Unsere beiden lieben Patenmädchen Maisha und Berenice lebten in der gleichen Gruppe in der Patentierpflegestelle Wörth-Schaidt. Die beiden Freundinnen verstarben im Dezember 2022 nur wenige Tage nacheinander, dehalb möchten wir uns nun auch von ihnen gemeinsam verabschieden.

Im März 2022 kam die hübsche Maisha zusammen mit ihrer Tochter Mafalda und einem weiteren Weibchen zu SOS. Die kleine schwarze Schönheit war zu diesem Zeitpunkt bereits fast 6 Jahre alt. Ihre Handicaps waren für jeden sichtbar, Maishas linkes Auge war durch Osseäre Choristie  komplett weiß und auch ihr anderes Auge trübte sich bereits ein. Zusätzlich zu dieser fast vollständigen Blindheit kam eine Ovarialzystenproblematik. Auch ihre Tochter Mafalda hatte die gleichen Einschränkungen. Unter dieser Voraussetzung war natürlich klar, dass die beiden Damen nicht vermittelt, sondern auf einen Patenplatz ziehen sollten. Gemeinsam fanden sie also ein schönes neues Zuhause in der Patentierpflegestelle Wörth-Schaidt, wo sie in einer großen Gruppe lebten.

In den ersten Tagen war Maisha sehr unsicher, die neue Umgebung und die neuen Mitbewohner schüchterten sie etwas ein. Doch nach und nach fand sich die Süße zurecht und taute mehr und mehr auf. Mit ihrem eingeschränkten Sehvermögen kam sie erstaunlich gut zurecht, es kam nur hin und wieder zu kleinen Zusammenstößen, wenn ein anderes Schweinchen plötzlich auf ihrer blinden linken Seite auftauchte.
 
Im April wurden Maishas gefüllte Ovarialzysten abpunktiert, was der süßen Maus sofortige Erleichterung brachte. Die kleine Dame wurde bewegungsfreudiger und fühlte sich sichtlich wohler. In Folge bekam sie eine medikamentöse Therapie für ihre Ovarialzysten-Problematik.
 
Da sich Maishas Augen in den Folgemonaten etwas verschlimmerten, wurde für sie ein Termin bei einer Augenspezialistin vereinbart. Ihr rechtes Auge hatte sich nun auch verstärkt eingetrübt und an ihrem blinden linken Auge schimmerten die Ränder rötlich. Maishas Augen wurden gründlich untersucht und auch ihr Augendruck wurde gemessen. Die Diagnose lautete: Katarakt in beiden Augen zusätzlich zu der osseären Choristie. Leider ein Vorgang, der nicht aufzuhalten war. Da ihr Augendruck aber im normalen Bereich war, hatte Maisha aufgrund dessen wohl keine Schmerzen in den Augen, die Entfernung eines Auges war also keine Option. In Maishas linkem Auge hatte sich infolge des Katarakts eine Entzündung gebildet, was die rötlichen Ränder erklärte. Augfrund des fortgeschrittenen grauen Stars traten Eiweiße aus, die vom Körper als körperfremd angesehen wurden und deshalb mit einer Entzündung bekämpft wurden. Immer, wenn Maisha gestresst oder aufgeregt war, färbte sich ihr linkes  Auge blutrot, doch Maisha schien das gar nicht zu bemerken. Gegen die Entzündung bekam Maisha Augentropfen, die sie den Rest ihres Lebens bekommen musste. Diese schlugen auch gut an.
 
Maisha lebte ein glückliches Schweinchenleben, futterte stets mit gutem Appetit, hielt ihr Gewicht und nahm rege am sozialen Leben der Gruppe teil. Wenn ihr Auge sie doch einmal störte, hielt sie kurzzeitig den Kopf etwas schief. Ihre Blindheit hinderte sie nicht daran, jede Leckerligabe mitzubekommen und sie streckte ihrer Pflegemama auffordernd ihr Näschen entgegen, bis eine geliebte Erbsenflocke den Weg in ihr Mäulchen fand.
 
Ohne jedes Vorzeichen fand ihre Pflegemama Maisha am Morgen des 15.12.2022 friedlich entschlafen neben ihrem Lieblingshäuschen vor. Maisha wurde etwa 6,5 Jahre alt. Komm gut an, kleiner Stern!
 
Mit großer Traurigkeit nehmen wir Abschied der süßen schwarzen Schönheit Maisha, die immer wieder gezeigt hat, wie man das Beste aus seinen Handicaps machen kann. Auch wenn sie nicht lange bei uns war, hat sie so viel Freude gebracht und wird von ihrer Zwei- und Vierbeinigen Familie sehr vermisst.
 
 

Im Januar 2022 kam die süße Maus im Alter von ca. 4 Jahren zu SOS, ihre Partnerin war verstorben und die Haltung sollte beendet werden. Kurz nach der Vergesellschaftung in der Vermittlungsgruppe stellte Berenice das Fressen ein. Ein sofortiger Besuch bei der Tierärztin zeigte die Ursache: Berenices Herz war im Röntgenbild stark vergrößert und aufgrund dessen ihre Lunge voller Wasser. Vermutlich war die Krise durch den unvermeidlichen Stress der Vergesellschaftung mit dem Hintergrund eines unentdeckten und unbehandelten Herzfehlers ausgelöst worden. Die kleine Dame wurde umgehend medikamentös behandelt und bekam zusätzlich Sauerstoff. Am nächsten Tag ging es ihr dann bereits gut genug, dass sie wieder nach Hause in die Pflegestelle ziehen konnte. Dort wurde sie mehrere Tage intensivmedizinisch betreut und gepäppelt.
 
Doch nicht nur die gute Pflege, auch Berenice's unglaublicher Kämpfergeist und ihr Lebenswille brachten sie schließlich über den Berg. Die kleine Maus gewann diesen Kampf, sie fraß mit zunehmendem Appetit und behauptete sich mehr und mehr in der Gruppe. Endlich konnte die junge Dame ihre Persönlichkeit zeigen, sie taute zusehends auf und wurde immer frecher. Da ihre Medikamente gut eingestellt waren - natürlich musste sie lebenslang Herzmedikamente bekommen - stand ihrem Umzug in ihr Für-Immer-Zuhause nichts mehr im Weg.
 
Anfang Mai war der große Tag gekommen, Berenice zog um in eine liebe Gruppe aus einem Kastraten und vier anderen Weibchen. Anfangs überforderte die große Gruppe Berenice etwas, doch sie fand rasch Gefallen an der größeren Schweinchengemeinschaft und fand ihren Platz in der Gruppe. Dieses Mal - Berenice erhielt ja Medikamente für ihr krankes Herz - hatte die Aufregung des Umzugs keinerlei gesundheitlichen Probleme zur Folge.
 
Berenice wurde ein glückliches Rudelmitglied, sie freundete sich mit allen Schweinchen an und teilte auch einmal ihr Schlafhäuschen mit einem Mitschweinchen. Sie liebte frisches Wiesengrün, das Frischfutter-Buffet, Leckerlis, Schläfchen in Kuschelsachen und alles andere, was Meerschweinche gerne machen. Von der schüchternen, verhuschten Maus vom Januar 2022 war keine Spur mehr zu sehen, Berenice's neues Ich war selbstbewusst, frech und zufrieden. Ihre Medikamente nahm sie, in leckeren Päppelbrei verpackt, wie eine vorbildliche Patientin. Von ihrer Pflegemama bekam sie den Kosenamen "Schokostückchen", schließlich war sie schokoladenbraun und einfach nur süß!
 
In ihrem Zuhause waren Berenice leider nur sieben sorgenfreie Monate vergönnt. Ihr ging es gut, sie fraß mit gutem Appetit, hielt ihr Gewicht und sauste lebensfroh durchs Gehege, bis sie am Morgen des 17.12.2022 unerwartet nicht zum Frühstück aus ihrem Häuschen kam. Ihre Pflegemama sah, dass Berenice eine starke Flankenatmung hatte und der Verdacht lag nahe, dass an ihrer Herzsituation etwas plötzlich gekippt war. Umgehend wurde ein Termin bei der Tierärztin vereinbart, wo sich die Vermutung leider bestätigte. Berenice's Herz war nur noch sehr schwach, aufgrund dessen war ihre Lunge voll Wasser gelaufen - der Grund für ihr starkes Pumpen. Da es keine Aussicht auf Besserung gab, entschied sich ihre Pflegemama schweren Herzens zusammen mit der behandelnden Tierärztin, Berenice sanft entschlafen zu lassen. Berenice wurde fast fünf Jahre alt. Run free, kleines Herzensschweinchen und lass es dir auf den immergrünen Wiesen gut gehen!
 
Mit grosser Traurigkeit nehmen wir Abschied von der kleinen Kämpferin Berenice, die nicht nur physisch ein großes Herz hatte, in dem eine ganz große Persönlichkeit steckte. Jedem in der Gruppe und natürlich auch ihren Pflegeeltern wird das kleine Schokostückchen enorm fehlen!

 "Die Welt stand still, als Du gegangen bist.
Die Sonne ging unter für mich.
Aber es gibt irgendwann ein Wiedersehen
und darauf freue ich mich."

unbekannter Verfasser

 Kommt gut an, ihr geliebten Mädels!


 

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