Vergangenen Samstag ist Tabatha mit stolzen 7 Jahren für immer eingeschlafen.
Sie war wirklich ein Kampfschwein, hat so viel durchgemacht und sich immer wieder tapfer gehalten. Aber auch für so ein tolles Schweinchen kommt irgendwann die Zeit zum Abschied nehmen. Die Umfangsvermehrung in ihrem Bauchraum ist immer größer geworden und beim ersten Anzeichen von Schmerzen oder Unwohlsein wollte ich mit ihr zum TA. Diesen Schritt haben wir aber glücklicherweise überspringen können, denn sie war bis zuletzt relativ fit und ist scheinbar ohne Qualen eingeschlafen. Sie lag nachmittags einfach vor der Birkenröhre.
Ich hab immer wieder gedacht, wie erstaunlich robust und zäh die Kleine ist, denn bereits in der Zeit als Vermittlungsschwein im Juli 2010 hatte sie einen Blasenstein, der operativ entfernt werden musste. Und schon im Dezember 2010 hatte sich ein neuer Blasenstein gebildet, der wieder so groß war, dass er herausoperiert werden musste. Gleichzeitig wurde sie dabei noch kastriert, da sie zudem noch Ovarialzysten hatte. Seitdem bekam sie vorbeugend gegen Blasensteine Alrodin, was auch gut funktioniert hat. Zu allem Überfluss bekam Tabatha noch eine Schilddrüsenüberfunktion, die täglich medikamentös behandelt werden musste. Aber sie lies sich die Tabletten brav geben, auch wenn sie wohl lieber drauf verzichtet hätte... Zum Schluss wurde Ende letzten Jahres noch eine Umfangsvermehrung im Bauchraum entdeckt, die langsam immer größer geworden ist. Aber da sie nicht mehr so fit war und sich wie ein altes Schweinchen verhalten hat, haben wir beschlossen, sie nicht mehr zu operieren und ihr noch so lange es geht ein schönes Leben zu bereiten. Ich hoffe und glaube, dass es uns gelungen ist.
Tabatha war wirklich ein liebes und verträgliches Schwein, das nie Probleme gemacht hat und sich problemlos in meine Gruppe eingefügt hat. Bereits am ersten Tag hatte ich das Gefühl, dass sie kein "fremdes" Schweinchen ist, sondern schon immer in der Gruppe leben würde. Sie war sehr zahm, kam immer neugierig angelaufen, wenn man sich dem Gehege genähert hat und lies sich auch mal übers Näschen steicheln. Allmählich merkte man ihr das Alter aber doch an, sie schlief dann recht oft und fest. Manchmal musste man sie zu den Fütterungszeiten darauf aufmerksam machen, dass es nun Gemüse gibt, aber meistens stand sie dann schon an der "Futterfliese". An dieser blieb sie beim Fressen auch gerne sitzen, wie damals meine Jule hat sie wohl auch erkannt, dass es viel mehr Zeit braucht, sich das Gemüsestück zu schnappen, wegzulaufen, zu fressen und dann wieder zur Futterstelle laufen zu müssen für das nächste Stück. Trotz diesem zeitlichen Vorteil war sie nie besonders groß oder kräftig gebaut, ihr Gewicht lag bei knapp unter 800g, sicherlich auch bedingt durch ihre Schilddrüsenfehlfunktion, wohingegen einige ihrer Mitbewohner gerne mal an der 1200g-Grenze liegen und ein rundes Bäuchlein vor sich herschieben.
Bis zum letzten Tag war sie für ihr Alter und Gesundheitszustand recht fit und machte immer irgendwie einen fröhlichen Eindruck. Und das trotz oder vielleicht sogar wegen ihrer vielen Baustellen.
Machs gut kleine Maus, du hast dich tapfer geschlagen!

