Krankheitssymptome:

Meerschweinchen haben ein sehr vielfältiges Repertoire, wenn es darum geht, um Futter zu betteln, den Gurkenschnippler zu bezirzen, ihre Freude und Aufregung zu bekunden und mit Freunden zu muckeln. Doch sind sie wahre Mimenkünstler, wenn es darum geht, Krankheitssymptome zu verstecken. Jede unserer Knutschkugeln hätte für diese schauspielerische Leistung einen Oscar verdient. Sie sind einfach gut darin, zu verbergen, wie es ihnen wirklich geht.

Wenn man die, heute noch in freier Wildbahn lebenden Verwandten unserer Hausmeerschweinchen betrachtet, kann man dieses Verhalten verstehen. Sie sind bodengebundene Fluchttiere und in ihrem Lebensraum müssen sie oft schnell und wendig vor Fressfeinden davonlaufen können. Ein Rudelmitglied, das deutlich geschwächt oder krank ist, kann die ganze Gruppe in Gefahr bringen. Kranke Wildmeerschweinchen werden deshalb von ihren Artgenossen aus dem Rudel vertrieben. Doch nur die Gruppe bietet dem Tier Sicherheit und Überlebensmöglichkeit. Daher versucht jedes Meerschweinchen seine Schwächen, den anderen gegenüber, zu verstecken.

So wichtig dieses Verhalten für die Andenschweinchen in den hohen Bergen auch ist, so sehr erschwert dieses evolutionär erworbene Verhaltensmuster das Erkennen von Symptomen in der Heimtierhaltung. Hier ist nun der Halter gefragt. Denn wenn die Anzeichen, die ein Tier gibt, schon sehr auffällig sind, ist eine Erkrankung schon in erheblichem Maße fortgeschritten. Es ist daher besonders wichtig, das man das Normalverhalten seiner Meerschweinchen so gut kennt, das es auffällt, wenn sie davon abweichen. Anzeichen für eine Erkrankung können sein:

- weniger oder kein Appetit sowie das das Einstellen der Nahrungsaufnahme

- das Meerschweinchen vermeidet Bewegung oder sitzt gar zusammengekauert

- Apathie

- ein aufgeblähter Bauch und eine ungewöhnliche Körperhaltung

- Durchfall oder im anderen Extrem veränderte, deutlich verringerte oder fehlende Ausscheidung

- plötzlicher oder schleichender Gewichtsverlust

- veränderter Körpergeruch, süßlich-eitrige Gerüche

- kahle Stellen oder sich bewegende Pünktchen im Fell

- Nasenausfluss, tränende Augen oder nasser Kinnbereich

- Husten, starkes Niesen oder Atembeschwerden

- Schiefhalten den Kopfes und

 

Juckreiz!  :-)

 

Natürlich muss nicht jede Verhaltensänderung sofort ein absolutes Alarmsignal sein. Man denke nur daran, was die Meeridamen im Harem so alles tun, wenn sie brünstig werden... *Hüstel* Doch sollte jeder Halter hier sensibel hinschauen. Ein täglicher Check im Kontakt mit seinen felligen Mitbewohnern sollte für jeden Gurkenschnippler zur Normalität gehören. Dies ist keine minutenlange Untersuchung, sondern Folgendes vom Gehegerand aus:

- Kommen alle Tiere zur Fütterung angelaufen?

- Frisst jeder mit Appetit und in normaler Geschwindigkeit?

- Sind die Augen klar und offen?

- Sind die Schweinchen munter, an der Umgebung interessiert und laufen sie normal?

- Ist der Kot böhnchenförmig oder liegt das Gehege voll mit Matschkötteln?

Fällt hier ein Tier besonders auf, ist es wichtig, sich das Tier genau zu betrachten und gegebenenfalls dem Tierarzt vorzustellen.

 

Ein wöchentliches Instrument zur Überprüfung des Gesundheitszustands ist er TÜV, der zum Beispiel Aufschluss über Gewichtsveränderungen, ertastbare Verhärtungen, verkrustete Ohren oder alles andere gibt. Sie Sauberkeit im Gehege trägt weiterhin zur Gesunderhaltung der Tiere bei und die nicht enden dürfende Zufuhr von Grün, in allen Varianten. Wo wir für die Schweinchen wieder beim Thema wären und der Gurkenschnippler seines Amtes walten kann, nämlich, den Kleinen die Gourmetwünsche von den Augen abzulesen... Und nun auch noch mit einem klitzkleinen "Gesundheitsblick" gewürzt!  :-)

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