Da bin ich. Hallo allerseits! Herzlich Willkommen zur 88. Folge von WwW - Wilbert weiß Warum! Schlaf

 

UUaaaah, gääähn! Ach, wie bin ich müde! Ist denn schon wieder Sonntag?? Ich liege richtig gerne in meinem Kuschelnestchen und mag gar nicht aufstehen. So ein kleines Mittagsschläfchen ist ja auch wichtig, denn Heu knabbern ist sooo anstrengend! :-) Und die Möhrenschnitze, die ich gefuttert habe, wollen ja auch nicht dauernd durchgerüttelt werden. Hihi, also mache ich es mir gemütlich und träume ein bißchen...

Schlaf:

Nachdem ein Schweinchen sich am Gemüseteller gütlich getan hat, putzt es sich oftmals ausgiebig und knabbert nach der frischen Leckerei noch ein wenig Heu. Aber große Aktionen folgen mit einen vollen Bäuchlein nicht mehr. Wilde Hüpfer im Gehege werden auf später vertagt und die kleine Fellwurst begibt sich auf den Weg zum Lieblingsplätzchen. Geschützt muss der Ort sein und sicher. Aber dann steht einem Schläfchen nichts mehr im Wege. Eine gemütliche Heuecke oder ein Kuschelnest, eine Hängematte oder die flauschige Kuschelrolle - hier wählt "schwein" ja nach Fasson. Es ist immer niedlich anzuschauen, wie die Meerschweinchen sich betten, denn da muss alles stimmen. Da wird sich noch gereckt und gesteckt, eine Mulde ins Heu gedrückt oder das Köpfchen erst links... dann lieber rechts... oder doch besser links hingeworfen. Doch wenn alles kuschelig ist, geht es auch schon ab ins Land der Träume!

 

Denn so ein Leben zwischen Löwenzahn, Heu und Korkröhre kann ja kraftraubend sein! ;-)

 

Wie bei uns Zweibeinern regelt auch bei den Tieren eine "innere Uhr" den Schlaf-wach-Rhythmus. Verschiedene Substanzen wie Adenosin oder das Schlafhormon Melatonin werden durch eine Steuerung im Gehirn ausgeschüttet, die die Schweinchen in den Schlaf führen. Doch ist die Art des Schlafes nicht mit dem von uns Menschen zu vergleichen. Meerschweinchen haben am Tag und in der Nacht bis zu 80 Aktivitätsphasen, in denen sie kleine Mahlzeiten zu sich nehmen. Die Höhepunkte in den Aktivitätsphasen liegen in den Morgenstunden und in der Abenddämmerung. Dazwischen liegen Ruhephasen, in denen die Knutschkugeln ausgiebig dösen. Wissenschaftlich ist noch nicht geklärt, ob das Dösen eher dem Wachsein oder dem Schlaf zuzuordnen ist. Tiefer Schlaf findet immer wieder dazwischen statt, doch zählen Meerschweinchen insgesamt zu den Kurzzeitschläfern. Zudem spricht man von einem polyphasischen Schlaf, wie Experten dies nennen. Das bedeutet, dass die Schweinchen nicht wie wir 8 Stunden am Stück schlafen, sondern unterteilt in vielen kurzen Phasen.

 

Aus dem Finden einer Kuschelposition wird gleich ein entspanntes Dösen, wenn die Äuglein kleiner werden...

 

Hier fühlt sich Wilbert sicher und geborgen, er fällt in einen tiefen Schlaf!

 

Auch die Ernährung beeinflusst die Schlafdauer. Als vegane Pflanzenfresser nehmen Meerschweinchen kalorien- und energieärmere Nahrung zu sich, als z.B. ein Fleischfresser. Daher verwenden sie mehr Zeit des Tages beim Fressen ihres Heus als eine Katze, die als satter Jäger Zeit zum Schlafen am Stück hat. Was jedoch Mensch und Tier verbindet, sind die sogenannten REM und Non-REM-Phasen, die im Schlaf durchlaufen werden. Das Rapid Eye Movement, auch REM-Schlaf genannt ist eine Phase schneller Augenbewegungen, in denen Muskeln entspannen und Zuckungen auftreten. Meerschweinchen sieht man dabei mit den Ohren schnicken, das Köpfchen zuckt oder ein Füßchen tritt aus.

 

Hier sieht man ein Füßchen, dass im Schlaf locker liegt und zuweilen ein mal zuckt

(weil es sich vielleicht über eine Wiese träumt...)!

 

Im Non-REM-Schlaf werden verschiedene Phasen des Leicht- und Tiefschlafs unterschieden. Man weiß mittlerweile, dass im REM- und im Non-REM- Schlaf das Traumland seine Türen öffnet, wobei die Träume in der REM-Phase intensiver und plastischer sind. Ob unsere Schweinchen nun träumen, von Gurke und Petersilie, oder ob sie Gefühle wie Freude oder Ängste durchleben, kann nicht gesagt werden. Einfach, weil sie uns nicht davon berichten können und wir nicht wissen, wie Meerschweinchen die Welt im Schlaf wahrnehmen. Doch sind im Tierreich Träume nicht auszuschließen - in welcher Weise sie auch immer stattfinden - denn REM und Non-REM- Phasen bestehen messbar auch bei Tieren. Also, warum sollte der Traum nur für uns Menschen reserviert sein?

 

  Tzzzzz...

 

Um Wilbert von Weizen, und seine ganzen kuscheligen Freunde, nicht beim Schlafen zu stören, gibt es noch einige Tipps, die wir als Gurkenschnippler beherzigen können:

- Die Tiere haben einen eigenen Rhythmus, der sich z.T. auch an den Fütterungszeiten orientiert. Befindet sich die Schweinchengruppe nun im Verdauungsschläfchen, sollte bitte nicht die Gehegereinigung, oder eine andere störende Aktion, stattfinden. Damit kann man aufwarten, wenn die Tiere wach und in einer Aktivitätsphase sind.

- Auch für den TÜV sollten die Schweinchen nicht aus dem Schlaf gerissen werden. Liegt das Tier z.B. schlafend in der Kuschelrolle, dann ist der Schreck, gefangen zu werden, noch größer. Außerdem verbindet das Tier diese negativen Erfahrung, aus dem Schlaf gerissen zu werden, mit dem Halter und wird scheu!

- Sieht man, dass die Tiere schlafen oder dösen, sollte man sich dem Gehege vorsichtig oder gar nicht unmittelbar nähern. Man weiß ja selber, wie es ist, wenn einen der Wecker lautstark weckt oder man aus dem Schlaf hochschreckt. Das kann man den Schweinchen ja ersparen! ;-)

 

Beherzigt man dieses Wissen, kann man dabei zusehen, wie sich die kleinen Kameraden nach einer Mütze voll Schlaf ausgiebig recken, die Vorderfüßchen nach vorne strecken und herzhaft gähnen. Dann wir aufgestanden, das linke und dann das rechte Hinterbein in die Luft gedehnt, es wird sich geschüttelt und los geht es. In die nächste Runde...

 

***Genau-muig*** So ist das! Viel Spaß beim Lesen und bis nächsten Sonntag, wenn es wieder heißt: WwW - Wilbert weiß Warum

Die alten Folgen von WwW können hier nachgelesen werden: Wilbert weiß Warum!

 


 

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