Henry & Co.: Was bisher geschah....

Folge 1: Die Katastrophe
Folge 2: Die Rettung
Folge 3: Im neuen Zuhause
Folge 4: Bei der Weißkittel-Frau
Folge 5: Der Kaufkäfig
Folge 6: Der geölte Blitz
Folge 7: Schnipp-Schnapp
Folge 8: Die Privatzucht
Folge 9: Alle Seelen sind gleich groß
Folge 10: Der Eigenbau
Folge 11: Endlich vereint
Folge 12: Wie der Hund auf's Schwein kam
Folge 13: Von Schwänzchen und Schubladen

HENRY: Hallo Leute, ich bin's wieder, euer Henry.

Ihr erinnert euch bestimmt, dass ich schon erzählt hatte, dass Röschen und ich gar nicht so richtig glücklich waren mit dem Standort unseres Eigenbaus auf dem Fuß­bo­den im Esszimmer. Und die Kerstin ja auch nicht.

TOFFEE: Ach ja, der scheppernde Geschirrschrank und der gelbe Staub.

HENRY: Genau. Also hat sie überlegt, wohin wir wohl umziehen könnten. Viele Mög­­lichkeiten gab es nicht. Ins Schlafzimmer wollte sie uns nicht stellen wegen des gelben Bäh-Staubs und der Geräusche.

CLARA: Als wären wir nachts laut...

HENRY: Naja, nicht alle Menschen finden es gut, wenn in ihrem Schlafzimmer nachts getrappelt und gequiekt und geschmatzt wird. Aber gemeint hab' ich eigentlich, dass wir da auch nicht hin wollten, weil die Kerstin so schnarcht. Daneben kann doch kein Schwein schlafen.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Henry, du bist eine indiskrete Plaudertasche.

HENRY: Fans lieben reisserische intime Details.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Ja, aber aus dem Leben der STARS, nicht aus dem Leben ihrer PUTZFRAU! Außerdem ist das hier eine seriöse Kolumne.

HENRY: Och... Schulter-zuck-MUIG. Jedenfalls kam für uns eigentlich nur das Gä­ste­zimmer in Betracht. Das hatte aber einen kleinen Schönheitsfehler, es war näm­lich voll. Da stand ein großer Kleiderschrank und ein Vitrinenschrank und ein Regal und ein Aufklappsofa für Übernachtungsgäste. Und da sollte jetzt auch unser Heim hin­ein.

CLARA: Na, dafür musste dann ja wohl was anderes raus.

HENRY: Das dachte die Kerstin auch erst, aber sie wollte eigentlich alle Möbel behal­ten, weil sie nicht wusste, wo sie sonst das ganze Zeug aus den Schränken hin tun sollte.

TOFFEE: Ich verstehe gar nicht, dass die Menschen so viele Sachen haben, dass sie dafür ganze Schränke brauchen.

Toffee

KERSTIN-ZWEIBEIN: Ihr wisst aber schon, dass alle eure Sachen einen eigenen Schrank füllen. All die Kuschelsachen, Handtücher, Moltontücher, gepolsterte Unter­lagen, Häuser, Tunnels und Röhren, die Heusäcke, die Dosen mit den Erbsenflocken und Sonnenblumenkernen, eure Notfallapotheke, das Klappgehege für den Ur­laub. Und damals gab es ja noch die Säcke mit der Einstreu.

JANE: Ui, das ist ja doch schon eine ganze Menge.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Und dazu kommen noch die Wäschetonne für eure gebrauchten Tücher und natürlich euer eigenes Fach im Kühlschrank.

CLARA: Wir scheinen wohlhabender zu sei, als wir dachten.

HENRY: Naja, ihr seht ja, dass jedes bisschen Stauraum benötigt wurde. Also hat die Kerstin so lange gemessen und immer wieder Möbel in ein Rechteck gemalt bis sie dachte, dass dann alles in das Zimmer passt, was vorher auch drin war und unser Haus noch extra.

JANE: Optimistisch ist sie ja, das muss man ihr lassen. Anerkennend-MUIG.

HENRY: Ja. Und sie hat es tatsächlich geschafft, auch wenn man die Ausziehcouch nicht mehr ausziehen kann und man zum Fensteröffnen auf die Couch klettern muss.  Aber zwischen Fenster und Tür ist die große freie Ecke entstanden, in der jetzt unser Haus steht.

TOFFEE: Da musste sie doch bestimmt wieder Schränke ausräumen und rumschieben und wieder einräumen.

HENRY: Klar doch. Und das war wohl richtige Schwerarbeit und die Vitrine und den Schrank nebeneinander zu schieben war wohl auch nicht so leicht. Da ging es um Millimeter und sie musste die Tür dafür aushängen.

TOFFEE: Da schämt man sich ja fast, dass sie wegen uns so viel Arbeit hatte.

JANE: Da brauchst DU dich doch nicht schämen, du warst doch damals noch gar nicht hier.


Clara

CLARA: Außerdem sind wir Notschweinchen und die Kerstin sagt doch immer, dass wir es verdient haben, jetzt ein so schönes Leben zu führen wie es nur möglich ist. Ich finde es toll, dass wir hier unser eigenes Zimmer haben.

TOFFEE: Und wo schlafen jetzt die Übernachtungsgäste?

CLARA: Na, hier jedenfalls nicht mehr. Auf die Nicht-Mehr-Auszieh-Couch passt höchstens noch ein Zwerg, hihi. Ein KLEINER Zwerg.

HENRY: Gäste schlafen jetzt auf dem Sofa im Wohnzimmer. Aber so oft passiert das ja nicht. Die meisten Gäste gehen ja abends wieder. Aber weil wir jetzt für immer sind, hat die Mama Kerstin halt uns das Zimmer gegeben. Und auf dem Fußboden sollten wir auch nicht mehr stehen, also musste ein Tisch her. Sie hatte noch eine alte Tischplatte aus Holz von einem Schreibtisch, den sie in ihrer Jugend benutzt hat.

CLARA: Hihi, eine Antiquität also.

JANE: Besorgt-MUIG. Psst, sag das lieber nicht so laut, sonst kriegen wir nachher keine Gurkenscheibe.

HENRY: Da hat die Kerstin also neue Füße drunter geschraubt. Dabei hat sie ganz schön gestöhnt, weil dafür so dicke Schrauben vorgesehen waren, die wollten sich aber nicht reindrehen lassen, weil das eine so dicke harte Holzplatte ist. Ihr Akkuschrauber hat das gar nicht geschafft und die Mama Kerstin hat gesagt, dass sie gar nicht weiß, wie sie das von Hand schaffen soll, wo in ihr selber doch nicht mal ein Akku ist. Sie hat etliche Anläufe gebraucht und immer wieder Pause gemacht, aber irgendwann waren die Schrauben drin und der Tisch stand.

JANE: Und da kam dann euer Eigenbau drauf?


Henry

HENRY: Noch nicht ganz gleich. Ihr erinnert euch doch, dass die Kerstin im Ess­zim­mer den Geschirrschrank ausräumen und wegschieben musste, um unseren Eigenbau in die Ecke zu kriegen.

CLARA: Au Backe, das musste sie jetzt bestimmt wieder machen, um euer Haus wie­der aus der Ecke raus zu kriegen.

HENRY: Ganz genau. Sie hat gesagt, wenn man die Meerihaltung plant, muss man vor­her für mindestens ein Jahr ins Fitnessstudio, um den kommenden Anforderun­gen gewachsen zu sein. Aber wenn die Meeris dann da sind, kann man das Fitness­studio wieder kündigen, weil man dann Krafttraining genug hat. Unser schwerer Ei­gen­bau musste dann auch noch hochkant transportiert werden, weil er sonst nicht durch die Türen gepasst hätte.

TOFFEE: Ist euch dabei nicht schlecht geworden?

HENRY: Beim Transport waren wir nicht im Haus. Die Mama Kerstin hatte uns in die Transportbox gepackt und das Haus ganz leergeräumt für den Umzug. Und als der Eigenbau dann auf dem Tisch stand hat sie alles schön neu eingestreut und wir be­kamen direkt eine kleine Etage dazugebaut als Erweiterung.

JANE: Das ist die, die wir jetzt ganz oben rechts haben?


Eigenbau, 2. Ausbaustufe

HENRY: Ja, die mit dem Heuwägelchen drauf. Röschen und ich fanden unser neues Zim­mer total klasse. Ein bisschen zurückgezogen, so dass man auch in Ruhe ein Schläf­chen machen konnte, aber doch so, dass wir alles Wichtige im Blick hatten.

JANE: Ja, dass wir den Flur so überwachen können, ist super. So kann hier keiner un­bemerkt von einem Zimmer ins andere gehen. Und ich kann ganz laut pfeifen, wenn ein Zweibein auftaucht, damit es auch dran denkt, uns ein Leckerchen zu ge­ben.

TOFFEE: Deshalb hast du ja auch den Spitznamen "Hupe".

JANE: Aber ihr müsst zugeben, dass meine Erfolgsquote beeindruckend ist, stolz-MUIG.

HENRY: Ja, die Kerstin hat gesagt, du wärst ein zum Leben erweckter Be­we­gungs­mel­­der.

TOFFEE: Ich finde es gut, dass man von hier aus die Kühlschranktür hört. Das Ge­räusch mag ich am liebsten.

CLARA: Ich mag das Schmatz-Plopp-Geräusch, das der Deckel von der Dose mit den Sonnenblumenkernen beim Öffnen macht. Schwärm-MUIG.

HENRY: Jedenfalls ist das hier seitdem unser Zimmer und die Mama Kerstin hat unter dem Tisch noch genug Stauraum, um die meisten von unseren Sachen unterzu­brin­gen. Und als nächstes wollte sie dann das Problem mit dem gelben Staub an­packen. Aber davon erzähle ich euch nächstes Mal. Ich hab' nämlich gerade die Kühl­schranktür gehört. Scheinbar hat die Mama Kerstin gerade unsere Gurkenschei­ben abgeschnitten. Jane, pfeif doch mal.


Jane

JANE: Mmuuiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiigggggg........!!!!!!!!

KERSTIN-ZWEIBEIN: Hey, ihr kleinen Terroristen, die Gurke ist noch zu kalt zum essen.

JANE: Hat sie gerade "Terroristen" zu uns gesagt?

CLARA: Ist doch egal, Hauptsache sie bringt bald die Gurken.

HENRY: Nicht, dass sie die jetzt in die Mikrowelle tut...

TOFFEE: Das wäre aber ein grausamer Gurkenmeuchelmord.

KERSTIN-ZWEIBEIN: Bin schon da.

SCHWEINCHEN-CHOR: Gurke, Gurke, Gurke!!!

KERSTIN-ZWEIBEIN: Hier, bitte schön.

HENRY: Danke. Also tschüss dann, mjamm schmatz, bis nächste Woche.

..... Fortsetzung folgt nächste Woche Samstag....


 

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