Pflegestelle Mannheim-Wallstadt

Vor genau einem Jahr habe ich das Experiment Zweitkastrat gestartet, als nämlich der kleine Frühkastrat Laurin in meine eigene Gruppe einzog zu meinem Picasso und seinen 6 Frauen Aila, Holly, Calista, Aurora, Leonie und Waikiki (alles ehemalige SOS-Schweinchen).
Laurin wurde am 24.08.2010 bei mir in der Pflegestelle geboren, nachdem ich 4 Weibchen aus einer Wallstadter Kinderzimmerzucht bei mir aufgenommen hatte. Zwei davon waren natürlich doch trächtig, eben gerade geschlechtsreif und schon gedeckt. Wenigstens waren die Mütter alle noch erste Generation, also keine Inzucht, die beiden Babies, u.a. Laurin aber schon. Ich nannte den kleinen 75 gr Zwerg nach einem Zwergenkönig aus einer Heldensage und die erste Zeit verbrachte er mit seiner Mama in einer großen Pflegegruppe, in der auch ein Altbock saß. Er gedieh gut und war bald fast so groß wie seine Mutter! Nun war er nicht nur ein Inzucht-Produkt, sondern auch noch ein Satin-Schweinchen mit dem Handycap der möglichen unheilbaren Satin-Krankheit. Nun ja, andererseits war er aber auch superniedlich und mit seinem kupferroten Fell natürlich auch wunderschön und dazu prima sozialisiert. Nachdem Laruin von seiner Mutter abgenabelt war und frühkastriert, konnte ich den kleinen Kerl dann doch nicht mehr hergeben.

Wann kann man zwei Böcke überhaupt mit Weibchen zusammen halten?
Man braucht ein wirklich großes Gehege (bei mir über 5 qm), viele Weibchen (ich habe sechs) und vor allem gut sozialisierte Mitbewohner, vor allem auch bei den männlichen Rudelmitgliedern. Der kleine Kerl hat sich erwartungsgemäß problemlos integriert und genießt seitdem die große Gruppe und den vielen Platz. Nun war er im August ein Jahr alt und hat es bis auf gut 800 gr geschafft, immerhin, als Inzuchttier war zu erwarten, dass er nicht allzu groß wird und außerdem muss er sich ja permanent dem Oberboss Picasso unterordnen und da weiß man auch nie, wie die Entwicklung verläuft. Lange hatte ihn Picasso gar nicht so recht als Bock wahrgenommen, erst als Laurin ca ein 3/4 Jahr alt war, fing er an ihn zu verjagen, es gab nie richtig Zoff unter den zwei Böckchen, aber es war doch nicht mehr ganz so ruhig wie vorher. Laurin flitzt seitdem immer wie der Blitz davon, wenn Picasso meint, der Jungspund müsste nun aber mal verschwinden, aber wenn eine meiner Damen "heiß" ist, dann möppeln meist beide Böcke mal auf ihr herum- ich weiß ja nicht, ob die Damen das dann als doppelten Spaß begreifen, aber sie lassen die Herren halt mal machen.

Ab und an habe ich dann ein schlechtes Gewissen, dass Laurin keine eigene Gruppe hat, aber andererseits, es sind ja genug Weibchen für alle da und die Gruppe verträgt sich gut. Ich würde sagen, Experiment geglückt, aber wie gesagt, ist schon eher die Ausnahme bei einer Haltung und wirklich nicht ganz ohne, denn es kann durchaus auch schief gehen... Also bitte nicht einfach unüberlegt nachmachen; wir beraten im Bedarfsfall gerne ausführlich.

Laurin kurz nach seiner Geburt im August 2010

und heute Morgen!

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