Yukiko kam im November 2018 zusammen mit zwei weiteren Weibchen in den Verein, da der Bock der Gruppe verstorben war und die Haltung aus persönlichen Gründen beendet werden sollte.
Yukiko wurde dem Tierarzt vorgestellt, da sie einen Ballenabszess hatte, dort wurden desweiteren auch Zysten bei der Maus festgestellt. Da Ballenabszesse immer so eine Sache sind, wurde beschlossen, dass Yukiko als Patenschweinchen im Verein bleiben sollte. Kurz darauf zog sie somit also in ihre Patentierpflegestelle. Hier war gerade ein Seniorböckchen frisch verwitwet, seine beiden Damen verstarben innerhalb kurzer Zeit beide. So kam zu Yukiko auch noch Patendame Adalyn hinzu und nach einigen Anfangschwierigkeiten (Yukiko liess die Chefin heraushängen, der Bub flüchtete sich ins Häuschen) wurden die Drei ein super Team.
Yukiko´s Füsschen wurde liebevoll gepflegt und so verheilte der Abszess zusehends. Inzwischen hatte sich die liebe Maus zur Erbsenflocken-Bettel-Königin entwickelt, die ihre Pflegemama ganz rasch um die (verletzte) Pfote gewickelt hatte.
Der Abszess verheilte mit konstanter Pflege tatsächlich vollständig, ab da musste die Pfote jedoch bei geringster Rötung usw. gleich entsprechend gepflegt werden. Jedoch machten inzwischen Yukiko´s Zysten Probleme, ihr Verhalten wurde problematisch, sie stänkerte und stand ständig unter Strom. So bekam sie eine entsprechende Therapie, die Gott sei Dank sehr bald anschlug, so dass Yuki, wie sie liebevoll genannt wurde, wieder ihr liebenswürdiges Selbst sein konnte.
Die Hormontherapien wurden ab und an wieder nötig, die Zysten waren zeitlebens bei Yuki präsent, allerdings halfen die Therapien immer sehr schnell und hielten einige Zeit an, sodass Yuki sehr gut damit leben konnte. Eine Kastration sollte ihr nur als allerletzte Hilfemöglichkeit zugemutet werden, da dies bei Weibchen ein grosser und sehr risikoreicher Eingriff ist. Doch dazu musste es glücklicherweise niemals kommen.
 
So ging es Yuki wirklich gut, sie genoss ihr Leben in vollen Zügen, im März 2019 wurde sie wieder beim Tierarzt vorstellig, da sie ihr rechtes Hinterbein nicht mehr vollständig belastete, im Röntgen sah man auch warum: Yuki hatte eine Entzündung im Fussgelenk. Desweiteren sah man im Röntgenbild noch, dass sie Arthrose mit knöchrigen Zubildungen in diversen Gelenken hatte, insgesamt war ihre Knochenstruktur nicht sehr gut, sowie auffällige dunkle Punkte in der Lunge.
Ab und an hatte Yuki Atemgeräusche, die aber immer von den oberen Atemwegen kamen und nach kurzer Behandlungszeit immer wieder verschwanden, manchmal auch für eine längere Zeit. Yuki´s Lunge klang immer gut, wenn sie beim Tierarzt war. Insgesamt schien Yuki das alles nicht zu stören, sie war schön propper, frass gut und es ging ihr gut, sie war fit und munter.
 
Anfang Februar 2021 ging es Yukiko mit einem Mal nicht gut, sie war die Tage vorher etwas müder als sonst gewesen, kam aber zum Fressen, alles schien soweit normal, bis sie eines Tages dann beim Abendessen sehr mäkelig frass, den danach angebotenen Päppelbrei nahm sie allerdings liebend gerne an. Das Frühstück verschmähte sie komplett und auch den Brei wollte sie diesmal nicht wirklich. Später dann war Yuki natürlich beim Tierarzt, sie war etwas wackelig auf den Beinen, die Diagnosefindung gestaltete sich sehr schwierig, da sich Yukiko heftig wehrte, der Tierarzthelferin sogar vor lauter Aufregung in den Finger biss, sich nicht richtig die Zähne kontrollieren liess, an weitere Diagnostik wie Ultraschall oder Röntgen war nicht zu denken. Es war jedoch eindeutig, dass Yuki wohl Schmerzen irgendeiner Form hatte.
So bekam sie Schmerzmittel und andere Medikamente auf Verdacht, in der Hoffnung, dass sich Yuki stabilisieren würde und sie wieder besser würde fressen können.
Vier Tage später war ihr Zustand leider nicht wirklich besser, so verbrachte Yukiko den Tag bei ihrer Tierärztin, dort konnten dann mit Zeit und Ruhe über den Tag verschiedene Untersuchungen gemacht werden. Leider liess sich trotzdem keine eindeutige Diagnose stellen, Zähne und Kiefer waren in Ordnung, hier gab es keinen Grund zu finden, dass Yuki nichts fressen mochte, ein ganz kleines Lungenödem hatte sie, hierfür bekam sie vor Ort eine Entwässerungsspritze, Medikamente für Zuhause und auch eine Herzmedikation. Dennoch gab es nichts Konkretes, woran man ihren Zustand festmachen konnte.
 
So war es natürlich eine sehr schwierige Situation zu entscheiden, was nun geschehen sollte. Da es durch Entwässerung und Herzmedikation die Chance auf Besserung gab, nahm ihre Pflegemama sie an diesem Tag wieder mit nach Hause, zwei Tage später sollte ein Kontrolltermin stattfinden. Wäre hier keine deutliche Besserung zu sehen und würde sich dazwischen etwas negativ verändern, würde Yukiko früher wieder vorstellig und dann wäre die Erlösung der nächste Schritt gewesen.
 
Am anderen Morgen, am 10.02. hatte Yuki ihrer Pflegemama diesen Schritt abgenommen, sie war Zuhause entschlafen.
Natürlich folgten daraufhin quälende Gedanken, ob man das Richtige getan hatte, ob man anders hätte entscheiden sollen... wenn man Tiere versorgt und pflegt, kennt man diese Gedanken. Hätte man Yuki gleich gehen lassen, hätte man sich gefragt, ob man zu vorschnell war...
Fakt ist, es gab die Möglichkeit, dass die Medikamente anschlagen und es Yuki besser gehen würde, gerade auch, da man keine wirkliche Diagnose in der Hand hatte, diese Chance sollte sie bekommen. Es ist wirklich so schmerzvoll, dass das Schicksal es anders wollte.
 
Wir sind von ganzem Herzen traurig, Yukiko war eine so liebe, starke und lebensfrohe Schweinedame. Sie hinterlässt eine grosse Lücke. Yukiko wurde  6+ Jahre alt. Komm gut an, liebe Maus!
 
Ihre Pflegefamilie möchte Yukiko noch folgende liebende Worte mit auf den Weg geben:
 
"Meine liebe Yuki,
wir vermissen dich immer noch so sehr, trotzdem sind wir froh, dass du bei uns gelebt hast und wir dich auf deinem letzten Weg begleiten durften.
Du warst immer ein selbstbewusstes Schweinchen, das wusste, was es will.
Ich hoffe, es geht dir jetzt gut, wo du gerade bist.
In Liebe deine Pflegefamilie Petra und Robert 💓"
 
 
"Still wird's! Und als den tiefen Frieden
ein leises Wehen jetzt durchzog,
da mocht' es sein, daß abgeschieden
die Erdenseele aufwärts flog."
Theodor Fontane
 
Lass es dir gutgehen, liebe Yukiko, wo immer du jetzt bist!

 
 
 

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