Mitte November 2019 haben liebe Menschen auf der Straße eine sich bewegende Tüte entdeckt, darin ein Meerschweinchen.
Flugs wurde der kleine Knopf zur Versorgung ins Tierheim Heppenheim gebracht wo er den Namen „Baggy“ bekam.  Sein Zustand war miserabel, völlig ausgehungert, von Parasiten geplagt und fast kahl. Man war nicht sicher, ob er die erste Nacht überhaupt überstehen würde. Ein Halter, dem er entlaufen sein könnte, meldete sich auch nach einem Facebook-Aufruf durch die Finder nicht.
 
 
Baggy im Tierheim
 
Baggy wurde gegen die Milben behandelt und liebevoll versorgt. In den ersten paar Tagen im Tierheim nahm der Bub stattliche 100 g zu und erholte sich zusehends. Und Kuschelsachen lernte er kennen…und lieben :-) Allerdings fiel auch eine massive Fehlstellung eines Hinterbeinchens auf. Deswegen kam eine Vergesellschaftung in eine der bestehenden Gruppen nicht in Frage, obwohl Baggy sich nach einigen Wochen soweit erholt hatte, dass er bereit war für eine neue Schweinchenfamilie. Auch weitere Vergesellschaftungen, die in Vermittlungsgruppen leider doch immer wieder vorkommen, sollten ihm erspart werden. Und eine Vermittlung sollte, wenn überhaupt, auf Grund seines Handicaps ohnehin nur in sehr erfahrene Hände erfolgen. Gesellschaft für den kleinen Mann musste aber auf alle Fälle bald sein…was also tun?
 
Und da kam SOS Meerschweinchen ins Spiel. Mit dem Tierheim Heppenheim stehen wir immer wieder in gutem Kontakt und nehmen auch gerne an deren Festen mit unserem Infostand teil. Das Schicksal des kleinen Kerls ging uns allen sehr zu Herzen und so wurde schnell beschlossen, dass Baggy seinen Platz als Patenbub bei uns im Verein finden und endlich zur Ruhe kommen soll.
 
 
 Am 12. Januar 2020 war es dann soweit, Baggy zog in die Patenpflegestelle nach Wiesbaden-Medenbach. Und stellte hier so einiges auf den Kopf…
 
 
 Baggy - bei uns angekommen
 
 
Eine Vergesellschaftung in die bestehende Gruppe scheiterte, der Bub hatte unsägliche  Angst vor den „dunklen“ Tieren der Gruppe. Auch ein Versuch alleine mit ihm und den zwei helleren Mädels der Gruppe klappte überhaupt nicht.
 
Dann die Überraschung als die schon leicht verzweifelte Pflegestelle kurzerhand Vermittlungsböckchen Finley zu Baggy gesellte…hier wurde nur kurz geklärt, wer das Sagen hat und ab da herrschte Ruhe. Nach einigen Tagen wird nun zusammen vom reichhaltigen Buffet gespeist und geruht. Baggy genießt ausgiebig und begeistert die angebotenen Kuschelsachen und lässt sich abends sehr gerne von Finley zum Erlernen des gemeinsamen Kontrollgangs durch das Gehege abholen. Hier und auch beim gemeinsamen Chillen im Häuschen nimmt Finley immer wieder große Rücksicht auf das Handicap-Beinchen. Wohl durch die ganze Aufregung musste Baggy auch noch erneut gegen Milben behandelt werden, aber das hindert den kleinen Mann nicht daran, zu essen „wie ein schwarzes Loch“ und sich rundum wohl zu fühlen. Bei dem deswegen nötigen Tierarztbesuch bestätigten auch hier die Tierärzte, dass es sich bei Baggys Fehlstellung um etwas Älteres handelt. Es liegt nahe, dass das Beinchen mal gebrochen war und schief zusammen wuchs. Beim Sauberhalten der Perinealtasche braucht er daher nun tägliche Unterstützung, kann aber trotz seines Handicaps auch sehr schnell flüchten, wenn Zweibein mit Rausfangen droht... .
 
Baggy(rechts) mit seinem Kumpel Finley
 
Mittlerweile ist Baggy auch immer öfter im Gehege unterwegs zu sehen. Von Finley hat er die große Kunst des um die Kralle-Wickelns und Bettelns schon fast perfekt gelernt, und beim Fressen sind sich die Beiden ohnehin einig…wenn es nicht schnell genug geht, muss eifrig geschimpft und gemeckert werden!
 
Im entspannten Zusammenleben mit Finley zeigt sich Baggys Handicap auch immer weniger deutlich. Seine weitere Entwicklung muss nun sehr genau beobachtet werden. 
 
 
 
Lieber Baggy, wir sind froh, dass Du den Weg zu uns gefunden hast und Dich so toll und dankbar zeigst, und liebes Tierheim Heppenheim, vielen Dank für das Vertrauen und die tolle unkomplizierte Zusammenarbeit! 
 
 
 
 
 
 

 

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