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  • image1 Die Tiere empfinden wie der Mensch Freude und Schmerz, Glück und Unglück.................... Charles Darwin
  • image2 Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern sich zu schämen, dass wir ihn überhaupt brauchen...... Erich Gräßer
  • image3 Alle lebenden Kreaturen haben die gleiche Seele, auch wenn ihre Körper verschieden sind....... Hippokrates

Kaju kam durch meine Tierärztin zu mir in die Urlaubsbetreuungsstelle. Eine Familie ist vor Ort gewesen mit zwei kleinen Böckchen. Einer von beiden hatte ums Auge herum einen Pilz. Die Versorgung bzw. das Einschmieren dieses Bereiches fiel den Haltern sehr schwer und auch vom finanziellen her konnten sie weitere Behandlungen nicht mehr tragen. Bis die Pilzinfektion bei Leo auskuriert war, sollten sie bei mir bleiben und dann später wieder zurück zu ihrer Familie ziehen. Die Halter erzählten mir, dass sie daheim einen 1m Käfig hätten und auch von der Einrichtung bekam ich ein altes, nicht mehr ganz sauberes Haus mitgebracht. Mehr gab es nicht. Zu der Pilzinfektion hatten die Tiere Haarlinge und auch kurze Zeit später hatte sich Kaju mit der Pilzinfektion angesteckt und beide mussten geschmiert werden.

Durch die länger Behandlungszeit, der zusätzlichen Medikamentengabe aufgrund der Haarlinge und nach mehreren Telefonaten beschloss die Familie die Kleinen an den Verein abzugeben, da sie merkten, dass ein Meerschweinchen doch mehr Kosten versursacht und sie auch gesehen hatten, wie die Tiere leben können und dies ihnen gerne woanders ermöglichen wollten. So wurden aus meinen Urlaubsgästen Pflegetiere. Kaju und Leo wuchsen zu jungen Männern heran, ohne, dass sich groß jemand über den Vermittlungsbereich für sie interessierte. Nach 6 Monaten zogen sie in einer anderen Pflegestelle um. Dort blieb Kaju weitere 2 Monate, ohne eine Anfrage. Als ich selbst wieder auf der Suche nach einem Kastraten gewesen bin durfte Kaju natürlich wieder zurück nach Hause kommen –schließlich verbrachte er den Großteil seines Lebens bei mir. Er ist ein sehr lieber Kastrat gewesen, der durch seine nette und ruhige Art nicht nur uns, sondern auch seine Damenwelt verzauberte. Sie hatte er alle sehr gut im Griff gehabt ohne groß aufzufallen. Besonders Tori war seine Frau an seiner Seite. Leider wuchs ganz unbemerkt ein Lebertumor heran. Als es ihm plötzlich sehr schlecht ging, konnte man auf dem Röntgenbild und im Ultraschall das ganze Ausmaß sehen. Er hatte neben dem Lebertumor mehrere geschwollen Lymphknoten, einen weiteren Tumor unterhalb der Wirbelsäule welcher bereits den Darm verschoben hatte, Luft und Wassereinlagerung an Stellen, die nicht gut waren. Wir ließen den Kleinen schweren Herzens gehen. Lieben heißt auch los lassen können.

Ich danke dir, mein kleines Walross, dass du 4 Jahre bei uns sein durftest, auch wenn die Zeit viel zu kurz gewesen ist. Jetzt bist du wieder mit deinem früheren Partner Leo vereint. Lasst es euch gut gehen auf der anderen Seite und denkt immer mal an uns zurück, ich werde dich nie vergessen.