob ich was schreiben könnte für ihre Homepage. Das ist ja schon eine große Ehre, stolz-MUIG. Da hab' ich mich schon auch ge­schmeichelt gefühlt. Ich meine, wer hätte denn damals, als meine ersten Menschen mich einfach weggeworfen haben, gedacht, dass ich das überstehe und noch ein so schönes Leben haben darf und meine Mädels dazu, und dann interessiert sich auch noch jemand für das alles. Oh Mann, ich hatte einfach ein Schweineglück, MUIG. Das ist das Wichtigste.

DESIDERIUS: Dein Ruhm ist dir also nicht zu Kopf gestiegen?

HENRY: Nö, meine Mädels sagen immer, ich soll mir bloß nichts einbilden, weil ganz viele Meeris ähnliche oder noch schlimmere Dinge erlebt haben, nur dass die halt keiner gefragt hat, was sie zu erzählen haben.

DESIDERIUS: Man sagt dir nach, dass du ein ganz ruhiges und bescheidenes Böckchen bist und sehr geduldig mit deinen Mädels. Wie würdest du dich beschreiben?

HENRY: Weiß ich nicht so recht. Ich bin wohl schon eher ruhig. Am liebsten kuschele ich mich stundenlang in einen großen frischen Heuhaufen. Hach, das ist noch schöner als ein Kuschelbettchen und wenn ich Hunger kriege, muss ich nicht mal aufstehen, sondern kann gleich losfressen. Und um's Essen streite ich auch nicht mit den Mädels. Die rennen immer nach vorn, wenn's was zu essen gibt. Das mach' ich gar nicht. Die Kerstin gibt mir ja trotzdem immer was, da brauch' ich nicht drum streiten.

DESIDERIUS: Hast du eine besondere Stärke?

HENRY: Hm, mal nachdenken. Vielleicht, dass ich weibliche Zweibeins total gut um die Kralle wickeln kann. Aber ich weiß nicht, ob das eine Stärke ist oder nur Glück.

DESIDERIUS: Wie machst du das denn?

HENRY: Ich mache eigentlich gar nichts Spezielles. Ich glaube, es liegt daran, dass ich nicht weglaufe, wenn mich jemand aufheben will. Zumindest nicht, wenn ich denjenigen kenne. Und es macht mir nichts aus, wenn ein Zweibein mit mir kuscheln will. Wenn ich auf dem Arm oder auf dem Schoß sitze, dann entspanne ich mich total und lasse alle Beinchen einfach hängen und in der Mitte fließe ich richtig auseinander und dann döse ich ein bisschen oder esse was, wenn's was gibt. Da stehen Zweibein-Mädels irgendwie total drauf. Dann rufen sie immer "Ach, ist der süüüüüüüüüüüüüüß..." Und dazu kommt noch, dass ich auf Zweibeins keine Geschäfte mache. Wenn ich dann mal muss, dann trete ich mit den Hinterfüßchen hin und her. Die Mama Kerstin hat das ganz schnell verstanden, dass sie mich dann sofort ins Haus bringen muss, dann mache ich dort. Zweibeins mögen es nicht, wenn man sie anpieselt.


Henry

DESIDERIUS: Kein Wunder, dass du so beliebt bist. Und gibt es auch eine besondere Schwäche?

HENRY: Oh ja, leider, seufz-MUIG. Aber ich weiß nicht, ob ich das erzählen kann. Wenn man plötzlich so ein bisschen in der Öffentlichkeit steht, dann soll man doch Vorbild sein. Und meine Schwäche ist gar nicht vorbildlich für andere Meeris und ihre Halter.

DESIDERIUS: Jetzt hast du uns aber alle neugierig gemacht.

HENRY: Ja, also, peinlich-MUIG, ich bin ein Fast-Food-Junkie. Oh Mann, ich steh' total auf dieses Fertigtrockenfutter aus dem Supermarkt mit Getreide und diesen bunten gepressten Dingern drin, von denen man nicht weiß, was außer Zucker noch drin ist. Da könnte ich mich reinsetzen und schwelgen. So, jetzt ist es raus.

DESIDERIUS: Ach, ich glaube, das muss dir nicht peinlich sein. Die Zweibeiner essen ganz viel buntes Zeug, das ihnen nicht gut tut und von dem man auch nicht weiß, was außer Zucker noch drin ist. Kriegst du das Zeug denn oft?

HENRY: Nein, leider. Die Kerstin füttert uns das nicht, weil es ja so ungesund ist. Das gab es nur ganz am Anfang als die Kerstin das noch nicht wußte. Jetzt muss ich halt mit getrockneten Cranberries und Erbsenflocken vorlieb nehmen. Und Sonnenblumenkerne mag ich auch. Und Gurke mag ich. Aber sonst esse ich auch alles, da bin ich unkompliziert. Aber manchmal träume ich nachts von dem Ge­trei­de­trocken­zeug, obwohl ich weiß, dass es mir schaden würde, sehnsüchtig-MUIG.

DESIDERIUS: Wir haben ja alle unsere Schwächen. Jetzt mal was anderes: in der Kolumne merkt man deutlich, dass ihr vier ganz verschieden seid und jeder von euch einen ganz eigenen starken Charakter hat. Wie harmoniert ihr denn in eurer Gruppe?

HENRY: Wir verstehen uns echt gut und sind alle ganz friedliebend. Naja, meistens. Ich mag alle meine drei Mädels richtig gerne. Ab und zu brauche ich auch mal meine Ruhe vor den Damen, dann ziehe ich mich in meine ruhige Heuecke zurück. Die Mädels hatten am Anfang ein bisschen Stress miteinander, aber die haben sich längst zusammengerauft. Clara kriegt ab und zu mal einen Rappel, dann ist sie mal einen Tag lang unleidlich und zofft sich mit den beiden anderen, aber da halte ich mich raus, wenn's nicht zu dolle wird. Und am nächsten Tag ist wieder alles gut.

DESIDERIUS: Du bist also kein strenger Rudelchef?

HENRY: Nein. Ganz ehrlich, das ganze Regieren und zur Ordnung rufen stresst mich nur, da bin ich nicht der Typ für. Ich meine, natürlich bin ich der Chef, das steht außer Frage. Das fehlte noch, dass ich aufstehen und weggehen soll, weil irgendwer meinen Kuschelplatz will. Aber für Ordnung unter den Damen sorgt Jane und das macht sie richtig gut.

DESIDERIUS: Beschreib doch mal deine drei Damen ein bisschen.

HENRY: Ja, also Jane ist ganz ruhig und gelassen. Die regt sich nie auf und hat immer alles im Griff. Wenn es in unserem Haus was Neues gibt wie ein neues Kuschel­bett oder so, ist Jane immer die erste, die es bemerkt. Sie schaut sich erst alles in Ruhe an, dann probiert sie es aus. Irgendwie hat sie so eine natürliche Autorität, aber sie ist nie zickig oder gemein, sondern ziemlich gutmütig. Wenn's sein muss, muss sie nur ein bisschen das Kinn anheben und mit den Hüften wackeln, dann wissen die beiden anderen Be­scheid.


Jane

DESIDERIUS: Macht ihr euch da nicht Konkurrenz um den Chefsessel?

HENRY: Nein, gar nicht. Wir respektieren uns. Sie regiert die Damen, aber versucht nicht, mich zu bevormunden und umgekehrt weiß ich, dass sie es nicht mag, wenn ich sie bebrommsele, das lasse ich dann auch. So kommen wir gut miteinander klar und eigentlich ergänzen wir uns dadurch ganz toll.

DESIDERIUS: Also bist du sozusagen der Kapitän und Jane ist dein erster Offizier. Wie würdest du denn Clara beschreiben?

HENRY: Clara ist die temperamentvollste von uns allen und ziemlich clever. Eigentlich wäre sie gerne Chefin der Damen und an manchen Tagen, vielleicht so einmal im Quartal, versucht sie einen Putsch gegen Jane. Oh Mann, dann geht bei uns die Post ab. Clara jagt dann Toffee und Jane durch's Haus und wenn die ihr nicht aus dem Weg gehen, dann wird Clara gewalttätig. Am Anfang hat sich Jane dann mit Clara gestritten. Aber dann hat Clara der Jane einmal so in's Ohr gebissen, dass es geblutet hat. Jane ist aber keine, die zurückbeißt. Sie streitet jetzt an solchen Tagen einfach nicht mehr mit Clara, sondern geht ihr aus dem Weg. Und am nächsten Tag ist Clara wieder friedlich und Jane ist einfach wieder Chefin, weil sie und Toffee ohnehin nicht auf Clara hören. Mit Clara gehen einfach manchmal die Gäule durch. Aber ich komm' total gut mit ihr klar. Bevor Toffee und Jane dazu kamen war ich eine Zeitlang mit Clara zu Zweit. Da war sie noch ein ganz junges Ding und viel kleiner als ich. Zu Zweit lernt man sich schon gut kennen. Und sie ist auch immer erst ein bisschen vorsichtig, wenn's was Neues gibt, genau wie ich.


Clara

DESIDERIUS: Und du greifst nicht mal an den Putsch-Tagen ein und sorgst für Ruhe im Haus?

HENRY: Eigentlich nicht. Nur wenn Clara zu ruppig mit Toffee umgeht, dann pass' ich doch auf und sag' Clara mal ordentlich Bescheid. Einmal hat Clara sogar versucht mir meine Kapitänsmütze abzunehmen, um bei deinem Beispiel zu bleiben. Da wollte sie mich aus meinem Heuhaufen jagen. Da musste ich dann doch mal deutlich werden und sie wieder zurecht stutzen. Aber wenn sie nicht gerade so eine kleine Größenwahn-Attacke hat, ist Clara auch total lieb.

DESIDERIUS: Dann bleibt noch Toffee.

HENRY: Toffee ist einfach nur ein Schatz, anders kann man es gar nicht sagen. Sie ist immer freundlich und unkompliziert und streitet nie. Sie ist sanft und fröhlich. Man muss sie einfach mögen. Sie hat gar keine Ambitionen irgendeine Führungsrolle zu übernehmen, aber wenn wir Auslauf haben, ist sie die Mutigste von uns allen und geht als erste los, um sich alles anzuschauen, während Jane sich noch alles aus der Ferne betrachtet und Clara und ich noch ganz miss­trauisch sind. Toffee ist immer lieb zu uns allen und hat auch als erste von den Damen mit der Mama Kerstin gekuschelt.


Toffee

DESIDERIUS: Das hört sich an als sei Toffee deine Herzensdame.

HENRY: Naja, irgendwie schon. Jane ist total lieb und echt cool, aber sie mag halt kein Kuscheln mit mir und kein Anbrommseln. Clara ist lustig und ein guter Kumpel, aber sie ist viel schwieriger als Toffee, weil sie ihr Temperament so auslebt. Toffee zeigt mir, dass sie mich auch mag und da hab' ich auch so einen Beschützerinstinkt.

DESIDERIUS: Was würdest du denn über euer Zweibein sagen?

HENRY: Ach, die Mama Kerstin ist in Ordnung. Die hat uns richtig doll lieb und sie tut alles, da­mit es uns gut geht. Am Anfang hatte ich erst schrecklich Angst vor ihr, weil sie mich ja gefangen hatte, damals im Wald, und ich hatte ja gedacht, dass sie mich jetzt frisst. Aber heute hab' ich gar keine Angst mehr, weil ich weiß, dass sie uns nie was Böses tun würde.

DESIDERIUS: Das hört sich alles an als wärst du ein richtiger Glückspilz.

HENRY: Ich glaube, das bin ich auch.

DESIDERIUS: Was wünschst du dir denn jetzt noch für die Zukunft?

HENRY: Dass die Menschen besser mit uns Tieren umgehen, damit kein Tier mehr leiden muss. Dass die Menschen sich vorher genau informieren über uns Tiere und unsere Bedürfnisse und sich genau überlegen, ob sie uns wirklich unser ganzes Le­ben lang gut pflegen möchten, auch noch, wenn wir krank oder alt sind und auf ein­mal viel Geld für den Tierarzt oder Medikamente kosten. Ich wünsche mir, dass die Menschen, die das nicht wollen oder können, sich gar nicht erst ein Tier anschaffen. Und dass die, die wirklich ein Tier abgeben müssen, sich wenigstens darum bemühen, dass wir ein schönes neues Heim finden, statt uns einfach wegzuwerfen. Schließlich sind wir Tiere auch Lebewesen mit Gefühlen und genau wie die Men­schen haben wir nur ein einziges Leben, in dem wir nicht leiden, sondern glücklich sein möchten.

DESIDERIUS: Das ist ein ganz wichtiger Wunsch. Den teilen glaub' ich alle Tiere mit dir. Danke für das Interview, Henry.

HENRY: Hab' ich doch gerne gemacht. Gibt's hier auch ein Stück Gurke gegen die trockene Kehle?

DESIDERIUS: Klar doch, hab' ich extra von meiner Gurkenschnipplerin vorbereiten lassen. Greif zu.

HENRY: Danke. Tschüss dann, mampf schmatz. Und nächste Woche erscheint dann das Interview mit Toffee…

 

..... Fortsetzung folgt nächste Woche Samstag....

 


 

 

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