Unser lieber Biscotto verstarb im August 2021 und bestimmt habt ihr euch gefragt, wo sein Nachruf bleibt. Natürlich haben wir den kleinen Bub nicht vergessen, aus persönlichen Gründen erscheint der Nachruf erst heute.
 
Im Oktober 2021 kam Biscotto zusammen mit seiner Partnerin zu SOS, der kleine Mann war zu diesem Zeitpunkt etwa 9 Monate alt. Bei der Aufnahme fiel auf, dass eine Darmausstülpung zu tasten war. Der Verdacht auf einen Leistenbruch lag nahe, doch die tierärztliche Abklärung zeigte, dass der Grund in einer schlecht durchgeführten Kastration lag. Biscotto wurde operiert, damit der Darm sicher im Bauchraum blieb, diesen Eingriff meisterte er mit Bravour. Nun sollte der Suche nach einem schönen neuen Zuhause nichts mehr im Wege stehen.
 
Jedoch verhielt sich der kleine Biscotto gar nicht altersgemäß wie ein junges Schweinchen. Er schlief übermäßig viel, zudem fielen seiner Pflegemama Atemgeräusche bei ihm auf. Bei der Tierärztin zeigte sich, dass Biscottos Lunge in sehr schlechtem Zustand war. Der Befund war nicht ganz eindeutig, es hatte ein Lymphom oder ein tumoröser Vorgang dahinterstecken können. Um dem lieben Bub Erleichterung zu verschaffen, wurde eine umfangreiche Therapie zusammengestellt. Neben einigen Medikamenten musste Biscotto täglich inhalieren, was ihm zusehends gut tat, auch wenn er nicht so wirklich davon zu überzeugen war. Trotzdem machte er brav mit und nahm auch seine Medikamente mit Päppelbrei ohne zu murren.
 
Zusätzlich zu seiner chronischen Lungenproblematik, kämpfte der Bub gegen Hautprobleme. Er kratzte sich immer wieder Stellen auf, hatte gerötete und schuppige Hautstellen. Sämtliche Untersuchungen auf Parasiten blieben ergebnislos, vermutlich lag dem Problem eine allergische Reaktion zugrunde, die die ohnehin schwierige Teddy-Haut zusätzlich stresste. Auch dagegen wurde ein Therapieplan aufgestellt.
 
Biscotto war trotz dieser Baustellen stets ein fröhlicher kleiner Sonnenschein, er hüpfte gerne auf die Etagen, umsorgte seine Partnerin und war immer für ein Leckerchen zu haben. Im Laufe der Zeit sorgten die Therapien für deutliche Besserung von Biscottos Krankheitssymptomen. Auf Kontrollröntgenaufnahmen sah seine Lunge zunehmend besser aus, Atemgeräusche waren auch nicht mehr zu hören.
 
Für den kleinen Biscotto bedeutete dies, dass er von seiner Krankenstation umziehen durfte in sein Für-Immer Zuhause in der Patentierpflegestelle Einhausen. Hier lebte sich der kleine Schatz sehr schnell ein. Seinen Job als Haremswächter machte er bravourös, ließ sich jede Menge frisches Wiesengrün schmecken und donnerte auch mal quer durchs Gehege, wenn er seine "5 Minuten" hatte. Biscotto bekam weiterhin seine Medikamente und inhalierte auch täglich, es schien alles unter Kontrolle zu sein.
 
Im August kamen 2022 kamen leider die Atemgeräusche zurück. Biscotto wurde tierärztlich untersucht, die Röntgenbilder blieben wiederum uneindeutig, ein Tumor war nicht auszuschließen. Ein Behandlungsversuch mit Antibiotika schlug fehl, die Atemgeräusche blieben. Biscotto machte jedoch einen sehr munteren Eindruck, er hatte einen guten Appetit und nahm auch ganz normal am Gruppenleben teil. Nichts deutete darauf hin, dass sich die Situation am 31.08. so dramatisch verschlechtern würde. Am Vorabend war Biscotto etwas ruhiger und zurückgezogener gewesen, am Morgen atmete er sichtlich schwerer und wollte nicht aufstehen. Natürlich wurde er umgehend einem Tierarzt vorgestellt, wo eine Notfallbehandlung mit Entwässerung und Cortison begonnen wurde, da der kleine Mann natürlich eine Chance bekommen sollte. Doch leider konnte dem Schatz nicht mehr geholfen werden, er entschlief sanft auf dem Nachhauseweg vom Tierarzt. Aufgrund dieses schnellen Verlaufs gehen wir davon aus, dass wohlmöglich doch ein tumoröses Geschenen in Biscottos Lunge ausschlaggebend war.
 
Mit grosser Traurigkeit nehmen wir Abschied von unserem kleinen Wuschel-Buddha, der so viel Freude und Fröhlichkeit in jede Gruppe gebracht hat.
 
Biscotto durfte nur etwa 1,5 Jahre alt werden. Leb wohl, kleiner Bub, auch wenn du nur so kurz da warst, hinterlässt du eine große Lücke!
 
Seine Pflegemama möchte dem lieben Bub noch die folgenden Worte mit auf den Weg geben:
 
"Mein lieber kleiner Biscotto,
 
als klar war, dass Du wegen Deiner Lungenprobleme als Patenbub im Verein bleiben darfst und ich gerade ein Plätzchen frei hatte, war schnell klar, dass Du zu mir ziehen wirst. Deine bisherige Partnerin Nua habe ich gleich auch mitgenommen und Anfang Mai 2022 seid Ihr beide dann nach Einhausen gezogen.
 
Ganz lieb und rührend habt Ihr beide Euch um die kränkelnde Shania gekümmert. Ihr wart von Anfang an eine warme, fürsorgliche Familie und eine Vergesellschaftung gab es eigentlich nicht. Das Beste, was passieren konnte, brauchte sie doch wieder Gesellschaft. Nachdem Shania wenige Wochen später den Kampf gegen ihre schwere Krankheit verloren hatte, zog Patenmädchen Jolina ein. Und ihr hast Du beim Einzug dann auch gezeigt, wer hier die Hosen an hat. Das Ganze auf deine eigene pragmatische Art und überhaupt nicht wild oder gar aggressiv. Ihr Drei habt Euch schnell ganz toll zusammengefunden.
 
Die Lunge hat Dir immer wieder mal Probleme bereitet, wir inhalierten regelmäßig und es gab entsprechende Medikamente. Das fandest Du mal mehr und mal weniger gut. Und auch wenn es nach den Medikamenten mit den Erbsenflocken zu lange gedauert hat, konntest Du schauen wie ein kleines Grumpy Pig. Wenn es dann aber ordentlich Wiese gab, war Deine kleine Welt wieder voll in Ordnung und Du hast das Leben genossen, warst ein fröhlicher, genügsamer kleiner Schweinemann, oft mit einem kleinen "Lächeln" auf den Lippen. Rumflitzen war nicht mehr so Deines. Wenn Du es doch mal gemacht hast, warst Du danach immer erst mal gehörig platt. Die Lunge hat das einfach nicht mehr hergegeben.
 
Auf dem Röntgenbild konnte ein Tumor nicht sicher ausgeschlossen werden und die Atemgeräusche wollten einfach nicht mehr weg gehen.
 
Am Wochenende warst Du mal wieder, wie in der Vergangenheit schon öfter mal, nicht ganz so fit, Montag früh dann aber wieder der kleine Spaßvogel, der nach einem Nickerchen auf dem Weg zum Futterplatz sehr entgeistert geschaut hat, als da noch gar nichts war, weil ich noch geschnippelt habe. Dienstag Morgen hast Du nach dem Inhalieren begeistert Deinen Belohnungs-Päppelbrei und Leckerchen eingefordert.
 
Am Dienstag Abend nach der Arbeit dann hast Du fast nur gelegen und sehr schwer geschnauft. Päppelbrei hast Du gerne und dankbar freiwillig auch über Nacht angenommen. Wie mit der Tierärztin früher schon besprochen, habe ich schon mit den entsprechenden Medikamenten begonnen und Mittwoch früh sind wir sofort zum Tierarzt und Du hast weitere Notfallmedikamente bekommen. Auf dem Nachhauseweg bist Du dann leider für immer eingeschlafen.
 
Mein kleiner Wuschel-Buddha, Du durftest nur gut eineinhalb Jahre alt werden und es tut mir so leid, dass ich Dir nicht noch mehr helfen konnte. So lebensfroh warst Du und hast Deine viel zu kurze Zeit sehr genossen. Nun komme gut an auf den immergrünen Wiesen und hab es wohl, kleiner Goldschatz!
 
Wir vermissen Dich alle sehr!
Deine Familie"
 
"Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus,
flog durch die stillen Lande, als flöge sie nach Haus."
 
Joseph von Eichendorff

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.