Am 19.November trafen wir uns wieder zu unserem zweimonatigen Pflegestellentreffen. Diesmal bei unserer Telefonisten Isabell. Dort gab es leckere Kürbiscremesuppe und wir diskutierten über viele Themen, die uns auf dem Herzen liegen. Beschlüsse, welche wir in die Mitgliederversammlung bringen möchten, wie können wir mehr Helfer für Besuche bei unseren ehemaligen Schützlingen finden, wie den Bekanntheitsgrad weiter steigern, wie sollen die Tierheimfeste im nächsten Jahr laufen. Es kommen immer wieder viele Themen zusammen, bei denen es wichtig ist sich zu treffen und persönlich auszutauschen. Auch frühere Themen werden immer wieder hervorgeholt, aufgearbeitet, zum Abschluss gebracht oder weiterhin auf der To-Do-Liste belassen. Es ist schon fast, wie in einer kleinen Firma. Manchmal fragt man sich, wie es sein kann, dass man neben seiner Vereinsarbeit noch einer wirklichen Arbeit nachgehen kann....
Nach dem Mittagessen und dem anschließenden Themenaustausch, kam dann natürlich auch der gemütliche Teil. Wenn sich Frauen treffen, wird auch immer gerne viel erzählt und gelacht. Bei leckerer Donauwelle und Miniküchleins macht das natürlich noch mehr Spaß.
Keine Ahnung, wie wir dann auf dieses Thema gekommen sind, aber plötzlich stand im Raum, was machen wir eigentlich mit dem toten Körper, wenn eines unserer kleinen Schützlinge gestorben ist. Manche von uns haben keinen eigenen Garten oder bei großen Pflegestellen, kann da doch auch mal der Platz knapp werden. Also wie läuft das, auch wenn man nicht gerne darüber spricht?
Ich selbst, als Pflegestelle Biblis, habe einen eigenen Garten und kann dort die fleischliche Hülle meiner Lieblinge vergraben, nur wie geschrieben, der Platz ist begrenzt. Also im Jahr 2010 leider sehr viele Tiere gestorben sind, machte sich mein Mann darüber doch einige Gedanken, denn er übernimmt das Ausheben des Grabes. Wir müssen platzsparender werden, war seine Überlegung. Und so können wir nun einen Erdbohrer unser Eigen nennen, welcher platzsparend ein senkrechtes Loch in die Erde schraubt. Nun muss ich mir aber immer merken, wo der Kopf des Tierchens ist, denn mit dem Kopf nach unten, möchte ich es nicht ins Loch stecken....
Eine andere Pflegestelle hatte das Platz sparen ebenfalls optimiert, genauer gesagt der Vater. Unter einem großen Stein, so dass der Hund nicht buddeln konnte, wurde ein sehr tiefes Loch ausgehoben und vor langer Zeit, dass erste Tierchen begraben... nach und nach wurde die Tiefe des Loches immer kleiner und weitere Schweinchen fanden ihre letzte Ruhe unter diesem Stein..... nur jetzt passt keines mehr darunter... also was nun?
Zwei weitere Pflegestellen schnappen sich im Todesfall eines Schützlings die große Schaufel und haben sich ihrem eigenen "Friedwald" in einem nahegelegenen Waldstück geschaffen. Wir werden hier bewusst keine Namen und Orte nennen..... jedenfalls wird es mit der Zeit schwierig sich noch genau zu erinnern, unter welchem Baum schon ein Tierchen liegt....
Zwei weitere Pflegestellen haben schon lange keinen Platz mehr in ihren eigen Gärten, so dass sie die toten Tierchen zum Tierarzt bringen, dort werden sie dann zu einem Krematorium weitergeleitet und eingeäschert. Was aber machen, wenn das Tier gerade an einem Wochenende stirbt? Eine unsere Pflegestelle stiefelte dann des Nachts zu einem nahe gelegenen Friedhof und begrub in aller Heimlichkeit und Stille das Tier...
Oder was ist, wenn der Partner, welcher normalerweise die Arbeit des Erdlochaushubs übernimmt, nicht da ist? Wo lagert man das Tier dann? Ok, bitte alle mit einem unruhigen Magen nicht weiterlesen.... im Kühlschrank! Oder der Tiefkühltruhe...... Was ist aber, wenn der Partner das nicht so angenehm findet? Dazu eine Anekdote, die ebenfalls in der Runde fiel. Einer unserer Pflegestelle ist leider ein Tierchen während der Urlaubsbetreuung gestorben und die Halter baten darum, es selbst beerdigen zu dürfen... der Freund unserer Pflegestelle wollte aber defintiv kein Tier im Kühlschrank, noch in der Tiefkühltruhe haben. So wird man eben erfinderisch.... da der Freund wenig von Tiefkühlgemüse hält, wurde kurzerhand solch eine Tüte von dem Gemüse befreit und das Tier dort eingepackt und in die Tiefkühltruhe gelegt.... wir überlegten, was wäre gewesen, wenn der Freund doch Tiefkühlgemüse zu diesem Zeitpunkt gewollt hätte.....?
Einige unserer Pflegestellen haben Bekannte, welche ebenso Reptilienbesitzer sind. Von diesen kam auch schon die Frage, was macht ihr mit den toten Tieren? Sie boten uns an, diese als Futter für ihre Tiere zu verwenden. Bisher kam es noch nicht zu diesem Fall und es sträubt einen auch irgendwie, aber andererseits, wird dadurch nicht ein lebendes Tier vor dem Tod bewahrt?

Dies war nun ein kleiner Auszug aus unseren Überlegungen und Vorgehensweisen bei diesem Thema. Natürlich spricht man nicht gerne darüber...... aber leider ist es auch nicht zu vermeiden. An jedem verstorbenen Schützling tragen wir schwer, die Pflegestellenarbeit ist dadurch nicht immer einfach. Uns daher alle 2 Monate austauschen zu können ist sehr wichtig! Und wir freuen uns immer sehr auf unsere Treffen!

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.